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EM 2021 | Finale in England: "Fühle mich als Italiener sehr unwohl im Pub"


EM-Finale in England
"Fühle mich als Italiener sehr unwohl im Pub"

  • Dominik Sliskovic
Von Dominik Sliskovic

Aktualisiert am 11.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Freuen sich auf das Endspiel: Italienische Fußballfans feiern den Finaleinzug.Vergrößern des Bildes
Freuen sich auf das Endspiel: Italienische Fußballfans feiern den Finaleinzug. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)

Im Endspiel um die EM trifft England im Londoner Wembley-Stadion auf Italien. Ein Festtag für die englisch-italienische Freundschaft auf der Insel. Das erklärt eine internationale Fan-WG bei t-online.

Ganz Fußball-Europa schaut am Sonntag auf das Geschehen im Londoner Wembley-Stadion. Dort treffen nämlich England und Italien im Finale der Europameisterschaft aufeinander (ab 21 Uhr im t-online-Liveticker).

Es ist das Kräftemessen der zwei stärksten Nationalmannschaften des Kontinents: Während der Gastgeber bis zum Halbfinale die weiße Weste wahren konnte und erst dann gegen Außenseiter Dänemark sein allererstes Gegentor im laufenden Turnier hinnehmen musste, ist die "Squadra Azzurra" seit nunmehr 33 Partien ungeschlagen.

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Die Vorfreude auf das Duell ist riesig – insbesondere bei der italienischen Diaspora in Großbritannien. 700.000 Italiener haben auf der Insel ihre Wahlheimat gefunden. Zwei von ihnen sind Ludovico Runco und Yussuf Sassi. Die beiden Mittzwanziger sind vor einigen Jahren fürs Studium nach Leicester gezogen, wo sie sich kennengelernt und mit ihrem englischen Kommilitonen Richard Klu eine Wohngemeinschaft gebildet haben.

"Fühle mich momentan als Italiener sehr unwohl im Pub"

Auch nach ihrem Bachelorabschluss in der Heimatstadt des Sensationsmeisters von 2016, sind sie in England geblieben und führen ihre Universitätskarriere an anderen Standorten weiter. Dass es im EM-Finale nun ausgerechnet zum Showdown zwischen England und Italien kommt, löst in ihnen ein Gefühlschaos aus.

"Ich freue mich sehr darüber, dass es endlich zu einem Spiel meines Teams gegen das von Richard kommt, nachdem es Manchester United vergangenes Jahr nicht geschafft hat, ins Europa-League-Finale gegen meinen Herzensverein Inter Mailand einzuziehen", erklärt Sassi.

"Und ich freue mich unbändig darauf, dich endlich weinen zu sehen", antwortet Klu darauf frotzelnd. Der nur gut 50 Kilometer nördlich vom Wembley-Stadion aufgewachsene Engländer ist sich sicher: "Endlich werde ich erleben, wie die 'Three Lions' auch mal etwas gewinnen!"

Neben all der freundschaftlichen Neckerei schlägt Sassi jedoch auch einen nachdenklichen Ton an, wenn er sagt: "Als in Großbritannien lebender Italiener verspüre ich Druck." Dieser käme nicht von seiner eigenen Erwartung an das Team von Trainer Roberto Mancini, sondern entstehe eher durch die Anspannung der Engländer.

"Ich fühle mich momentan sehr unwohl dabei, als Italiener in den Pub zu gehen", so Sassi über das vergiftete öffentliche Klima. "Vermutlich würde ich bei dem Versuch, meine Unterstützung für die 'Azzurri' kundzutun, von Biergläsern gesteinigt werden oder so etwas in der Art", schiebt er mit einem nervösen Lachen hinterher.

"Die besseren Schwalbenkönige hat immer noch Italien!"

Runco teilt die Sorgen seines Freundes nicht. Vielmehr appelliert er, trotz der bisherigen starken Leistungen der Italiener, jetzt nicht kurz vor dem Ziel noch übermütig zu werden.

"Wir Italiener sind sehr misstrauisch. Wenn alles für uns spricht, neigen wir dazu, plötzlich zu glauben, dass die Sache schiefläuft. Deswegen werde ich auch keinen Tipp fürs Spiel abgeben. Das einzige, was ich voraussagen werde, ist, dass ich von einem sehr umkämpften, hart geführten Finale ausgehe."

Sassi ist da schon etwas angriffslustiger: "'It's coming Rome', ist meine Antwort auf das ewige 'It's coming home' der Engländer, das ich überall zu hören bekomme." Auch sein Tipp fürs Finale bleibt nicht ohne einen Seitenhieb auf die Engländer aus. "Das Endspiel geht 3:2 für Italien aus. Mögen die besseren Schwalbenkönige gewinnen – und die haben immer noch wir!"

Verwendete Quellen
  • Eigene Korrespondenz mit Ludovico Runco, Yussuf Sassi und Richard Klu
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