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Kimi Räikkönen flüchtet aus Abu Dhabi - Crash wegen fehlendem Gehalt?


Früher Crash und kein Gehalt
Räikkönen flüchtet stinksauer aus Abu Dhabi

Von sid, t-online
Aktualisiert am 04.11.2013Lesedauer: 3 Min.
Nichts hören, nichts sehen und möglichst schnell weg: Kimi Räikkönen war nach seinem verkorksten Wochenende in Abu Dhabi bedient.Vergrößern des BildesNichts hören, nichts sehen und möglichst schnell weg: Kimi Räikkönen war nach seinem verkorksten Wochenende in Abu Dhabi bedient. (Quelle: GEPA pictures/imago-images-bilder)
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Sebastian Vettel

Der Lotus-Pilot war stinksauer - über seinen frühen Ausfall beim Grand Prix von Abu Dhabi ("Ich habe es irgendwie hingekriegt, den Caterham zu berühren"), aber noch viel mehr über seinen Noch-Arbeitgeber. Denn Kimi will von Lotus Geld sehen. Sofort.

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Ein Boykott scheint abgewendet

Weil ihm der Formel-1-Rennstall noch Gehalt in Höhe von rund 20 Millionen Dollar schuldet, drohte der Ex-Weltmeister sogar mit einem Streik beim Saisonfinale. Der öffentliche Druck zeigte offenbar Wirkung, ein Boykott scheint abgewendet zu sein. "Ich will endlich mein Geld sehen. In diesem Jahr habe ich noch kein Gehalt bekommen", schimpfte Räikkönen vor dem Rennen, das für ihn dann nach nur wenigen Metern wegen eines kleinen Unfalls beendet war. Der Boulevard mutmaßt sogar, er habe den Unfall aus Wut absichtlich provoziert.

Wie auch immer: Der Crash war der unrühmliche Höhepunkt eines gebrauchten Wochenendes und ein herber Rückschlag für den kühlen Blonden im Kampf um den zweiten Platz in der WM gegen seinen baldigen Ferrari-Teamkollegen Fernando Alonso.

"Irgendwo muss ich einen Strich ziehen"

Doch was Räikkönen noch mehr nervt als sein Ausfall: Lotus bezahlt seinen Superstar einfach nicht. "Du musst Vertrauen in die Menschen haben, aber wenn diese über längere Zeit immer das Gleiche sagen, ist es nicht einfach. Ich liebe es, Rennen zu fahren, aber ein großer Teil ist auch Geschäft. Irgendwo muss ich einen Strich ziehen."

Die heftigen Aussagen haben bei Lotus Spuren hinterlassen, in der Formel 1 sind die Teams ja peinlich um ihr Image besorgt. Und so deutete Teameigner Gerard Lopez an, das Geld demnächst überweisen zu wollen. "Ich habe mit Kimi gesprochen", sagte der Luxemburger Geschäftsmann der "Welt am Sonntag". "Ich gehe davon aus, dass er in Austin und Sao Paulo fahren wird, weil wir unsere Verpflichtungen erfüllen werden."

Unterstützung von Ecclestone und Lauda

Unterstützung bekam Räikkönen auch von Promoter Bernie Ecclestone. "Er hat einen Vertrag mit jemandem unterschrieben, und die müssen ihn auch bezahlen", sagte der Formel-1-Boss dem britischen "Mirror": "Wenn er für mich fahren würde, hätte ich ihn bezahlt." Deutliche Worte fand auch Niki Lauda. "In Badelatschen abhauen! Das hätte ich ganz genauso gemacht. Der kriegt nichts bezahlt, ist Einzelkämpfer. Die Reaktion ist normal für einen Piloten."

Ein tatsächlicher Boykott gilt aber als sehr unwahrscheinlich. Der Finne soll sich mit Lotus über einen Lösungsvorschlag geeinigt haben, die Anwälte müssten den neuen Vertrag nur noch unterschreiben, berichtet das Fachmagazin "Autosport".

Beziehung zu Lotus ist zerrüttet

Die Beziehung zwischen Lotus und Räikkönen, einst eine Traumehe, gilt mittlerweile als zerrüttet. Schon seinen Wechsel zurück zu Ferrari zur kommenden Saison hatte der eigenwillige Finne mit finanziellen Gründen erklärt.

Vor einer Woche kam es dann beim Rennen in Indien zu einem weiteren Eklat, als Lotus-Ingenieur Alan Permane Räikkönen recht rüde aufforderte, für den heranstürmenden Teamkollegen Romain Grosjean Platz zu machen. Der Funkspruch musste mit einem langen "Piep" im Fernsehen überdeckt werden. Daraufhin hatte Räikkönen beleidigt geantwortet: "Brüllt mich nicht an. Ich lasse ihn dann schon vorbei, aber doch nicht mitten in einer schnellen Kurve."

Lotus fehlen 120 Millionen Euro

Am vergangenen Donnerstag hatte Räikkönen die obligatorischen Medientermine in Abu Dhabi geschwänzt und so helle Aufregung in seinem Team ausgelöst. Als er dann endlich da war, sagte er auf die Frage, ob er einen Boykott der letzten beiden Saisonrennen in Betracht ziehe: "Sicher. Ich bin nur hier, weil ich hoffe, dass wir eine Lösung für gewisse Probleme finden."

Im Formel-1-Zirkus gilt es als offenes Geheimnis, dass Lotus hochverschuldet ist - mit rund 120 Millionen Euro. Wie mehr als die Hälfte aller Rennställe in der Königsklasse kämpft auch Lotus ums Überleben. "Sie sind knapp bei Kasse, was aber für den Rest des Fahrerlagers auch gilt. Ich weiß von mindestens drei Teams, die ihre Fahrer derzeit nicht bezahlen", sagte Ex-Weltmeister Jackie Stewart gegenüber "formel1.de".

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