Nicht gegebenes Blitztor Die berechtigte Wut des Bundestrainers
Jamie Leweling traf gegen die Niederlande gleich zu Beginn. Allerdings zählte das Tor nicht, worüber sich Julian Nagelsmann aufregte – zurecht?
Er stand erstmals für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Platz und traf dann auch zu Beginn der Nations-League-Partie gegen die Niederlande. Doch das Tor des Stuttgarters Jamie Leweling wurde aufgrund einer Abseitsposition nach Videobeweis (VAR) aberkannt. Darüber regte sich der Bundestrainer auf.
Julian Nagelsmann sagte auf der Pressekonferenz nach dem 1:0-Sieg: "Ich finde es skurril, dass der Schiedsrichter das erste Tor abpfeift. Der holländische Spieler macht noch ruhig einen Kontakt, guckt eine halbe Stunde und will sich eine Bratwurstsemmel holen und verliert den Ball. Und dann zählt das Tor nicht. Das ist ärgerlich." (Mehr dazu lesen Sie hier.)
Darum wurde das Tor nicht gegeben
Schiedsrichter Slavko Vinčić schaute sich nach Rücksprache mit dem VAR die Szene noch einmal am Bildschirm an. Der Grund: Serge Gnabry hatte vor seiner Balleroberung, die das Tor Lewelings einleitete, im Abseits gestanden.
Das Spielen des Balles der beiden niederländischen Spieler Jorrel Hato und Micky van de Ven hatte Schiedsrichter Vinčić nicht als kontrolliert bewertet, ein sogenanntes "deliberate play" blieb nach Ansicht des Schiedsrichters aus. Ein Grund dafür könnte die geringe Distanz und kurze Reaktionszeit sein. Bei der Frage, ob es sich um einen technischen Fehler aufseiten der Niederländer oder keine Möglichkeit zur Kontrolle handelte, entschied sich Vinčić für Letzteres – und damit auf Abseits, weshalb das Tor zurückgenommen wurde. Eine höchst umstrittene Entscheidung, die Nagelsmanns Unverständnis nachvollziehbar erscheinen ließ.
Am Ende gewann die deutsche Nationalmannschaft trotzdem mit 1:0 gegen den Erzrivalen aus den Niederlanden und sicherte sich somit erstmals den Einzug ins Viertelfinale der Nations League.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa