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Handball-EM: So viel verdienen die DHB-Stars um Golla, Wolff und Co.


Gehaltscheck der DHB-Stars
Das verdienen die deutschen Handballer

Von Nils Kögler

18.01.2024Lesedauer: 4 Min.
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Johannes Golla: Der Kapitän ist Topverdiener unter den deutschen Handballern.Vergrößern des Bildes
Johannes Golla: Der Kapitän ist Topverdiener unter den deutschen Handballern. (Quelle: Cathrin Mller /M.i.S./imago images)

Durch die Europameisterschaft im eigenen Land wird den deutschen Handballern aktuell viel Aufmerksamkeit zuteil. Doch wie gut verdienen die DHB-Stars eigentlich?

Als Profisportler lässt es sich gut leben: So lautet ein Klischee, das hauptsächlich durch die Millionengehälter der Fußballer genährt wird. Die Realität für viele Athleten in "kleineren" Sportarten sieht aber oft weit weniger luxuriös aus.

Momentan stehen vor allem die deutschen Handballer im Fokus, die derzeit die Europameisterschaft im eigenen Land absolvieren. Über das Eröffnungsspiel gegen die Schweiz vor einer Rekordkulisse von mehr als 53.000 Zuschauern führt die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gíslason der Weg über Berlin nun in die Hauptrunde nach Köln.

Dorthin reiste das DHB-Team aus der Hauptstadt ganz bodenständig mit der Bahn. Luxus wie Privatjets oder extra Charterflüge wie im Fußball? Fehlanzeige. Doch geht es im Handball immer so bescheiden zu? Wie viel verdienen die DHB-Stars?

Kapitän Golla führt das Ranking an

Die Plattform "Sportbuzzer" hat ein Ranking aufgestellt, das die Gehälter der deutschen Nationalspieler zeigen soll. Demnach sei Kapitän Johannes Golla der Topverdiener der Mannschaft. Für seine Dienste soll ihm die SG Flensburg-Handewitt 40.000 Euro pro Monat zahlen. Das entspricht einem Jahresgehalt von 480.000 Euro.

Hinter Golla liegen mit Kai Häfner (TVB Stuttgart) und Andreas Wolff (Industria Kielce) ebenfalls zwei Routiniers des DHB-Teams auf Platz zwei. Beide sollen 35.000 Euro im Monat verdienen. Interessant dabei: Da der Spitzensteuersatz in Polen deutlich geringer ist als in Deutschland, dürfte Wolff als einziger im Ausland tätiger Nationalspieler wohl netto mehr verdienen als Häfner und Golla. Rechtsaußen Timo Kastening von der MT Melsungen liegt mit 30.000 Euro auf Rang drei. Die Top Fünf komplettieren die beiden Rhein-Neckar Löwen Juri Knorr (28.000 Euro) und Jannik Kohlbacher (27.000 Euro).

Die komplette Gehaltsliste der DHB-Stars laut "Sportbuzzer":

  • Platz eins: Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), 40.000 Euro
  • Platz zwei: Kai Häfner (TSV Stuttgart), Andreas Wolff (Industria Kielce), 35.000 Euro
  • Platz drei: Timo Kastening (MT Melsungen), 30.000 Euro
  • Platz vier: Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), 28.000 Euro
  • Platz fünf: Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen), 27.000 Euro
  • Platz sechs: Philipp Weber (SC Magdeburg), Julian Köster (VfL Gummersbach), Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen), jeweils 25.000 Euro
  • Platz sieben: Christoph Steinert (HC Erlangen), 20.000 Euro
  • Platz acht: Lukas Mertens (SC Magdeburg), Rune Dahmke (THW Kiel), jeweils 18.000 Euro
  • Platz neun: David Späth (Rhein-Neckar Löwen), 15.000 Euro
  • Platz zehn: Nils Lichtlein (Füchse Berlin), Renārs Uščins (TSV Hannover-Burgdorf), Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf), jeweils 12.000 Euro
  • Platz elf: Martin Hanne (TSV Hannover-Burgdorf), 10.000 Euro

Das durchschnittliche deutsche Jahresgehalt lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2023 bei 49.260 Euro. Das entspricht einem Monatsgehalt von 4.105 Euro. Der deutsche Topverdiener Golla verdient also fast das Zehnfache.

Dennoch: Im Vergleich zu König Fußball kommen die Verdienste der deutschen Handballer fast bescheiden daher. So überweist der saudi-arabische Klub Al-Nassr seinem Superstar Cristiano Ronaldo Medienberichten zufolge 200 Millionen Euro im Jahr und macht ihn damit zur Nummer eins unter den Fußballern. Heruntergerechnet bedeutet das für Ronaldo ein Monatsgehalt von rund 16,6 Millionen Euro und ein Tagesgehalt von rund 555.000 Euro.

Damit verdient der Fußball-Superstar an einem Tag mehr Geld als Handball-Topverdiener Golla in einem gesamten Jahr. Spitzenverdiener der Bundesliga ist Bayern-Stürmer Harry Kane mit einem kolportierten Jahresgehalt von 25 Millionen Euro.

Golla: "Ich bin sehr zufrieden"

Das Gefälle zwischen Fußball und Handball ist zwar groß, Handball-Topverdiener Golla selbst stört das aber nicht. "Es ist ein Riesenunterschied, aber die Jungs beim Fußball zahlen dafür auch ihren Preis", sagte Golla im Interview mit der "Bild"-Zeitung. "Die stehen noch mehr in der Öffentlichkeit, haben noch weniger Freiraum. Ich bin sehr zufrieden, dass ich mit meinem Sport ein gutes Leben habe und für später was zurücklegen kann", so der DHB-Kapitän.

 
 
 
 
 
 
 

Zumal sich der 26-Jährige darüber bewusst ist, dass in anderen Sportarten noch deutlich weniger Geld verdient wird. "Bei Olympia habe ich gesehen, wie viele Sportler vier Jahre alles investieren und am Ende finanziell noch drauflegen", sagte Golla. "Da sind wir in der privilegierten Situation, dass wir mit unserem Sport noch gutes Geld verdienen können."

Olympische Athleten brauchen Förderung

In der Tat: Eine im Januar 2019 veröffentlichte Studie der Sporthochschule Köln ermittelte die Einnahmen von insgesamt 1.087 befragten Spitzenathleten, die unter anderem die überwiegende Mehrheit der deutschen Olympia-Kader der Sommerspiele in Rio de Janeiro 2016 und der Winterspiele in Pyeongchang 2018 stellten. Das Ergebnis: Die Athleten mussten durchschnittlich mit 1.560 Euro im Monat auskommen. Nicht zuletzt deshalb werden viele Sportler auch durch staatliche Gelder gefördert, die in der Studie nicht berücksichtigt wurden.

Ein wenig besser sieht es für die Sportler aus, die sich bei der Bundeswehr, Bundespolizei oder beim Zoll verpflichtet haben. Sie sollen rund 2.500 Euro im Monat verdienen, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Abgeordneten Britta Dassler (FDP) im Jahr 2019 hervorging.

Auf derartige Verpflichtungen oder Förderungen sind die deutschen Handballer mit ihren Gehältern nicht angewiesen – auch wenn sie im Gegensatz zu den Fußballern nicht für Generationen ausgesorgt haben.

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