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Hertha zeigte Solidarität: Eskaliert die Kniefall-Debatte im US-Sport weiter?


"Heikles Thema"
Eskaliert die Rassismus-Debatte im US-Sport weiter?

t-online, sid, DED

Aktualisiert am 16.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Klare Meinung: Ex-Patriots-Tackle Sebastian Vollmer.Vergrößern des BildesKlare Meinung: Ex-Patriots-Tackle Sebastian Vollmer. (Quelle: imago-images-bilder)
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Das Thema spaltet die Sportwelt – und bestimmt in den USA mittlerweile die öffentliche Diskussion: Der Streit um Kniefall-Proteste der Football-Stars während der Nationalhymne wird immer intensiver geführt - jetzt auch in Deutschland.

Die Meinungen gehen dabei weit auseinander. Der deutsche Super-Bowl-Gewinner Sebastian Vollmer beispielsweise will in der Debatte keine Partei ergreifen. "Das ist ein sehr heikles Thema", sagte der 33-Jährige. Vollmer hatte im Frühjahr nach sieben Jahren bei den New England Patriots seine Karriere beendet. "Traditionell haben viele Sportler ihre Plattform benutzt, um Dinge zu ändern oder ein Gespräch anzuregen, das passiert hier jetzt ja auch", sagte Vollmer.

Die ursprüngliche Protest von Spieler Colin Kaepernick habe sich mit dem Niederknien während der Nationalhymne speziell gegen Polizeigewalt gerichtet. "Mittlerweile sind es hunderte Spieler, die das machen, und jeder hat so ein bisschen seine eigene Agenda: Es ist schwer, als Fan nachzuvollziehen, wogegen oder wofür demonstriert wird;" kritisiert Vollmer.

Hertha zeigte sich solidarisch

Am vergangenen Samstag hatten sich auch die Berliner Fußballer von Hertha BSC mit einem Kniefall dem Protest symbolisch angeschlossen und darauf gemischte Reaktionen erhalten. Die "Washington Post" berichtete über die Aktion des Bundesligisten, schrieb, die Proteste seien "auch nach Europa übergeschwappt".

Die "Bild" schrieb dagegen, der Protest sei "dumm und unangebracht" - und verdrehte wie US-Präsident Trump die Tatsachen. Denn: Die US-Sportler protestieren weder gegen die US-Flagge noch gegen die Nationalhymne oder gar das ganze Land - sie protestieren gegen Polizeigewalt gegen Afro-Amerikaner und die Tatsache, dass Schwarze in den USA unverhältnismäßig oft Opfer von Polizeigewalt werden.

"Du Penner!"

Besonders durch die harsche Reaktion von US-Präsident Donald Trump vor wenigen Wochen war die Diskussion zeitweise eskaliert. Trump hatte gefordert, NFL-Teams sollten protestierende Spieler sofort entlassen – mit den Worten: "Würdet ihr es nicht liebend gerne sehen, dass ein NFL-Teambesitzer sagen würde, 'Nehmt den Hurensohn vom Feld. Weg damit! Er ist gefeuert', wenn jemand die Flagge nicht respektiert?"

Dazu antwortete Trump auch auf die Ankündung von Basketball-Star Stephen Curry, aus Protest dem traditionellen Besuch des NBA-Champions im Weißen Haus fernzubleiben – und lud ihn einfach aus. Die Sportwelt reagierte empört, Currys Kollege LeBron James – bekannt als Trump-Kritiker – twitterte: "Du Penner. Stephen Curry hat bereits gesagt, dass er nicht kommen wird, von daher gab es auch keine Einladung. Das Weiße Haus zu besuchen war eine Ehre, bis du aufgetaucht bist."

In der Nacht zu Mittwoch startet die NBA-Saison 2017/18. Die Liga gab im Vorfeld bekannt: Bei der Nationalhymne sollen alle Spieler stehen! Aber die Debatte wird weitergehen...

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