FC Bayern München: Thiago stellt zwei neue Bundesliga-Rekorde auf

Der FC Bayern München bot gegen Eintracht Frankfurt Fußball nahe an der Perfektion. "Das war unsere beste Leistung in der Bundesliga bisher. Ich bin sehr zufrieden. Gratulation an meine Spieler, sie haben sehr, sehr gut gespielt", freute sich FCB-Trainer Pep Guardiola nach dem 5:0 (2:0)-Erfolg gegen die Hessen.

Ein Spieler ragte aus dem bayrischen Starensemble noch heraus - und zwar ausgerechnet der als Guardiolas Lieblingsschüler geltende Thiago. Der Spanier war gegen die Eintracht Dreh- und Angelpunkt der Münchner und stellte gleich zwei neue Bundesliga-Bestmarken auf: Der 22-Jährige hatte in den 90 Minuten 185 Ballkontakte - rund zwei pro Spielminute - und spielte 159 Pässe (Quelle: Opta Sportdaten) - beides bisher einmalig in der Liga-Historie.

Schweinsteigers Bestmarke pulverisiert

Thiago krönte damit seine tolle Woche. Bereits vier Tage zuvor hatte der Mittelfeldspieler mit seinem Seitfallzieher in der Nachspielzeit die Partie in Stuttgart für den FCB entschieden. Gegen Frankfurt pulverisierte er nun mit seinen 185 Ballkontakten den alten Rekord von Bastian Schweinsteiger (155). Bei den Zuspielen übertrumpfte er den Gladbacher Roul Brouwers (137).

Zudem stimmte bei Thiago nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität. Der Spanier spielte kaum Sicherheitspässe, sondern suchte stets das Risiko und beschwor mit seinen Bällen in die Nahtstelle der Frankfurter Abwehr immer wieder gefährliche Situationen herauf. 115 seiner Pässe spielte er in der gegnerischen Hälfte, von denen über 90 Prozent ankamen - zwei schier unfassbare Werte.

Sammer adelt Thiago

Dementsprechend fiel nach der Partie das Lob aus. "Er ist ein fantastischer Spieler. Er war unglaublich präsent im Mittelfeld, das war schon Weltklasse", adelte ihn Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer.

Thiago, den sich die Bayern im letzten Sommer 25 Millionen Euro kosten ließen, kommt derzeit immer besser ins Rollen. Dabei war sein Start holprig verlaufen, nachdem er sich im August einen Riss des Syndesmosebands zugezogen hatte.

Doch seit dem 3:0-Erfolg im Spitzenspiel bei Borussia Dortmund Ende November stand der Edeltechniker in jedem Bundeligaspiel in der Bayern-Startelf. Längst hat er bewiesen, warum Guardiola im letzten Sommer gefordert hatte: "Ich will Thiago - sonst keinen." Mit Leistungen wie gegen Frankfurt oder in Stuttgart ist Thiago aus dem Münchner Spiel nicht mehr wegzudenken.