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Ousmane Dembélé und der BVB – ein genialer Coup? | Pro & Kontra


Dembélé und der BVB
Ein genialer Coup

  • Florian Wichert
Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

Aktualisiert am 07.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

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Dembélé zurück zum BVB?: Ob sich Borussia um die Rückkehr des Franzosen bemühen sollte – die Diskussion im Video. (Quelle: t-online)

Er ist Weltmeister, wandelt aber seit Jahren zwischen Genie und Wahnsinn. Nun ist Barcelona-Star Dembélé ablösefrei – und reif für eine Bundesliga-Rückkehr?

Genial oder absurd? Der Bundesliga-Zweite Borussia Dortmund soll darüber nachdenken, den französischen Weltmeister Ousmane Dembélé vom FC Barcelona zurück in die Bundesliga zu holen. Das zumindest berichtete der portugiesische Journalist Pedro Almeida vergangene Woche.


Demnach könnte der 24-jährige Dembélé Teil eines größeren Kaderumbaus werden, nachdem der BVB derzeit eine enttäuschende Saison erlebt und nicht nur t-online-Kolumnist Stefan Effenberg Konsequenzen forderte.

Dembélé spielte 2016/17 bereits für den BVB und legte damals eine überragende Saison hin. In 50 Pflichtspielen traf er zehnmal, bereitete 22 weitere Treffer vor – streikte sich allerdings dann nach Barcelona, als er vom Interesse der Katalanen erfuhr.

Nachdem Dembélé dem Training ferngeblieben war, verkaufte Dortmund den damals 19-Jährigen für eine Rekordsumme von rund 140 Millionen Euro nach Spanien. Richtig glücklich wurde Dembélé trotz seines überragenden Talents bei Barcelona allerdings nie.

Zum einen litt er immer wieder an Verletzungen, zum anderen fiel er mehrfach in Ungnade. Er kam zu spät, tischte fragwürdige Entschuldigungen auf, prügelte sich fast mit dem Trainer, und wurde das ein oder andere Mal suspendiert.

Nun läuft sein Vertrag in Barcelona aus. Barca-Präsident Joan Laporta sagte gerade: "Dembele kennt unser Angebot. Wir hoffen, dass er zum Saisonende darüber noch mal nachdenkt." Bislang sieht es allerdings nicht danach aus, dass er bleibt. Und auch ein angebliches Interesse von Chelsea, Paris St. Germain oder dem FC Bayern hat noch nicht zu einer Verpflichtung geführt.

Ist das die große Chance für Dortmund, sofern der Klub nach der üblen Geschichte von 2017 überhaupt will?

Sollte sich Borussia Dortmund im Zuge des Kaderumbaus auch um eine Rückkehr von Ousmane Dembélé bemühen?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, Dortmund muss dieses Risiko eingehen

Aus im Pokal, Aus in der Champions League, Aus in der Europa League, chancenlos im Meisterkampf: Der BVB muss einiges ändern, um wieder angreifen zu können – den Kader umbauen, Risiken eingehen, mit alten Prinzipien brechen, mutige Entscheidungen treffen.

Dazu gehören zum Beispiel die, einen Verkauf von Mats Hummels oder Marco Reus in Betracht zu ziehen, einen neuen Trainer zu holen – und ganz sicher gehört dazu, sich um eine Rückkehr von Ousmane Dembélé zu bemühen.

Natürlich ist der charakterlich schwierig, ein notorischer Zuspätkommer, der sicher ein grenzwertig hohes Gehalt verlangt. Aber: Er ist auch einer der genialsten Spieler, die je für Dortmund gespielt haben. Und er ist ablösefrei.

Dembélé weiß: Mit 24 Jahren entscheidet sich jetzt, was aus seiner Karriere wird. Er braucht eine gute Führung, Spielpraxis und Vertrauen. Dortmund dagegen braucht die überragende fußballerische Qualität, die genialen Dribblings, Tore und vielleicht auch Titel.

Dembélé zurück nach Dortmund – das ist ein genialer Coup. Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass das nicht funktionieren sollte, kann der BVB ihn einfach wieder verkaufen. Beim letzten Mal hat ihm das 140 Millionen Euro eingebracht.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, denn sein Verhalten wirkt bis heute nach

Ousmane Dembélé ist einer der Fußballer, die Borussia Dortmund auf keinen Fall verpflichten darf. Warum? Beispielsweise wegen des unsäglichen Theaters bei seinem BVB-Abgang im Jahr 2017. Damals trat er trotz seines noch vier Jahre laufenden Vertrags in den Trainingsstreik, um seinen vorzeitigen Wechsel zum FC Barcelona zu erzwingen. Zwischenzeitlich war er sogar komplett verschwunden. Allein diese Aktion zeigt, wie charakterlos er ist. So einen Spieler braucht kein Verein der Welt.

Auch aus sportlicher Sicht lohnt sich seine Verpflichtung nicht. Dembélé hat es in Barcelona nie zum unangefochtenen Stammspieler gebracht. In seinen 134 Partien für den Klub hat er 32 Tore erzielt. Die Quote ist okay, aber für einen Fußballer, der 140 Millionen Euro Ablöse gekostet hat, auch nichts Außergewöhnliches. Außerdem ist er extrem verletzungsanfällig. In seiner Zeit in Spanien fehlte er in 102 Partien. Insgesamt war er in diesem Zeitraum bisher 15 Mal verletzt.

Damals, bei seinem peinlichen Abschied aus Dortmund, hat er nicht nur die Verantwortlichen des Vereins schwer enttäuscht, sondern vor allem auch den Zorn der BVB-Fans auf sich gezogen. Ganz sicher: Dieses Verhalten wirkt bei den Anhängern bis heute nach. Und allein schon deshalb kommt er für die Borussia nicht infrage.

Wer hat recht?

Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen. Sehen Sie das Format oben im Video oder auch ab 21 Uhr im Free-TV im Rahmen von "Bundesliga Analyse" auf Sport 1.

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Transparenzhinweis
  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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