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"Gemischtes Hack"-Star Tommi Schmitt über Fußball: "Völliger Schwachsinn"


"Gemischtes Hack"-Star über Fußball
Diese Regel ist "völliger Schwachsinn"

InterviewVon Nils Kögler

24.08.2023Lesedauer: 11 Min.
Interview
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Der Gesprächspartner muss auf jede unserer Fragen antworten. Anschließend bekommt er seine Antworten vorgelegt und kann sie autorisieren.

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Tommi Schmitt: In seinem neuen Format "Copa TS – der Fußball-Podcast mit Tommi Schmitt" widmet er sich seiner großen Leidenschaft.Vergrößern des Bildes
Tommi Schmitt: In seinem neuen Format "Copa TS – der Fußball-Podcast mit Tommi Schmitt" widmet er sich seiner großen Leidenschaft. (Quelle: Studio Bummens/Joseph Strauch)

In einem neuen Podcast spricht "Gemischtes Hack"-Star Tommi Schmitt jetzt über Fußball. t-online hat sich mit ihm über seine Leidenschaft unterhalten.

Wer regelmäßig Podcasts hört, kommt am Format "Gemischtes Hack" von Comedian Felix Lobrecht und Autor und TV-Moderator Tommi Schmitt kaum vorbei. Mit etwa 1,1 Millionen Hörern pro Monat zählt das Format zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Podcasts. In einem Ranking des Anbieters Spotify schafften es Lobrecht und Schmitt im Jahr 2019 sogar auf Platz drei der meistgehörten Podcasts weltweit und hielten sich auch in den beiden darauffolgenden Jahren als einziges nicht-englischsprachiges Format in den Top 10.

Die Themen, die Lobrecht und Schmitt in ihrem Podcast behandeln, sind vielfältig. Doch Schmitts große Leidenschaft, der Fußball, findet kaum statt. Deshalb geht der 34-Jährige nun mit einem neuen Format unter dem Titel "Copa TS" an den Start. Dort redet er unter anderem mit Fußballern wie Christoph Kramer, Terrence Boyd oder Turid Knaak über aktuelle Geschehnisse im Fußball.

Wie er zum Gladbach-Fan wurde, wie oft er selbst noch im Stadion ist, wie seine Traum-Bundesliga aussehen würde und was er über den Zustand der Nationalmannschaft denkt, verrät Schmitt im t-online-Interview.

t-online: Herr Schmitt, sind Sie bereit für eine provokante Frage zum Start?

Tommi Schmitt: Unbedingt!

Braucht die Welt wirklich noch einen Podcast eines Prominenten? Können Sie Menschen verstehen, die erst mal mit den Augen rollen?

Ich rolle auch gerne mal mit den Augen, versuche mich dann aber wieder zurückzunehmen. Anders als im linearen TV ist ein Podcast ja nur ein Angebot. Ähnlich wie bei Büchern oder Restaurants ändert sich im Leben ja nichts, nur weil es mehr davon gibt. Man kann einfach draufklicken oder eben nicht.

Und was erwartet die Zuhörer, wenn sie sich für "Copa TS" entscheiden?

Es ist einfach mein Blickwinkel auf den Fußball.

Warum möchten Sie diesen mit den Menschen teilen?

Ich hatte immer schon Lust, über Fußball zu sprechen. Dazu hatte ich in meinem bisherigen Podcast "Gemischtes Hack" keine wirkliche Gelegenheit, weil mein Podcast-Partner Felix Lobrecht weniger fußballinteressiert ist als ich. Als ich dann meine Fernsehsendung "Studio Schmitt" gemacht habe, habe ich gemerkt, dass ich bei den Sendungen mit Gästen aus dem Fußball am meisten Spaß hatte. Außerdem haben mich viele Leute aus dem Fußballgeschäft gefragt, warum ich nichts mit Fußball mache. Da habe ich beschlossen, das jetzt einfach mal auszuprobieren, gemeinsam mit Studio Bummens.

Dann sprechen wir doch mal über Ihre Fußball-Leidenschaft. Was ist Ihre früheste Fußball-Erinnerung?

Meine erste Erinnerung ist, dass mein Vater mir ein Trikot von Borussia Mönchengladbach geschenkt hat. Das war schwarz-grün mit dem Sponsor Diebels vorne drauf. Die Größe war schon XS, aber es war trotzdem viel zu groß. Ich weiß noch, wie ich mit dem Trikot vor dem Spiegel stand und gerufen habe: "Geil, ein Langarmtrikot!"

