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Erik Zabel: Sein Doping-Geständnis war nur die halbe Wahrheit


Tour de France
Zabels Geständnis nur die halbe Wahrheit

Von sid
Aktualisiert am 25.07.2013Lesedauer: 2 Min.
Emotional: Im Mai 2007 gestand Erik Zabel, gedopt zu haben.Vergrößern des BildesEmotional: Im Mai 2007 gestand Erik Zabel, gedopt zu haben. (Quelle: imago/Baumann)
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Die Tränen waren echt, das Geständnis nur die halbe Wahrheit: Rund sechs Jahre nach seiner emotionalen Doping-Beichte entpuppt sich Erik Zabel ebenso als Betrüger wie Lance Armstrong, Jan Ullrich oder Marco Pantani. Mehr als 200 Siege, sechs Grüne Trikots bei der Tour de France - alles Makulatur. Zabel hat gedopt, hat Epo genommen - und gelogen.

Man wollte ihm so gerne glauben. Damals, im Mai 2007. Zusammen mit Rolf Aldag saß Zabel auf dem Podium. Ihm stockte die Stimme, Tränen schossen ihm in die Augen. Die Wahrheit wollte er sagen, die Wahrheit über den dunklen Schatten auf dem Magenta des Telekom-Teams, das Deutschland ins Radsport-Fieber getrieben hatte.

"Ich vertrug es nicht"

"Das aber macht mir Angst, wenn ich meinen zwölfjährigen Sohn Rick sehe, der auch Radsport betreibt: Ich möchte nicht, dass er eines Tages Blutdoping betreibt oder sogar Gen-Doping", sagte Vater Zabel damals. Und gab "einmaligen" Epo-Konsum in der ersten Woche der Frankreich-Rundfahrt 1996 zu. "Ich vertrug es aber nicht und spürte, dass ich es nicht brauche, und habe sofort Schluss gemacht", sagte Zabel.

Die in Paris veröffentlichen Ergebnisse der Proben von 1998 sprechen eine andere Sprache. Zabel war mehr als 15 Jahre neben Ullrich das Gesicht des deutschen Radsports, ein meistens lächelndes Gesicht, ein vermeintlich ehrliches Gesicht. Wenn Ullrich bei der Tour die Berge dominierte, hoffte Radsport-Deutschland bei den Flach-Etappen darauf, dass "Ete" auf den letzten Metern herangeflogen kam und nach dem Zielstrich die Arme in die Höhe riss.

Geständnis beeindruckt den Sohn

Zabel war das deutsche Eisen im Feuer der Frühjahrs-Klassiker, er sammelte Siege bei Mailand-San Remo, Paris-Tours oder dem Amstel Gold Race. Der Vize-Weltmeister von 2004 und 2006 war aber auch der Familienmensch, der in Unna eine neue Heimat fand. Für seinen Sohn Rick, dem er vor sechs Jahren seine Doping-Beichte "widmete", war Erik Zabel "mein großes Vorbild. Das Wichtigste, was ich von ihm gelernt habe, ist, dass man alles, was man tut, mit Spaß und Leidenschaft machen muss."

Wie viel Spaß Erik Zabel in den dopingverseuchten Jahren des Radsports wirklich hatte, bleibt dahingestellt. Sein Geständnis von 2007 beeindruckte aber auch seinen Sohn: "Mein Papa hat mir das ganz im Vertrauen gesagt, ich habe ganz, ganz großen Respekt davor, dass er es gemacht hat. Ich bin stolz auf ihn, für mich ist und bleibt er ein Vorbild. Jeder Mensch macht Fehler." Seit Mittwoch dürfte es wieder Gesprächsbedarf zwischen Vater und Sohn geben.

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