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VfB Stuttgart: Timo Baumgartl schwärmt von Holger Badstuber


Timo Baumgartl exklusiv
U21-Talent schwärmt: "Ich schaue zu Badstuber auf"

Luis Reiß, t-online.de

12.11.2017Lesedauer: 5 Min.
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Stuttgarts Top-Talent Timo Baumgartl feiert mit seinen Mitspielern, hier beim Sieg gegen Köln.Vergrößern des Bildes
Stuttgarts Top-Talent Timo Baumgartl feiert mit seinen Mitspielern, hier beim Sieg gegen Köln. (Quelle: imago-images-bilder)

Er ist eins der größten Abwehr-Talente im deutschen Fußball: Im Interview spricht U21-Nationalspieler Timo Baumgartl über seine Vorbilder und einen emotionalen Tiefpunkt.

Obwohl er erst 21 Jahre alt ist, steht Timo Baumgartl bereits vor seinem 50. Bundesliga-Spiel. In der Abwehr des VfB Stuttgart ist er auch nach dem Aufstieg ohne Zweifel gesetzt. Trotzdem ist er auf dem Boden geblieben, sagt im Interview mit t-online.de sogar über sich: "Es gibt noch überall Schwachstellen."

t-online.de: Herr Baumgartl, jetzt sind Sie wieder fester Bestandteil der U21 unter Trainer Stefan Kuntz. Vor der EM im Sommer hatte der Sie noch kurz vor dem Turnier aus dem Aufgebot gestrichen. Wie hat sich das angefühlt?

Ich war sehr enttäuscht und traurig. Ich habe mir immer gesagt, mein Saisonziel war der Aufstieg mit dem VfB Stuttgart und das habe ich auch erreicht. Alles andere wäre ein i-Tüpfelchen gewesen. Aber im ersten Moment hat das gegen die Enttäuschung auch nicht geholfen.

Hätte Stefan Kuntz Sie nicht gestrichen, wären Sie jetzt Europameister.

So denke ich aber nicht. Es bringt nichts, sich nur mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Ich habe vor dem Fernseher mitgefiebert und den Jungs den Titel gegönnt.

Waren Sie auch persönlich sauer auf Trainer Kuntz?

Nein, nur enttäuscht. Aber Stefan Kuntz hat mich vor der Saison nochmal angerufen und wir haben darüber gesprochen. Er hat sich erkundigt, wie es mir mittlerweile damit geht. Unter dem Strich ist davon nichts zurückgeblieben. Ich bin schon wenige Tage später entspannt in den Urlaub gefahren – und jetzt freue ich mich, dass ich wieder Bestandteil der U21 bin.

Mit Kuntz haben Sie einen Trainer, der selbst ein Weltklasse-Spieler gewesen ist. Im Klub dagegen werden Sie von Hannes Wolf trainiert, einem sehr jungen Trainer ohne große Spieler-Karriere. Wo liegen für Sie als Spieler die Unterschiede?

Man merkt als Spieler sofort, wenn ein Trainer Ahnung hat und diese auch gut rüberbringen kann. Das ist bei beiden der Fall. Beide sind absolute Fachmänner. Stefan Kuntz kann sicherlich mehr Lebenserfahrung einfließen lassen und hat jede Situation im Fußball schon erlebt. Hannes Wolf ist noch jung, aber sehr detailversessen und hat bewiesen, dass er Spieler schnell besser machen kann. Ich bin sehr zufrieden mit beiden (lacht).

Sie haben in der EM-Qualifikation gerade mit der U21 7:0 in Aserbaidschan gewonnen, jetzt geht es am Dienstag gegen Israel. Machen Ihnen diese Spiele eigentlich Spaß?

Naja, über den Sieg haben wir uns natürlich gefreut. Siege sind immer noch das Schönste im Fußball. Aber natürlich sind das für uns Pflichtaufgaben. Die erste haben wir bewältigt, die zweite gehen wir jetzt wieder professionell an. Spätestens wenn die Nationalhymne läuft, ist die Motivation da – auch wenn wir wie zuletzt in Aserbaidschan vor leeren Rängen spielen müssen.

Bei den A-Nationalmannschaften werden solche Spiele gegen kleinere Länder zugunsten der neuen Nations League ab dem kommenden Jahr weniger. Würden Sie mit der U21 nicht auch gerne häufiger auf Top-Gegner treffen?