So sind Sie also Gladbach-Fan geworden.

Genau, da bin ich reingewachsen. Mein Bruder war außerdem BVB-Fan, und als ich das auch sein wollte, hat er nur gesagt, dass es auch noch eine andere Borussia gibt. Die Kombination aus Trikot und dem Verbot meines Bruders, Dortmund-Fan zu werden, hat mich dann zum Gladbach-Fan gemacht.

Stichwort Gladbach: In einer Kolumne für die Kollegen von "11 Freunde" haben Sie noch im vergangenen Sommer eine Liebeserklärung an den damaligen Trainer Daniel Farke abgegeben. In Ihren Augen war er nach einer "Online-Dating-Phase" mit vielen wechselnden Trainern wieder eine "Beziehung, die guttut". Ein Jahr später ist Farke schon wieder weg. Haben Sie den Trennungsschmerz schon überwunden?

Tja, da lag ich wohl leider falsch. Ich bin aber auch heute noch kein großer Kritiker von Farke und halte ihn nach wie vor für einen guten Trainer. Farke hat ja bei seiner vorherigen Station in Norwich gezeigt, was er kann, und er wird jetzt bei Leeds wahrscheinlich auch wieder gute Arbeit leisten. Manchmal funktioniert es aber einfach nicht. Bei Gladbach kamen in der letzten Saison mehrere Faktoren zusammen.

Welche wären das?

Mehrere Spieler auf Schlüsselpositionen wären gerne schon vorher gewechselt und haben deshalb nicht mehr alles gegeben. Das ist für einen Trainer hart. Nach dem Sieg gegen Hoffenheim am ersten Spieltag der vergangenen Saison habe ich echt gedacht: Geil, jetzt haben wir mal was Neues mit einem Wikinger an der Linie, der herumfuchtelt wie Jürgen Klopp. Leider hat das mit der Mannschaft aber nicht funktioniert. Jetzt freue ich mich einfach wieder auf etwas Neues mit Gerardo Seoane. Ich will ihn aber nicht wieder in den Himmel loben, sonst bringt das wieder Unglück.

Viele der demotivierten Spieler sind jetzt weg. Ein Wechsel, der aber sicherlich nicht vorgesehen war, war der von Jonas Hofmann zu Leverkusen. Wie haben sich Ihre Gefühle ihm gegenüber in den letzten Monaten verändert?

Das ist ein zweischneidiges Schwert. Als Fan frage ich mich natürlich: Wieso geht der jetzt zu Leverkusen? Was soll das? Der hat schon so lange für Gladbach gespielt, und jetzt will er noch mal neu anfangen? Und das dann nicht mal bei einem absoluten Topverein, sondern ausgerechnet bei Leverkusen, die jahrelang unsere Konkurrenten waren!

Und was sagt die andere Stimme?

Wenn ich den Gladbach-Fan mal beiseiteschiebe, sagt die rationale Stimme: Der hat jetzt acht Jahre die Knochen für uns hingehalten. In Leverkusen wird er mehr verdienen und muss trotzdem nicht aus dem Rheinland wegziehen. Noch dazu wird er von Xabi Alonso trainiert. Das ist sicherlich ein Trainer, für den man unbedingt mal spielen will. Wenn ich mich in die Rolle eines Fußballers hineinversetze, kann ich den Wechsel also nachvollziehen.

Sie leben als Gladbach-Fan im Feindesland Köln. Haben Sie trotz der Rivalität schon ein Herz für den FC entwickelt?

Nein, also so weit geht das nicht. Ich mag die Stadt Köln, aber für den FC werde ich nie ein Herz entwickeln. Dafür liebe ich die Derbys zu sehr.

Und wie lebt es sich dann so in der Stadt?

Meine Freunde, die Köln-Fans sind, und ich drücken uns gerne ein paar Sprüche. Ansonsten ist das Konkurrenzdenken aber im Alltag gar nicht so stark. Nur, wenn das Derby ansteht, ist es wieder da. Insgesamt freue ich mich jetzt nicht, wenn Köln gewinnt, aber ich laufe auch nicht mit Messer zwischen den Zähnen durch die Stadt.

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Wie oft schaffen Sie es selbst denn noch ins Stadion?

Bei Heimspielen sehr oft! Ich versuche aber auch, mit meinen Freunden zu möglichst vielen Auswärtsspielen zu fahren, weil wir dann meistens auch gleich mehrere Tage da bleiben und einen kleinen Trip daraus machen. Dafür schaffe ich mir schon Platz im Terminkalender.

