Champions League: PSG erlebt, was der FC Bayern schon kennt

In elf Tagen steigt das Topspiel zwischen PSG und Bayern in der Champions League. Kylian Mbappé wird es verpassen. Doch auch der FCB musste einst auf einen Top-Spieler verzichten.

Uli Hoeneß schaute äußerst besorgt. "Mir ist gerade das Herz stehengeblieben. Hoffen wir mal, dass nicht viel passiert ist", sagte der Bayern-Patron bei Ansicht der TV-Bilder.

Robert Lewandowski musste beim Qualifikationsspiel zwischen Andorra und Polen wegen einer Verletzung ausgewechselt werden – und jagte damit Hoeneß sowie den Bayern-Fans einen Schrecken ein.

Lewandowski verpasste die Viertelfinalspiele

Das war Ende März 2021. Nur wenige Tage später standen die Viertelfinalspiele des FC Bayern gegen Paris Saint-Germain in der Champions League an. Noch am Abend gab sich Hoeneß optimistisch: "Die ersten Prognosen sehen nicht so schlimm aus", so der frühere FCB-Manager, der damit Hoffnung auf einen Einsatz des damaligen Bayern-Stürmers machen wollte.

Doch wenige Tage später stellte sich heraus, was bereits befürchtet worden war: Bänderdehnung, 23 Tage Pause. Lewandowski fiel für beide Königsklassen-Spiele aus – und die Bayern mussten sich, trotz harten Kampfes, aus dem Wettbewerb verabschieden.

Ähnlich wie den Bayern vor zwei Jahren dürfte es derzeit den Verantwortlichen von Paris Saint-Germain gehen. Denn wie die Bayern 2021 muss PSG nun in diesem Jahr im direkten Duell auf seinen Top-Angreifer verzichten.

Kylian Mbappé verletzte sich beim 3:1-Sieg seines Teams bei HSC Montpellier am Mittwoch. Bereits in der 21. Minute musste der Weltmeister von 2018 ausgewechselt werden. Am Donnerstag folgte das Statement des Klubs: Muskelverletzung im linken Oberschenkel, drei Wochen Pause. Damit wird der Franzose mindestens das Achtelfinalhinspiel am 14. Februar in Paris verpassen.

Wer ersetzt Mbappé?

Eigentlich wären die Pariser für den Ausfall ihres Topstars gewappnet gewesen. Denn mit Hakim Ziyech vom FC Chelsea sollte kurz vor Transferschluss eine erstklassige Alternative zum Angreifertrio um Mbappé, Messi und Neymar wechseln.

Der Marokkaner hatte am Dienstag zum Abschluss der Transferperiode bereits seinen Medizincheck in Paris absolviert, auch die beiden Klubs einigten sich auf die Details des Leihgeschäfts ohne Kaufoption – doch dann patzte Chelsea offenbar bei der Übermittlung der Dokumente.

So wird nun wohl der erst 20-jährige Hugo Ekitiké die Rolle des Mittelstürmers gegen Bayern übernehmen – und damit unter besonderer Beobachtung stehen. Ähnlich wie damals Eric Maxim Choupo-Moting.

Der Kameruner, aktuell in bestechender Form und beim FC Bayern gesetzt, sprang damals für den Polen ein – und machte seine Sache gut. In beiden Partien traf der Angreifer jeweils einmal gegen seinen Ex-Klub PSG. Nach der 2:3-Heimpleite in München reichte der 1:0-Auswärtssieg in Paris aufgrund der damals noch existierenden Auswärtstorregel allerdings nicht zum Weiterkommen. Die Bayern werden alles daran setzen, dass es dieses Mal anders ausgeht.

Trainer Nagelsmann ist noch skeptisch: "Ich glaube nicht, dass er ausfällt", sagte er am Freitag über Mbappé. "Ich weiß nicht, was er hat. Es steht relativ vage auf der Homepage von Paris. Es heißt, bis zu drei Wochen. Wenn es aber keine strukturelle Verletzung ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass er für dieses Spiel ausfällt", sagte Nagelsmann und fügte hinzu: "Natürlich können sie pokern und eine strukturelle Verletzung nicht angeben. Sie können aber auch pokern und sagen, er fällt aus – und dann fällt er aber nicht aus."

Die Auflösung wird es spätestens am 14. Februar im Pariser Prinzenpark geben.