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"Dreizack" des FC Barcelona jagt den Europarekord


Seit 38 Spielen ungeschlagen
Barcelonas "Dreizack" jagt den Europarekord

Von t-online
17.03.2016Lesedauer: 3 Min.
Barcas "Dreizack" Neymar, Luis Suárez und Lionel Messi (v.li.) stehen für den unglaublichen Erfolg der Katalanen.Vergrößern des BildesBarcas "Dreizack" Neymar, Luis Suárez und Lionel Messi (v.li.) stehen für den unglaublichen Erfolg der Katalanen. (Quelle: ZUMA Press/imago-images-bilder)
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Von Florian Haupt

Unter den Erfolgsfaktoren des FC Barcelona bleibt Luis Enrique oft ein wenig unbeachtet. Nun gut, er wurde vor ein paar Monaten zum Welttrainer des Jahres gewählt. Aber trotzdem, bei den Elogen auf diese seit 38 Spielen ungeschlagene Mannschaft fallen ja immer drei andere Namen: Lionel Messi, Neymar, Luis Suárez.

Arsène Wenger zum Beispiel, der Trainer des FC Arsenal, seit 32 Jahren im Geschäft, hatte das Trio erst ein paar Minuten zuvor als "die besten Stürmer" bezeichnet, "die ich je gesehen habe".

Enrique lobt das Team hinter dem Top-Trio

Sicher ist Enrique da grundsätzlich gar nicht so anderer Meinung. Doch nach dem 3:1-Arbeitssieg im Champions-League-Achtelfinale über die bereits im Hinspiel 2:0 geschlagenen Londoner hielt er im Pressesaal des Camp Nou eine andere Botschaft für angemessen. Sein Dreizack? "Sie haben das Glück, hinter sich eine Mannschaft zu haben, die sie perfekt unterstützt."

Auch das zeichnet große Trainer aus: das Lob auch mal gezielt antizyklisch zu verteilen. Just mit Dominanz und Spielkontrolle nämlich hatte sich Barcelona an diesem Abend ungewöhnlich schwer getan. Arsenal wirkte präsenter und kam auf mehr Torabschlüsse. Aber die drei Treffer, die es zum Weiterkommen gebraucht hätte, die schoss dann doch Barca.

Wenger: "Sie transformieren das Leben in Kunst"

Oder, um es genauer zu sagen: Neymar, Suarez, Messi. Jeder traf einmal, alle drei auf sehenswerte Weise: Blitzkonter, Seitfallzieher, Lupfer. "Barcelona hat zwei, drei Spieler, die das normale Leben in Kunst transformieren können", sagte Wenger.

Zu Dritt stehen sie jetzt bei 106 Toren für die Saison – also locker auf Kurs, ihren Rekord von 122 Treffern aus der Vorsaison zu überbieten. Weltfußballer Messi fehlte zwar im Herbst zwei Monate verletzt, hat dafür aber allein im laufenden Kalenderjahr schon wieder 28 Mal getroffen und mit überragenden Leistungen die angestammte Hierarchie innerhalb des Trios wiederhergestellt. In seinem Sog gab es 19 Siege in den letzten 20 Spielen.

Barca jagt den Juve-Rekord

Fünf Partien ohne Niederlage fehlen noch zum Europarekord des 43 Mal ungeschlagenen italienischen Topklubs Juventus Turin aus der Saison 2011/2012. Es werden keine Selbstläufer. Am Sonntag geht es zum Tabellenvierten Villarreal, nach der Länderspielpause folgen dann der Clasico gegen Real Madrid und das Champions-League-Viertelfinale.

Wen er dort gern vermeiden würde? Enrique gab die Antwort, die sie vor der Auslosung an diesem Freitag in Madrid, Manchester, München, Wolfsburg, Paris und Lissabon wohl auch geben: "Der einzige Gegner, den ich nicht gern hätte, ist Barca. Insofern bin ich entspannt." Er meinte das nicht arrogant, eher als Witz.

Enrique freut sich für seinen Freund Pep

Vorige Saison hatte sein Team nacheinander den englischen, französischen, deutschen und italienischen Meister eliminiert. Mit der logischen Ausnahme des Finales gegen Juve entschied es jede Runde praktisch schon im Hinspiel. Aber die Turiner waren auch unabhängig vom Modus die Mannschaft, die es Barcelona am schwersten machte.

Freut sich Enrique also, dass sie ausgeschieden sind? "Ich freue mich für meinen Freund Pep, seine Teams geben nie auf. Bei dieser Ansetzung war klar, dass einer der Titelkandidaten auf der Strecke bleiben würde."

Das Team kann jede Art von Spiel gewinnen

Mehr Rekorde: Zum neunten Mal nacheinander stehen die Katalanen jetzt im Champions-League-Viertelfinale. Was natürlich beweist, dass dieses Team mehr ist als sein Dreizack, zu dem die Komponenten Neymar und Suarez ja erst vor wenigen Jahren hinzustießen. Auch ohne Messi gewannen die spanischen Barca-Profis zweimal die EM und einmal die WM. Sergio Busquets, Andres Iniesta, Gerard Piqué: auch sie sind wohl die Weltbesten auf ihren Positionen.

Was Barcelona durch sein epochales Angriffstrio hinzugewonnen hat, ist vor allem die Fähigkeit, jede Art von Fußballspiel zu gewinnen. Guardiola – 13 von 18 möglichen Titeln als Barca-Coach – pflegte zu betonen, dass seine Mannschaft nur gewinne, wenn sie gut spiele. Bei Enrique – aktuell: fünf von sechs möglichen Titeln, acht Punkte Vorsprung in der Meisterschaft und das Pokalfinale erreicht – mischen sich öfter auch unvollkommene Darbietungen unter.

Aber dank Neymar und Suárez neben Messi – zu Guardiola-Zeiten oft einzig prominente Sturmreferenz – gewinnt Barca dann eben dank seiner Effizienz vor dem Tor. So wie beim Triumph gegen Arsenal.

Barcas "Dosifizierung" ein Gebot dieser Saison

Gegen die Engländer vermittelte Barca nicht zum ersten Mal den Eindruck, quasi nach Belieben zwischen mehreren Gangarten hin- und herschalten zu können. Als nach Arsenals Ausgleichstor durch den hervorragenden neuen Mittelfeldspieler Mohamed Elneny doch noch ein Hauch von Spannung aufkam, verging nicht mal eine Viertelstunde, bis Suárez die Angelegenheit durch sein spektakuläres Tor endgültig geklärt hatte. Dosifizierung ist ein Gebot dieser Saison, in der die Katalanen schon 50 Pflichtspiele bestritten (zum Vergleich: Arsenal 45, Bayern 39).

Enrique bekommt diese Belastung bisher erfolgreich gemanagt, nicht zuletzt durch seine umfassenden Rotationen. Davon ausgenommen bleiben nur Messi, Neymar und Suárez. Die Künstler von Barcelona machen keine Pause.

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