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FC Bayern in der Krise: Drei Dinge, die Niko Kovac jetzt ändern muss


FC Bayern in der Krise
Drei Dinge, die Niko Kovac jetzt ändern muss

Eine Analyse von Constantin Eckner

Aktualisiert am 09.10.2018Lesedauer: 3 Min.
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Ist nach der sieglosen Serie unter Zugzwang: Niko Kovac.Vergrößern des Bildes
Ist nach der sieglosen Serie unter Zugzwang: Niko Kovac. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)

Den sechsten Platz kannten die Bayern zuletzt nur aus Erzählungen. Inzwischen sind sie selbst dort gelandet. Damit es für den Rekordmeister wieder nach oben geht, muss Niko Kovac bestimmte Maßnahmen ergreifen.

Die Lage bei Bayern München ist seit dem letzten Wochenende noch angespannter. Die schmachvolle 0:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach im eigenen Stadion rundete eine schwache Saisonphase ab. In der nun anstehenden Länderspielpause muss Cheftrainer Niko Kovac genau überlegen, mit welchen Maßnahmen er das Ruder herumreißen kann. Drei grundsätzliche Dinge könnten in seinen Überlegungen eine Rolle spielen.

1. Das Offensivsystem überdenken

In den letzten Jahren liefen die Angriffe des FC Bayern nach dem immer gleichen Muster ab: Zunächst wurde der Ball durch die hinteren Reihen laufen gelassen, bevor der Pass auf den Flügel erfolgte, wo wahlweise Arjen Robben oder Franck Ribéry mit Unterstützung der Außenverteidiger in den Strafraum des Gegners eindrangen. Nun hat die Robbery-Flügelzange allerdings an Durchschlagskraft eingebüßt und Kingsley Coman fällt verletzungsbedingt lange aus. Kovac muss sich folglich neue Mittel und Wege bei eigenem Ballbesitz überlegen.

An sich verfügen die Bayern über einige herausragende Spielgestalter im Mittelfeld, aber wirklich viel kreieren sie aus der Spielfeldmitte heraus nicht. Dabei kann Thiago aus den tiefen Halbräumen die Fäden ziehen, James Rodríguez weiterhin Dynamik erzeugen, Leon Goretzka zwischen den Strafräumen die Lücken füllen, Thomas Müller mit unorthodoxen Laufwegen für Verwirrung beim Gegner sorgen. Kovac muss aus diesem Repertoire an Ausnahmekönnern ein neues Spielsystem formen und gegebenenfalls auch vom 4-3-3 abrücken, das zuletzt nur unzureichend funktionierte, wenn es darum ging, das Mittelfeld zu dominieren.

2. Den letzten Pass überdenken

Gegen Borussia Mönchengladbach schlugen die Bayern 30 Flanken, gegen Ajax waren es ebenfalls 30, gegen die Hertha 29. Da wie angesprochen die Flügelstürmer immer seltener in den Strafraum kommen, greifen sie – teilweise auch aus Verzweiflung – auf Flanken zurück, die im Vergleich zu den Vorjahren immer seltener von der Strafraumseite oder Grundlinie geschlagen werden, sondern häufiger aus dem Halbfeld kommen. An sich ist es ein leichter Ausweg für die bayerischen Spieler auf den Außenbahnen, wenn sie keine Lösung finden.

Doch wirklich effektiv ist das natürlich nicht. Die meisten Bälle landen in den Armen des Torhüters oder werden vom Gegner mühelos geklärt. Kovac muss darauf hinwirken, dass seine Spieler auch von sich aus nach besseren Lösungen suchen und nicht einfach den Ball hoch in den Strafraum spielen, wo Mittelstürmer Robert Lewandowski zumeist allein auf weiter Flur ist.

Natürlich liegt das an den erwähnten Problemen im Spielaufbau, aber ein wenig Eigenverantwortung darf der 46-jährige Cheftrainer von seinen hochtalentierten und hochbezahlten Spielern verlangen. Sie müssen mit mehr Geduld nach Lücken im gegnerischen Abwehrverbund suchen und den Ball durch die Schnittstellen spielen. Am Boden sind Lewandowski, Müller und Co. immer noch am gefährlichsten.

3. Das Pressing überdenken

Der Leistungsabfall der letzten Wochen hängt nicht ausschließlich mit den Offensivproblemen der Bayern zusammen. Das an sich gute Pressing verlor sichtlich an Zugriffskraft. Eigentlich hatte Kovac zu Beginn der Saison dafür gesorgt, dass seine Mannschaft intensiv gegen den Ball arbeitete. Er vertraute dabei auf die beiden offensiveren Mittelfeldspieler, die im Gegensatz zu den Vorjahren mit mehr Dynamik herausrückten und die drei Angreifer der 4-3-3-Formation unterstützten.

Gerade gegen Mönchengladbach funktionierte das Pressing jedoch überhaupt nicht. Die Bayern blieben gerade auf den Flügeln passiv, während die drei Mittelfeldspieler die großen Lücken nicht allein zulaufen konnten. Gerade deshalb war es für die Fohlen möglich, mit ihren Pässen ins Mittelfeld und bis an die Abwehrkette der Bayern vorzustoßen. Kovac muss entweder seine Mannschaft dazu anhalten, wieder jene Konzentration und Intensität im Pressing zu zeigen, die zu Beginn der Saison zu beobachten war, oder aber über einen Systemwechsel nachdenken.

Ähnlich wie im Offensivspiel ist momentan auf die Flügelangreifer, die vielleicht zu einem gewissen Grad auch schon müde sind, wenig Verlass. Eine Umstellung auf ein System mit vier Mittelfeldakteuren – etwa in einer Raute – ist sicherlich nicht unwahrscheinlich. Kovac braucht zusätzliche Stabilität, um nicht noch mehr Punkte im Meisterschaftsrennen abzugeben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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