Kurve, Sitzplatz oder VIP?

Bei Heimspielen ist es unterschiedlich. Da bin ich mal in der Kurve, mal aber auch auf der Haupttribüne. Bei Auswärtsspielen bin ich dann immer im Gästeblock. Da macht es auch nur Spaß.

Werden Sie da von vielen Leuten erkannt?

Während des Spiels werde ich in Ruhe gelassen. Da ist nur wichtig, was auf dem Platz passiert. Die Leute sind da wirklich feinfühlig. Vor und nach dem Spiel fragt mal jemand nach einem Foto, aber das ist ja auch kein Problem.

Mittlerweile pflegen Sie sogar Freundschaften mit Spielern wie Christoph Kramer. Wie ist es, mit Spielern befreundet zu sein, denen Sie früher zugejubelt haben?

Eigentlich sind das ja ganz normale Jungs. Trotzdem habe ich manchmal Momente, wo ich denke: Krass, der ist Weltmeister. Der steht auf einer Stufe mit Andi Brehme, Rivaldo oder Fabio Cannavaro, und ich trinke mit dem Kaffee – wie absurd! Die Momente will ich mir aber auch bewahren, weil ich dabei die Schönheit und Mystik dieses Sports empfinde.

Schauen Sie auch zusammen Fußball?

Ja, wir waren neulich noch zusammen im Urlaub und haben da die Relegation geschaut.

Trauen Sie sich da, Einschätzungen abzugeben, oder denken Sie: "Jetzt bloß nicht blamieren"?

Bei Kramer traue ich mich. Er hat mich nämlich vor einiger Zeit schon für eine Kolumne gelobt. Er meinte, dass er noch nie jemanden erlebt hat, der kein Sportjournalist ist, aber trotzdem das Spiel so verstanden hat. Das stimmt natürlich überhaupt nicht, ich hatte da wahrscheinlich nur Glück. Die Sprachnachricht habe ich aber trotzdem noch gespeichert und zeige sie stolz ganz vielen Menschen.

Hat sich Ihr Blick auf das Geschäft Fußball durch die Freundschaft irgendwie verändert?

Kaum. Ich habe das Glück, dass die Leute, die ich kennengelernt habe, sehr normale Jungs sind. Die verstehen die Sehnsüchte der Fans und nehmen auch wahr, was in den Kurven gesungen wird. Fans denken ja oft, das ist denen alles egal, aber die haben schon Antennen dafür. Ich habe jetzt noch keinen kennengelernt, der kurz davor ist, nach Saudi-Arabien zu wechseln.

Gutes Stichwort! Nach allem, was man so von Ihnen hört und liest, fallen Sie auch in die Kategorie Fußball-Traditionalist.

Stimmt.

Wie nehmen Sie da die Entwicklungen in Saudi-Arabien wahr?

Das sind ganz spannende Emotionen, die ich gerade an mir feststelle: nämlich gar keine. Ich bin nicht mal mehr wütend. Mich juckt das irgendwie nicht. Sollen die da doch hingehen. Gefühlt entwickelt sich da gerade eine neue Sportart.

Inwiefern?

Es wird natürlich einen Markt für die Saudi-Liga geben. Ganz viele, die im Fußball so sozialisiert sind wie ich, werden sich dafür aber nicht interessieren, und dann verlieren die Stars dort auch an Relevanz. Ich glaube, dass Simon Terodde in der 2. Liga langfristig eine größere Strahlkraft haben wird als Neymar bei … ich weiß nicht mal, bei welchem Verein der spielt. Soll er ruhig dahin wechseln, ich muss das ja nicht gucken. Deshalb empfinde ich irgendwie gar nichts. Kein Applaus und keine Wut. Ich sehe den Fußball nicht gefährdet, sondern einen neuen Fußball entstehen – einen, der noch mehr durchkapitalisiert ist als ohnehin schon.

In der Bundesliga sind die Fans von solchen Auswüchsen bislang zumindest weitestgehend verschont geblieben. Jetzt haben aber auch die Bayern 100 Millionen plus x für einen 30-jährigen Harry Kane bezahlt. Wie haben Sie den Wechsel verfolgt?

