U21-Europameisterschaft Woltemade als Ansporn - Völler: "Manchmal geht es schnell"
Die deutsche U21 startet in die EM. Die Auswahl von Trainer Antonio Di Salvo hat beim Turnier in der Slowakei Titelchancen. Für den DFB-Sportdirektor wäre etwas noch wichtiger als der Turniersieg.
Der Aufstieg von Nick Woltemade zum A-Nationalspieler ist vor dem Start der U21-Europameisterschaft Anreiz für dessen Teamkollegen. "Natürlich will jeder von uns mal nach oben. Er hat gezeigt, wie schnell das gehen kann, wenn man immer da ist und Leistung zeigt", sagte der Mönchengladbacher Mittelfeldakteur Rocco Reitz. "Der Ansporn ist immer, irgendwann mal ganz oben mitmachen zu dürfen - und er ist dafür ein gutes Beispiel." Los geht es für die U21 am Donnerstag (21.00 Uhr/Sat.1) in Nitra gegen Slowenien.
Reiz durfte schon einmal schnuppern
Reitz durfte schon mal bei der Vorbereitung auf die EM im Vorjahr als Gastspieler bei der A-Nationalmannschaft reinschnuppern. Auf sein Debüt wartet der Mittelfeldspieler aber noch. Woltemade debütierte zuletzt in der Nations League und will die U21 jetzt als Führungskraft zum vierten Titel führen.
"Er wird natürlich im Vordergrund stehen. Aber ich war zu Besuch im Trainingslager der U21 und kann sagen, dass da auch andere Spieler die Kommandos geben", sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler im ran-Interview. "Ich bin sehr optimistisch, dass wir uns trotz einiger Ausfälle gegen Top-Gegner behaupten können und eine richtig gute Europameisterschaft spielen werden."
Völler: "Das ist ein gutes Zeichen"
Völler betonte wiederholt die "sehr große" Bedeutung der U21. "Ein Titel wäre natürlich schön, aber wichtiger ist, dass die U21 der erste Schritt hin zur A-Mannschaft ist", sagte der frühere Weltklassestürmer. "Natürlich wird es nicht für alle reichen, dann in die A-Mannschaft zu kommen, klar. Aber man sieht ja am Beispiel von Nick Woltemade, dass es manchmal schnell geht. Was sehr positiv ist: Fast alle Spieler, die jetzt in der Slowakei dabei sind, sind Stammspieler in ihren Vereinen. Das war in Deutschland nicht immer so und ist ein gutes Zeichen."
Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte vor dem Start ins Finalturnier der Nations League bereits eine klare Botschaft an die Wackelkandidaten gesendet. Ein weiterer personeller Umbruch und eine weitere Verjüngung des Kaders für die anstehende WM-Qualifikation in der zweiten Jahreshälfte scheint programmiert. Mit guten Auftritten in der Slowakei könnten U21-Nationalspieler für sich werben.
- Nachrichtenagentur dpa