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FC Bayern: Manuel Neuer muss die Pandemie-Folgen spüren


Corona-Chaos
Neuer muss die Folgen zu spüren bekommen

Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

10.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

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Bei diesem Thema herrscht Uneinigkeit: Muss es in Zukunft eine Corona-Klausel in den Verträgen der Sportler geben? (Quelle: t-online)

Die Bundesliga leidet unter coronabedingten Ausfällen. Müssen Klubs wie der FC Bayern die Verträge künftig pandemiefest machen, um Spieler an fahrlässigem Verhalten zu hindern?

Die Bundesliga leidet unter Corona. Die Geisterspiele und die damit verbundenen finanziellen Einbußen belasten die Klubs massiv – nach der Winterpause haben die Vereine nun auch noch mehr denn je mit Ausfällen aufgrund von Corona-Infektionen zu kämpfen.

Sehen Sie das Format "Zweikampf der Woche" hier, oben im Video oder auch ab 21 Uhr im Free-TV im Rahmen von "Bundesliga Analyse" auf Sport 1.

Am härtesten hat es den FC Bayern getroffen. Der musste neun Stars ersetzen und mit diversen Jugendspielern auf der Bank den Rückrundenauftakt gegen Gladbach bestreiten. Er vergeigte ihn (1:2) und haderte anschließend damit, dass das Spiel überhaupt ausgetragen wurde.

Eine Wettbewerbsverzerrung kann t-online-Kolumnist Stefan Effenberg (Lesen Sie hier die ganze Kolumne) allerdings nicht erkennen. Er schrieb dazu: "Der FC Bayern ist selbst schuld an der prekären Situation." Laut Effenberg haben sich die Spieler mit diversen Fernreisen einem unnötigen Infektionsrisiko ausgesetzt. Auch Nationaltorwart Manuel Neuer, der sich auf den Malediven infizierte und durch Sven Ulreich ersetzt werden musste – der wiederum keine gute Figur abgab.

Effenberg schrieb: "Spielern werden heutzutage laut Verträgen teilweise gefährliche Freizeitaktivitäten wie Skifahren untersagt, damit sie sich nicht verletzen. In einer Pandemie gehören für mich Reisen, insbesondere Fernreisen, auch zu solchen gefährlichen Freizeitaktivitäten. Deshalb muss es künftig möglich sein, die Spieler daran zu hindern. Je nachdem wie lange die Pandemie uns noch begleitet, sollten deshalb auch Reiseverbote durchsetzbar sein."

Das führt zu der Frage:

Braucht es eine Vertragsrevolution in der Bundesliga, um den Pandemiebedingungen gerecht zu werden?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, die Spieler zwingen die Vereine zum Handeln

Reiseverbote? Arbeitsrechtlich unzulässig. Impfpflicht? Nur schwer durchzusetzen. Die schärfste Waffe im Kampf gegen die Hallodris unter den Spielern ist bislang der Appell. Was er bringt, haben die Stars des FC Bayern gezeigt: nichts. Sie reisten in die Ferne, infizierten sich mit Corona und ließen ihre Mitspieler gegen Gladbach im Stich.

Das Chaos bei Bayern muss Folgen haben – und zwar für die ganze Liga. Wenn diversen Spielern mit Appellen nicht beizukommen ist, dann müssen eben die Verträge an die Pandemiebedingungen angepasst werden. Wo Skifahren aufgrund der Verletzungsgefahr verboten ist, muss auch die Fernreise aufgrund der Infektionsgefahr untersagt sein – genauso wie der Besuch im Club. Zumindest in der Pandemie.

Verpflichtendes Impfen, Verhaltensregeln – wahrscheinlich hilft nur eine Vertragsrevolution mit Passagen, in denen am besten gleich empfindliche Strafen bei Missachtung festgelegt sind.

Dem FC Bayern hätten solche Klauseln in den letzten Monaten einen immensen Schaden erspart. Bei bestehenden Verträgen ist leider nichts mehr zu ändern. Die, die künftig geschlossen werden, müssen die Vereine pandemiefest gestalten. Am besten schon den von Neuer, wenn der über 2023 hinaus verlängert. Er war einer der Fernreisenden, infizierte sich auf den Malediven – und sollte genauso die Folgen spüren wie alle anderen.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, denn der FC Bayern hat ein Problem, nicht die Liga

Die Ignoranz einiger Spieler darf nicht die Grundlage dafür sein, dass neue Klauseln in die Profiverträge gesetzt werden. Wenn einige so hochgelobte Superstars des Rekordmeisters aktuell ein schlechtes Vorbild abgeben, dann hat der FC Bayern ein Problem und nicht die Liga.

Zum Vergleich: Köln und Bielefeld haben momentan keine infizierten Fußballer, bei Mainz, Augsburg und Fürth hat jeweils nur ein Akteur Corona. Bei Dortmund, Union Berlin und Frankfurt sind es zwei Profis pro Klub. Hier kommen die Spieler ja mit der Verantwortung klar, die Appelle der Bosse haben offensichtlich gefruchtet. Hinzukommt, dass eine Urlaubsreise auch nicht mit Skifahren zu vergleichen ist.

Klar: Fußballprofis müssen gerade während der Corona-Pandemie ihrer Vorbildfunktion gerecht werden – und zwar auch und vor allem die Topstars aus München. Am einfachsten wäre es doch, wenn sich die Spieler, welche sich unverantwortlich verhalten, endlich mal eine Scheibe von den Vorbildern in der Liga abschneiden würden. Denn es gibt durchaus viele Profis, die in der aktuell so brisanten Situation vorsichtig sind und auf Fernreisen verzichten. Denn sie sind sich der Tragweite ihres Handelns bewusst.

Also meckern wir am besten nicht nur über die Bayern, sondern loben auch mal das vorbildliche Verhalten vieler anderer Spieler.

Wer hat recht?

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Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen. Sehen Sie das Format oben im Video oder auch ab 21 Uhr im Free-TV im Rahmen von "Bundesliga Analyse" auf Sport 1.

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Transparenzhinweis
  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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