Man darf das nicht nur einseitig betrachten. Klar willst du dich als Fußballer immer mit Top-Gegnern messen. Aber für die kleineren Nationen ist es sicher auch toll, ab und zu gegen einen starken Gegner spielen zu dürfen. Insgesamt hat sich in meinen Augen der aktuelle Modus bewährt, deshalb würde ich nichts daran ändern.

Was nehmen Sie von den ungewöhnlichen Reisen mit?

Nach Aserbaidschan würde ich sonst vermutlich eher nicht fahren, deshalb freue ich mich immer, wenn ich auch andere Teile der Welt kennenlernen kann. Das ist etwas ganz Besonderes. Man sieht tatsächlich auch bei kurzen Reisen immer ein bisschen vom Land, mindestens auf den Fahrtstrecken zum Training oder den Spielen. In Baku war die Formel-1-Strecke direkt vor unserem Hotel, das war auch sehr beeindruckend.

In Aserbaidschan durften Sie endlich mal wieder ein Spiel ohne Videobeweis bestreiten. Waren Sie froh darüber?

Ich habe vor der Saison gesagt, dass es eine gute Hilfe für die Schiedsrichter sein kann. Es wird immer vergessen, dass sie im Bruchteil einer Sekunde entscheiden müssen, ob es ein Foul war oder nicht. In der aktuellen Testphase läuft noch nicht alles rund. Die Unterbrechungen dauern zu lange. Das ist noch gewöhnungsbedürftig, da sollte man die Details nochmal ändern. Ich bleibe aber grundsätzlich ein Befürworter des Videobeweises, ich glaube, dass die Schiedsrichter davon profitieren können.

Sie sind mit dem VfB in der Bundesliga aktuell als Aufsteiger Zwölfter, trotzdem wirkt die Stimmung von außen bescheiden. Woran liegt das?

Da muss man unterscheiden: Zuhause machen wir es richtig gut. Auswärts können wir mit unseren Leistungen auch zufrieden sein, wir waren nie unterlegen. Aber dass es dort zu keinem Punkt gereicht hat, ist natürlich ärgerlich. Insgesamt ist die Bilanz für einen Aufsteiger okay, aber wir wissen eben, dass wir tabellarisch noch besser dastehen könnten.

Am kommenden Wochenende steht Ihr 50. Bundesliga-Spiel bevor. Was haben Sie dazu gelernt?

Vor allem die vergangene Saison in der 2. Bundesliga hat mir als jungem Spieler sehr gutgetan, da habe ich am meisten gelernt, einfach weil eine andere Art von Fußball gespielt wird, sehr körperlich. Ich weiß aber, dass ich auch noch sehr viel an mir arbeiten muss. Das Passspiel mit meinem linken Fuß ist zum Beispiel noch ausbaufähig. Und bei Kopfbällen in der Offensive möchte ich torgefährlicher werden und auch selbst häufiger treffen. Mit 21 Jahren gibt es eigentlich noch überall Schwachstellen – in meinem Alter ist ein Spieler selten ausgereift.

Sie ziehen trotzdem schon das Interesse großer Klubs auf sich. 2016 soll der FC Bayern mal an Ihnen interessiert gewesen sein, auch vergangenen Sommer gab es immer wieder Gerüchte, zum Beispiel um Interesse vom FC Everton und dem AS Rom.

Es wurde viel geschrieben, aber ich bin hier in der Region und im Verein groß geworden und fühle mich beim VfB sehr wohl. Trotzdem ist für mich auch klar, dass ich in Zukunft den nächsten Schritt machen will. Das kann aber auch mit dem VfB gelingen.

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Was lernen Sie beim VfB von einem erfahrenen Nebenmann wie Holger Badstuber?

Man merkt, dass er viel Erfahrung, Titel gewonnen und Spiele in der Champions League absolviert hat. Vor allem seine Präsenz auf dem Platz ist beeindruckend. Ich beobachte ihn in jedem Training mit viel Spaß, schaue zu ihm auf und versuche selbst besser zu werden.

Haben Sie sonst noch Vorbilder?

Sergio Ramos von Real Madrid, auch Boateng und Hummels. Von ihnen schaue ich mir gerne Spiele an und beobachte dann natürlich sehr intensiv, wie sie sich auf meiner Position als Innenverteidiger verhalten.

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