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Bundesliga-Neustart: Bewährungstest bestanden – nur ein Klub hat es nicht kapiert


Bewährungstest bestanden – nur ein Klub hat es nicht kapiert

Ein Kommentar von Florian Wichert

Aktualisiert am 16.05.2020Lesedauer: 2 Min.
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Herthas Dedryck Boyata kommt seinem Teamkollegen Marko Grujic auffallend nah.Vergrößern des Bildes
Herthas Dedryck Boyata kommt seinem Teamkollegen Marko Grujic auffallend nah. (Quelle: Thomas Kienzle/dpa-bilder)

Die ganze Welt schaut auf den Neustart der ersten großen Fußballliga – und die Bundesliga bemüht sich, ihrer Rolle als Vorbild in Corona-Zeiten gerecht zu werden. Bis auf einen Verein.

Die Bundesliga-Saison läuft wieder, um die Existenzen von Vereinen und Jobs zu retten. Ein Privileg in der Corona-Krise – weshalb die gesamte Sportwelt zuschaut. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hatte appelliert: "Wir müssen unter Beweis stellen, dass wir mit dem Vertrauensbeweis der Politik super diszipliniert umgehen." Nationalspieler Toni Kroos berichtete aus Spanien: "Man hat hier so den Eindruck: Wenn die Deutschen das nicht hinkriegen, dann kriegt das keiner hin, da weiterzumachen."

Die Vereine in der Verantwortung – und sie gaben sich sichtlich Mühe:

  • Auch im Rausch eines Treffers jubelten die meisten Stars mit Abstand, mit Ellenbogen – oder den Füßen.
  • Ersatzspieler und Verantwortliche saßen zumeist mit drei Plätzen Abstand auf der Bank oder Tribüne.
  • Auch ohne die kurzfristig abgeschaffte Maskenpflicht trugen Trainer rund um die Spiele Mundschutz. TV-Interviews absolvierten sie mit Mikro an einer langen Angel.
  • Die Klubs reisten mit mehreren Bussen und PKW an. In der zweiten Liga setzte sich Heidenheims Trainer Frank Schmidt sogar selbst ans Steuer, damit der Klub nicht extra einen Fahrer engagieren musste.

Alles gut also beim Neustart der Bundesliga? Nicht ganz.

Nachdem Herthas Salomon Kalou mit seinem Kabinenvideo und Begrüßungen per Handschlag fast die Wiederaufnahme des Spielbetriebs verhindert hätte und zurecht rausgeworfen wurde, hatten die Vereinsbosse immer wieder betont, dass es sich um einen Einzelfall gehandelt habe.

Oder auch nicht.

Denn an diesem Samstag scherte sich die Mannschaft als einzige beim Jubeln nicht um die Regeln – zum Beispiel das Umarmungs- und Abklatschverbot.

Matheus Cunha klopfte Vedad Ibisevic auf den Kopf und nahm den Kapitän von hinten in den Arm. Der revanchierte sich und umarmte Cunha. Dedryck Boyata nahm den Kopf von Marko Grujic in beide Hände und drückte ihm einen Kuss auf. Mehr Nähe geht nicht.

Kritik vom Chef? Gab es dafür nicht. Im Gegenteil. Trainer Bruno Labbadia verteidigte das Verhalten nach seinem Debüt bei Sky auch noch: "Ich finde es schade, dass so auf uns geschaut wird. Es ist ja nur eine Empfehlung der DFL, es gehört aber zum Fußball dazu. Wir sind so oft getestet worden, dass man das auch mal zulassen kann. Wenn das nicht mehr geht, geht auch etwas kaputt."

Labbadia ist ein hervorragender Trainer – aber es geht auch darum, sich zu bemühen, der Vorbildrolle gegenüber der Gesellschaft gerecht zu werden. Die beinhaltet nun mal eine Distanzierung der sozialen Kontakte. Niemand verlangt ernsthaft, dass es bei dem Druck, den Last-Minute-Entscheidungen und allen Gewohnheiten keine Aus-Versehen-Verstöße gibt. Auch Dortmunder Spieler verstießen gegen das Spuck-Verbot. Wichtig ist aber der Wille. Und der war bei fast allen Klubs zu erkennen. Bei Hertha hielt er sich in Grenzen.

Gerade bei der Vorgeschichte mit Kalou zeigt das: Der Verein hat es nicht verstanden.

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