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"Zu gefährlich": Handball-Stars sprechen sich gegen WM aus


Turnier in Ägypten geplant
"Zu gefährlich": Handball-Stars sprechen sich gegen WM aus

Von sid
16.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Patrick Wiencek: Der deutsche Kreisläufer im Dienste der THW Kiel spricht sich gegen eine WM-Austragung aus.Vergrößern des BildesPatrick Wiencek: Der deutsche Kreisläufer im Dienste der THW Kiel spricht sich gegen eine WM-Austragung aus. (Quelle: Holsteinoffice/imago-images-bilder)
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Kiels Nationalspieler Patrick Wiencek hat sich mit klaren Worten gegen die WM-Austragung ausgesprochen – und ist damit nicht der einzige. Der Protest der Profis dürfte den Handlungsdruck bei den Entscheidern verschärfen.

Austragen oder absagen? Der seit Tagen schwelende Konflikt um die Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten spitzt sich zu. Der Kieler Patrick Wiencek hat sich als nächster Nationalspieler aus der ersten Reihe klar gegen das Mega-Turnier im Januar positioniert – und mit ihm zwei andere Weltstars.

"Wenn meine persönliche Meinung zählen würde, dann würde ich natürlich die WM nicht spielen", sagte Wiencek im ARD-Fernsehen: "Es gibt nichts Wichtigeres als die Gesundheit. Und das vergessen leider einige Leute ganz schnell."

Wiencek steht mit seiner Meinung beileibe nicht alleine da. Auch die beiden ehemaligen Welthandballer Domagoj Duvnjak (THW Kiel/Kroatien) und Aron Palmarsson (FC Barcelona/Island) halten eine WM aktuell für nicht sinnvoll. "In dieser Situation in der Welt verstehe ich nicht, warum wir alle Spieler und den Staff und was-weiß-ich dahin fliegen sollten, um unbedingt ein Großturnier zu spielen", sagte Palmarsson im Handball-Podcast "Kreis ab". Und Duvnjak meinte: "Das ist zu gefährlich."

Wiencek: "Wir werden in Gespräche nicht einbezogen"

Damit bekommt das in Teilen unwürdige Geschacher der Klubs und Verbände um Spiele und Termine eine neue Dimension, der Protest der Profis dürfte den Handlungsdruck bei den Entscheidern jedenfalls verschärfen. "Wir sind diejenigen, die auf der Platte stehen. Und wir werden leider in solche Gespräche nicht einbezogen, ob es sinnvoll ist oder nicht", sagte Wiencek und stellte unmissverständlich klar: "Meiner Meinung nach ist das nicht sinnvoll."

Die Aussagen Wienceks sind erstaunlich, denn abgesehen von Hendrik Pekeler hielten sich die deutschen Nationalspieler mit öffentlicher Kritik an dem Mammut-Turnier mit 32 Teams bislang merklich zurück. DHB-Kapitän Uwe Gensheimer verwies noch am Wochenende auf die enorme "Strahlkraft der Nationalmannschaft, um unsere Sportart zu repräsentieren" – doch die Frage, ob diese Strahlkraft den hohen Preis (gesundheitliche Risiken) rechtfertigt, dürfte bei den WM-Diskussionen in den kommenden Tagen und Wochen in den Mittelpunkt rücken.

Deutschem Handballbund drohen Millionenverluste

Nachdem zuletzt immer mehr Klubs ihre Abneigung gegen die WM kundgetan hatten, der Deutsche Handballbund (DHB) aber (auch angesichts eines möglichen Umsatzausfalls von rund drei Millionen Euro) bei jeder Gelegenheit stets pro WM argumentierte, sieht Liga-Präsident Uwe Schwenker den Austausch mit den Profis als elementar an. "Der DHB muss die Spieler einbeziehen. Wir können nicht über Köpfe hinweg entscheiden", sagte Schwenker der "Bild am Sonntag".

Auch Alt-Bundestrainer Heiner Brand wies auf die Fürsorgepflicht von Vereinen und Verbänden hin. "Die Verantwortlichen haben da auch eine gewisse Verantwortung gegenüber den Spielern und deren Familien", sagte Brand bei Sky: "Letztlich muss alles gegeneinander abgewogen werden, um zu versuchen, eine Lösung zu finden, die zu verantworten ist."

Bei den Frauen schuf am Montag der norwegische Verband Fakten und zog sich angesichts der grassierenden Corona-Pandemie und in Folge der restriktiven staatlichen Vorgaben als Co-Ausrichter der im Dezember bevorstehenden EM zurück. Ob das Turnier, bei dem die Spiele der deutschen Mannschaft allesamt in Trondheim geplant waren, nun komplett in Dänemark gespielt oder ganz abgesagt wird, ist noch nicht entschieden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SID
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