Weidenfeller, Hummels oder Sahin: Wer wird der neue BVB-Kapitän?

Nach dem Rücktritt von Sebastian Kehl ist man bei Borussia Dortmund auf der Suche nach einem neuen Kapitän für die Zukunft. Als Favoriten gelten die bisherigen Stellvertreter des Routiniers, Roman Weidenfeller und Mats Hummels. Doch auch Nuri Sahin ist ein Kandidat. Die sportliche Leitung um Trainer Jürgen Klopp hat nun die Qual der Wahl.

In Kehls Abwesenheit sprang Weidenfeller in der jüngsten Vergangenheit meist als Kapitän ein, auch der Keeper ist seit nunmehr zwölf Jahren ein Borusse. Allein in der letzten Bundesliga-Saison trug Weidenfeller in 19 Spielen die Binde. Damit wäre der Nationalspieler eigentlich der logische Nachfolger Kehls. Allein, eine langfristige Lösung wäre Weidenfeller, mit 33 Jahren wie Kehl im Herbst der Profi-Karriere, wohl nicht.

Trio auch im Mannschaftsrat

Und so könnte ein anderer Weltmeister in der Hierarchie des Klubs weiter aufrücken: Die nötigen Führungsqualitäten bringt Mats Hummels in jedem Fall mit. Der 25-Jährige ist durchsetzungsstark, genießt intern hohes Ansehen und scheut sich auch nicht vor unbequemen Aussagen. Zudem ist der Innenverteidiger, der seit 2008 beim BVB spielt, bereits klar Chef in der Abwehrkette der Dortmunder. Im von den Mitspielern gewählten Mannschaftsrat ist Hummels neben Kehl und Weidenfeller auch vertreten.

Wird Hummels als BVB-Säule zementiert?

Eine Nominierung von Hummels könnte auch als ein strategisches Mittel Wirkung zeigen. Gerade nach den starken Leistungen des Abwehrspielers bei der WM in Brasilien kursierten wieder einmal Gerüchte um einen Wechsel ins Ausland zum FC Barcelona oder Manchester United. Klar ist, Klopp will Hummels nicht abgeben und könnte dessen Rolle als elementarer Bestandteil der Mannschaft mit der Ernennung zum Kapitän weiter zementieren.

Welch hohes Standing Hummels mittlerweile auch über die Vereinsgrenzen hinweg genießt, zeigte sich vor gut einer Woche, als DFB-Präsident Wolfgang Niersbach den früheren Bayern-Spieler als Nachfolger des zurückgetretenen Nationalmannschaftskapitäns Philipp Lahm ins Spiel brachte.

Sahin mit Außenseiterchancen

Eher Außenseiterchancen auf die Nachfolge Kehls hat Regisseur Nuri Sahin. Für den 25-Jährigen spricht, dass er Borusse durch und durch ist. Abgesehen von einem Jahr bei Feyenoord Rotterdam und einem wenig erfolgreichen Intermezzo bei Real Madrid und dem FC Liverpool kickt der heutige Nationalspieler der Türkei seit seinem zwölften Lebensjahr für den BVB.

Sahin war der Kopf der Meistermannschaft von 2011 und durfte in der Zeit vor seinem Wechsel zu Real bereits einige Male die Binde tragen. Doch obwohl er in der abgelaufenen Saison in allen Bundesligaspielen auf dem Platz stand, hat Sahin aktuell nicht mehr die große Präsenz vergangener Jahre. Sollte Klopp sich für ihn entscheiden, wäre das zumindest eine kleine Überraschung.