Das sind natürlich absurde Summen, mit denen man kaum noch etwas anfangen kann. Ab 100 Millionen kann man überhaupt nicht mehr begreifen, was das überhaupt bedeutet. Gleichzeitig finde ich es wahnsinnig cool, dass Kane, der Kapitän der englischen Nationalmannschaft, in der Bundesliga spielt. Das ist ein guter Typ, sehr vereinstreu. Ich glaube, er wird der Bundesliga guttun, und ich finde ihn sehr sympathisch.

Sie haben mal Ihre Angst vor der "Heidenheimisierung der Bundesliga" ausgedrückt, also, dass mehr kleinere Klubs dazukommen und größere wegbrechen. Jetzt sind mit Schalke und Hertha BSC zwei große Traditionsvereine abgestiegen. Der HSV hat den Aufstieg erneut verpasst und dafür spielen Darmstadt und ein gewisses Heidenheim erstklassig. Lohnt sich die Bundesliga-Konferenz überhaupt noch?

So ein Sonntagsspieltag im November mit Hoffenheim gegen Leipzig und Heidenheim gegen Darmstadt wird schon hart. Aber wer weiß: Vielleicht spielt Darmstadt auch attraktiven Fußball, und vielleicht wird Heidenheim mit dem sympathischen Trainer Frank Schmidt dafür sorgen, dass man doch wieder gerne hinguckt. Deshalb erst mal abwarten. Es war ja auch kein Genuss in den letzten Jahren, Hertha-Spiele zu schauen.

Aber den großen Traditionsteams trauern Sie trotzdem etwas nach.

Generell finde ich das Schicksal der Traditionsvereine schon traurig. Nürnberg, Kaiserslautern, Hertha, Schalke, Hannover, Rostock oder wie sie alle heißen: Dass diese Teams nicht mehr Bundesliga spielen, ist schade. Mit diesen Vereinen in der Liga bin ich groß geworden, und der Mensch mag halt keine Veränderungen. Die Veränderung ist aber nun einmal, dass gutes Arbeiten auch in der Provinz mit Bundesliga belohnt wird und die Großstädte nicht zwangsläufig im Oberhaus vertreten sein müssen.

Wenn Sie die 18 Bundesliga-Teams selbst bestimmen dürften. Wie sähe Ihre Traum-Bundesliga aus?

Boah, das ist schwer. Bayern und Dortmund müssten auf jeden Fall dabei sein. Stuttgart, Bremen, Kaiserslautern und Köln. Gladbach natürlich! Schalke, Bochum, Bielefeld und Frankfurt auch. Hertha und Union auf jeden Fall. Hamburg und Freiburg braucht es auch. Dann würde ich 1860 München, Nürnberg und vielleicht noch Mainz 05 nehmen. Das sind schon 18, aber eigentlich müsste man aufstocken: Aachen und Duisburg sind auch coole Klubs.

Bleiben wir mal beim Wünsch-dir-was. Welche Regel würden Sie denn gerne ändern?

Die Hand-Regel! Alle Handspiele, die nicht ganz offensichtlich Absicht sind, würde ich im Strafraum nicht mit Elfmeter, sondern mit indirektem Freistoß bestrafen.

Warum das?

Weil ich es absurd finde, einen Elfmeter zu geben, wenn jemand den Ball aus kürzester Distanz aus Versehen an die Hand kriegt. Ich kann es nicht mehr sehen. Im Fußball werden durchschnittlich in 90 Minuten nur zwei Punkte gemacht. Wenn man das mit Basketball oder Handball vergleicht, ist das super wenig. Deshalb ist es völliger Schwachsinn, für so etwas einen freien Schuss auf das Tor zu geben.

Einen Elfmeter als Strafe finden Sie zu hart.

Genau! Das ist, als würde man beim Tennis jemandem einen Satz schenken, weil ein Spieler mit dem Schläger am Netz war. Ein indirekter Freistoß ist doch auch gut und hat den Vorteil, dass es das Mittel schon gibt. Die Fans müssten sich nicht daran gewöhnen, wie an Freistoßspray oder Videoschiedsrichter. Zudem verspricht es Action, was sich die Verbände doch immer wünschen.

Haben Sie schon mal mit Fußballern oder Schiedsrichtern darüber gesprochen?

Ja! Und ich habe sogar Unterstützung bekommen. Sowohl von Schiedsrichtern als auch von Profis. Also habe ich da sogar etwas auf der Habenseite.

Begeistern Sie sich eigentlich auch für die Nationalmannschaft oder sind Sie ausschließlich Fan des Klub-Fußballs?

Ich gucke auch gerne Spiele der Nationalmannschaft. Nach wie vor, trotz des Misserfolgs! Mir wird es sogar manchmal zu schlecht geredet.

