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Basketball-WM: Wichtigster Mann für den Titel fehlte auf dem Platz


Deutschland triumphiert bei der WM
Der wichtigste Mann für den Titel stand nicht auf dem Platz

MeinungVon Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 12.09.2023Lesedauer: 3 Min.
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Dennis Schröder mit dem Pokal: Deutschland ist Weltmeister.Vergrößern des Bildes
Dennis Schröder mit dem Pokal: Deutschland ist Weltmeister. (Quelle: IMAGO/Meng Yongmin)

Deutschland ist Basketball-Weltmeister. Was vor einiger Zeit undenkbar war, ist heute Realität. Zu verdanken ist das auch Dirk Nowitzki.

Elf Jahre ist es her, dass Deutschlands Basketballer bei den Olympischen Spielen in London nur zuschauen durften. Neun Jahre ist es her, dass Deutschland die Basketball-WM in Spanien verpasste. Acht Jahre ist es her, dass Deutschland schon in der Gruppenphase bei der EM in Berlin scheiterte. Die DBB-Auswahl war abgemeldet, spielte international keine Rolle im Basketball-Kosmos.

Im Herbst 2023 ist Deutschland die Nummer eins der Welt, besiegte Serbien im WM-Finale mit 83:77, nachdem zuvor schon Topfavorit USA bezwungen wurde. Ungeschlagen zog das Team von Bundestrainer Gordon Herbert durch das Turnier, konnte nicht gestoppt werden. Ein historischer Erfolg, denn es ist die erste Basketball-Weltmeisterschaft für Deutschland. Alles griff ineinander, Mannschaft, Trainerteam, Fans. Es funktionierte einfach. Jeder einzelne Teil des Teams und des Trainerstabs hat seinen Anteil an diesem Triumph.

Doch der wichtigste Mann stand nicht auf dem Platz: Dirk Nowitzki.

"Dirkules" ebnet den Weg

Der beste Spieler der deutschen Basketball-Geschichte kam in einer Zeit in die NBA, in der Nicht-US-Amerikaner eine kleine Minderheit waren. Mit seinen Leistungen öffnete er die Tür für viele andere Europäer, die heute die Liga dominieren. Darunter auch viele deutsche Talente, die in den USA ihr Geld verdienen. Seit Nowitzki schauten die Scouts der US-Colleges und NBA-Teams häufiger nach Deutschland.

Dass Moritz und Franz Wagner aus Berlin über die University of Michigan den Sprung in die NBA schafften, haben sie auch Nowitzki zu verdanken. Dass Dennis Schröder und Daniel Theis aus Niedersachsen einen Vertrag in der US-Liga bekamen, lag auch an der Vorarbeit von "Dirkules".

Ohne die Wechsel in die NBA, die beste Spielklasse der Welt, wären die Spieler nicht zu denen geworden, die am Sonntag den WM-Titel gewannen. Zudem war Nowitzki schon früh ein großer Unterstützer von Dennis Schröder, der der Anführer dieser Weltmeister-Mannschaft ist.

Schon vor dessen Draft in die NBA nahm Nowitzki Kontakt zu Schröder auf. "Da hat er mir erzählt, dass er gerne mit mir spielen würde die nächsten zwei Jahre", erklärte der heutige Weltmeister damals. Nowitzki hielt sein Wort, meldete sich im hohen Sportler-Alter von 37 Jahren bereit für die Heim-EM 2015. Auch wenn diese mit einem Vorrundenaus endete, Nowitzki übergab das Zepter an Schröder und gab ihm viel mit.

"Dennis muss das Spiel leiten, es schnell machen, unsere Schützen in Stellung bringen, selbst zum Korb ziehen", sagte er damals der "Süddeutschen Zeitung" und machte klar, dass dieses Team nun unter Schröders Leitung steht.

Nowitzki glaubte immer an Schröder

Über die Jahre lobte "Dirkules" den Spielmacher immer wieder, der auch einiges an Kritik einstecken musste. Er sei zu egoistisch, zu eigensinnig, kein Teamplayer. Doch Nowitzki vertraute auf Schröder, bezeichnete ihn im August 2017 als "Zukunft des deutschen Basketballs. Er hat sich super entwickelt und wird sehr, sehr wichtig für den deutschen Basketball sein." Nowitzki sollte recht behalten.

Den Draht zum Team verlor er nie. Schon beim EM-Bronze im vergangenen Jahr war Nowitzki immer in der Nähe. Auch bei der diesjährigen WM glaubte er an die Mannschaft, sprach ihr vor dem Turnier Mut zu: "Wir haben einen der besten Kader, den man sich wünschen kann. Für die WM müssten wir einen der besten Kader auf dem Papier haben." Er reiste nach Japan, schaute sich zwei deutsche Vorrundenspiele aus der ersten Reihe an, ging wie ein Fan an der Seitenlinie mit.

Zum Finale am Sonntag reiste Nowitzki aber nicht. Im Mittelpunkt sollten nur die Spieler stehen. Doch auch in seiner Abwesenheit wissen sie, dass dieser Titel auch seiner ist.

Denn ohne ihn wäre das alles wohl kaum möglich gewesen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • fr.de: "NBA-Profi Schröder hofft auf EM mit Nowitzki"
  • sport1.de: "Nowitzki schwärmt von Schröder"
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