Debatte um TV-Gelder geht weiter Rummenigge erwartet über eine Milliarde Euro pro Jahr
Klare Worte von Karl-Heinz Rummenigge: Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München hat sich erneut für eine signifikante Steigerung der Fernseh-Gelder ausgesprochen.
"Schritt eins muss die Steigerung der Einnahmen auf 1,x Milliarden Euro sein", sagte der FCB-Boss dem "kicker" in Richtung der Deutschen Fußball Liga (DFL).
"Im zweiten Schritt geht es um den Verteilermechanismus", sagte Rummenigge weiter. Der frühere Profi fordert mehr Geld für die Topklubs. Er hatte bereits auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern gesagt, dass sich der deutsche Rekordmeister mit dem Status Quo nicht abfinden werde. Europaweit liegt der FCB nur auf Rang 26 hinsichtlich der nationalen TV-Gelder.
"Kein Selbstläufer"
Mit dem aktuellen noch bis 2017 laufenden Vierjahresvertrag erlöst die DFL insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro. Von 2017/18 an sollen es nach den Vorstellungen von Rummenigge mehr als eine Milliarde Euro pro Saison sein. Diese Zielmarke werde allerdings "kein Selbstläufer", so der Funktionär weiter.
"Da braut sich sonst was zusammen"
Gleichzeitig warnte Rummenigge die Zweitligisten. "Ich habe grundsätzlich kein Problem mit der 2. Liga. Sie ist Bestandteil der DFL. Die Zweitligisten müssen sich nur etwas realistischer einschätzen. Da braut sich sonst was zusammen", sagte er.
"So eine Debatte gab es auch in England - mit dem Ergebnis, dass die Premier League gegründet wurde. Ähnlich war es in Italien, wo die Zweitligisten immer gieriger wurden", so Rummenigge weiter.
"Es gibt Grenzen"
Grundsätzlich sei der FC Bayern bereit, "sich der zentralen Vermarktung unterzuordnen. Aber es gibt Grenzen, die hier nicht überschritten werden sollten", sagte der Bayern-Boss.
Unterstützung erhielt er von seinem Wolfsburger Kollegen Klaus Allofs. "Was in den vergangenen Jahren bei der Verteilung der TV-Gelder gemacht wurde, verlangt schon eine Menge Solidarität der größeren Klubs. Ich kann die Überlegungen der Bayern verstehen", sagte der VfL-Geschäftsführer.
"Eine Katastrophe für die Liga"
Die aktuelle Debatte provoziere, "dass die Großen rausgehen und sich einzeln vermarkten. Das wäre eine Katastrophe für die Liga", fügte Augsburgs Manager Stefan Reuter an: "Ich glaube, dass die Solidargemeinschaft sehr wichtig ist für die Liga."