Aber es ist doch auch seit Jahren wirklich schlecht.

Natürlich war es zuletzt wirklich schlecht. Das muss man auch klar so benennen. Aber wenn man mal auf die Spieler guckt, ist das wirklich eine Top-Truppe. Mit İlkay Gündoğan, Jamal Musiala oder Manuel Neuer, wenn er wieder fit ist, haben wir Spieler von Weltklasse. Antonio Rüdiger spielt immerhin auch bei Real Madrid. Bis auf den fehlenden Mittelstürmer auf Champions-League-Niveau ist doch vieles da.

Viele sind da pessimistischer.

Wenn alle alles doof finden, nehme ich aber auch gerne die Gegenposition ein. Natürlich gab es zuletzt schlechte Ergebnisse. Es hilft nicht, immer nur zu meckern. Es gibt auch eindeutige Probleme mit der Stimmung im Stadion. Momentan ist es bei den Länderspielen viel zu still. Das kann keinen Spaß machen. Wir müssen das dringend wieder aufbauen.

Sie haben also Lust auf die Heim-EM im kommenden Jahr?

Total! Vor der WM 2006 haben die Leute auch gesagt, dass wir in der Vorrunde scheitern, aber dann kam der Hype und es hat doch funktioniert.

Die Fans haben Sie schon angesprochen, aber was muss denn der DFB tun, um für Begeisterung und Erfolg zu sorgen?

Sie müssen natürlich Leistung bringen und zeigen, dass sie Bock haben, in der Nationalmannschaft zu spielen. Robin Gosens bei der EM 2021 oder zuletzt Niclas Füllkrug sind doch die besten Beispiele. Wenn wir Fans solche Spieler sehen, sind wir doch auch alle wieder voll da. Es braucht einfach Feuer aus allen Richtungen. Wir haben gerade eine schlechte Dekade, die jeder Verband mal durchmacht. Deshalb müssen wir die "Verlierermentalität" wieder ablegen und mit Selbstvertrauen sagen: Jetzt hauen wir die Gegner in den drei Gruppenspielen halt weg. Dann wird das auch wieder. Der Verband ist viel zu groß, um dauerhaft keinen Erfolg zu haben.

Zum Abschluss noch ein kleines Tippspiel: Wer belegt in der kommenden Bundesligasaison die Plätze eins bis vier?

Wenn Harry Kane fit bleibt, wird Bayern Meister. Dortmund holt Platz zwei, Leipzig wird Dritter und Leverkusen Vierter. Sollte sich Kane verletzten, tauschen Dortmund und Bayern die Plätze.

Sie sind ganz schön optimistisch, was Dortmund angeht.

Ich glaube, sie werden das Trauma der letzten Saison abschütteln. Man darf nicht vergessen: Als Sébastien Haller zurückkam, haben sie wahnsinnig gut gespielt, und in dieser Saison ist er von Anfang an dabei. Klar, mussten sie Jude Bellingham abgeben, aber ich glaube, dass sie das kompensieren können. Außerdem müsste ich sonst auf Leipzig tippen und das bringe ich einfach nicht übers Herz. Leverkusen wird es am Ende sowieso wieder nicht packen.

Wo landet denn Gladbach?

Das klingt jetzt kitschig, aber solange es nicht der Abstieg ist, ist mir das Ergebnis eigentlich erst mal egal. Ich will einfach nur, dass die Mannschaft ihr Herz auf dem Platz lässt und die vielen jungen Spieler lernen. Die Mannschaft soll zusammenwachsen und es soll wieder ein Funke zwischen Kurve und Team entstehen. Wenn es dann nicht für die obere Tabellenhälfte reicht, dann ist es so. Ich bin aber guter Dinge!

Wer muss in die Relegation? Wer steigt ab?

Darmstadt landet ganz unten. Augsburg steigt als 17. auch ab. Bochum muss in die Relegation. Ich glaube, Heidenheim kann die Klasse halten.

Und wer steigt auf?

Das ist super schwer! Ich sage mal, Schalke wird Erster. Der HSV kann nicht wieder in die Relegation gehen, das halten die nicht aus! Also wird Hamburg Zweiter. Düsseldorf spielt Relegation. Hertha wird in dieser Saison nicht aufsteigen, aber spätestens 2025 wieder Bundesliga spielen. Dafür ist die Jugendarbeit zu gut.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Tommi Schmitt am 24.08.2023
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