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Fed Cup: Deutsche Spielerinnen noch nicht reif für den Titel


Atmosphäre hemmt Kerber & Co.
Deutsche Fed-Cup-Mädels noch nicht reif für den Titel

Von t-online
Aktualisiert am 10.11.2014Lesedauer: 3 Min.
Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner (li.) tröstet Angelique Kerber nach ihrer Niederlage gegen Petra Kvitova.Vergrößern des BildesFed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner (li.) tröstet Angelique Kerber nach ihrer Niederlage gegen Petra Kvitova. (Quelle: dpa-bilder)
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Aus Prag berichtet Nils Tittizer

Es sollte die Tennis-Sensation des Jahres werden. Über zwei Jahrzehnte nach dem letzten Fed-Cup-Sieg mit Steffi Graf machte sich das Team von Barbara Rittner auf den Weg, um im Endspiel gegen Tschechien Geschichte zu schreiben. Doch daraus wurde nichts: Deutschland kam bereits am ersten Tag unter die Räder und auch am Folgetag konnte eine hervorragende Leistung von Angelique Kerber nicht mehr die erhoffte Wende einleiten. Am Ende verlor das DTB-Team deutlich 1:3.

Nach dem Finale betrieb Teamchefin Rittner Ursachenforschung. "Die Tschechinnen haben uns die Erfahrung einer Endspielteilnahme voraus. Sie haben von Beginn an im Genussmodus gespielt und konnten die Atmosphäre auskosten. Bereits den Titel gewonnen zu haben, verlieh ihnen eine gewisse Sicherheit", erklärte sie. "Meine Mädels waren nicht so befreit und haben sich von der Stimmung in der Halle zu sehr beeindrucken lassen", ergänzte Rittner in ihrer Analyse.

Im entscheidenden Moment zu schwach

Zwei Mal konnte das heutige Team um Petra Kvitova bereits den begehrten Titel gewinnen. Es war das dritte Finale der Tschechinnen in den letzten vier Jahren. Diesen Vorteil machten sich die Gastgeber klar zunutze. Die deutsche Mannschaft, 2010 noch aus der Weltgruppe I abgestiegen, litt hingegen von Beginn an unter dem enormen Druck des Endspiels. Gehemmt durch die Atmosphäre von 13.000 tobenden Zuschauern in der Prager o2-Arena, gelang es den Damen nicht frei aufzuspielen.

Doch nicht nur die Zuschauer und die fehlende Endspiel-Erfahrung waren ein Grund für die Niederlage von Kerber und Co. Hinzu kam, dass die deutschen Damen in den entscheidenden Momenten einfach zu schwach waren, um den Tschechinnen wirklich gefährlich werden zu können.

Mangelnde Chancenverwertung

Kerber scheiterte oftmals an ihrer mangelnden Chancenverwertung. Gleich sechs Satzbälle konnte die deutsche Nummer eins im ersten Satz des Topspiels gegen Kvitova nicht nutzen. Spielübergreifend vergab sie gleich drei Mal eine 4:2-Führung, zudem einen 5:2-Vorsprung.

Auch bei Andrea Petkovic flatterten die Nerven. Ihr Auftaktmatch gegen Kvitova tags zuvor war bereits nach 1:17 Stunden Spielzeit beendet. Schwache Aufschläge und fehlende Varianz ließen "Petkos" Chancen auf einen Sieg gegen Null schwinden. Denn völlig chancenlos ging die 27-Jährige indes nicht in die Partie - im direkten Vergleich mit der Weltranglistenvierten konnte Petkovic bis dato eine positive Bilanz vorweisen.

"Wir werden zurückkommen"

Doch wer dachte, dass das deutsche Team todunglücklich über das verlorene Finale sein würde, der irrt. Viel mehr gab es nach dem Endspiel die erste Kampfansage an die Konkurrenz: "Wir werden zurückkommen und wir werden dieses Scheiß-Ding gewinnen, so wahr ich hier stehe", sagte Rittner dem Sender Sat 1.

Auch für Kerber ist die vergebene Chance Ansporn genug, einen neuen Anlauf auf den Titel zu nehmen: "Wir kommen noch stärker aus dieser Woche heraus. Es ist nicht das letzte Mal, dass wir in einem Fed-Cup-Finale gestanden haben. Irgendwann werden wir das Ding gewinnen."

Titel als realistisches Ziel

Tatsächlich darf man auf den weiteren Werdegang des deutschen Fed-Cup-Teams gespannt sein. Denn nun können die Damen bereits eine Finalteilnahme vorweisen. Und die daraus resultierende Erfahrung könnte bei einer erneuten Endspiel-Teilnahme schließlich das Zünglein an der Waage sein.

Zudem stehen mit Mona Barthel (zwei Fed-Cup-Einsätze), Annika Beck (ein Fed-Cup-Einsatz), Anna-Lena Friedsam und Carina Witthöft junge, hungrige Profis bereit, die Druck auf die Etablierten ausüben und schon im nächsten Jahr eine Alternative darstellen könnten.

Das Klima im deutschen Team ist schon jetzt weltmeisterlich. Sollte die Mannschaft in dieser Konstellation verletzungsfrei bleiben, ist der Gewinn des Fed Cups in den nächsten Jahren ein realistisches Ziel.

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