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US-Open-Überraschung Jule Niemeier: Sie besitzt alle Waffen


Eine für die große Bühne

Von Florian Vonholdt

Aktualisiert am 05.09.2022Lesedauer: 3 Min.
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Jule Niemeier: Sie spielt am Montagabend gegen Iga Swiatek.Vergrößern des Bildes
Jule Niemeier: Sie spielt am Montagabend gegen die Weltranglistenerste Iga Świątek. (Quelle: IMAGO/GEPA pictures/ Patrick Steiner)

Wie schon in Wimbledon liefert Jule Niemeier auch bei den US Open ab. Im Achtelfinale geht es allerdings gegen die Nummer eins der Welt.

Jule Niemeier hat sich im Juni dieses Jahres ins Rampenlicht der Tenniswelt gespielt. Bis ins Viertelfinale kämpfte sie sich in Wimbledon, erst dann war Schluss im deutschen Duell gegen Tatjana Maria. Seitdem stiegen die Gesprächsanfragen, der Hype um Niemeier nahm deutlich zu.

Nun sorgt die derzeit beste deutsche Tennisspielerin erneut für Aufsehen. Bei den US Open in New York trifft sie am Montag auf die Nummer eins der Welt, Iga Świątek. Bundestrainerin Barbara Rittner traut ihr auch den Coup zu. "Sie ist wirklich eine für die großen Plätze, für die große Bühne. Sie hat überhaupt keine Angst, dort aufzutreten. Jule hat nichts zu verlieren, darf aber auch nicht zu riskant spielen und zu viele Fehler machen", so Rittner.

"Wenn das keinen Spaß macht, ist man irgendwie falsch in dem Beruf", sagt die 23 Jahre alte Niemeier aus Dortmund selbst. Apropos Dortmund: Sie ist großer Fan des BVB, jubelt den Stars des Klubs zu. Nach ihrem großen Erfolg in Wimbledon drehte sich der Spieß aber kurzerhand um.

Sie bekam eine Nachricht von Nationalspieler und BVB-Neuzugang Nico Schlotterbeck. Weltmeister Mats Hummels erwähnte sie in einem seiner Postings. "Als großer Dortmund-Fan musste ich schon schmunzeln und habe mich natürlich gefreut. Ich hätte vor dem Turnier nicht damit gerechnet, dass ich hier sitze und so viele Leute meinen Namen kennen", erzählte Niemeier in diesen für sie so aufregenden Tagen damals. Gewinnt Niemeier jetzt gegen Świątek, wird sie mit weiteren Nachrichten und Glückwünschen rechnen können.

Niemeier: Von Offenbach nach Regensburg

Es dürfte eine ziemlich realistische Einschätzung der Aufsteigerin sein, dass ihr Name vielen zunächst unbekannt war. Immerhin machte sie ausgerechnet beim bekanntesten und traditionsreichsten Tennisturnier der Welt erstmals auf ganz großer Bühne von sich reden.

Passend dazu: Auf Niemeiers Profil-Seite der Spielerinnen-Vereinigung WTA befand sich unter dem Stichpunkt "Karriere-Highlights" noch ein leeres Feld.

Mit dem Tennisspielen begann die Westfälin im Alter von drei Jahren. Ab ihrem 15. Lebensjahr trainierte sie in Offenbach an der Tennis-University von Ex-Profi Alexander Waske. Ihr Debüt auf der WTA-Tour feierte sie 2019 im Alter von 18 Jahren dank einer Wildcard beim Turnier in Nürnberg. Dann warf sie eine Schulterverletzung zurück.

Im vergangenen Jahr folgte der Wechsel nach Regensburg an die Tennis-Akademie von Michael Geserer, der einst erfolgreich mit Julia Görges zusammengearbeitet hatte. Dort kümmerten sich Coach Christopher Kas und Physiotherapeut Florian Zitzelsberger um Niemeier.

Rittner traut Niemeier Top 20 zu

Bundestrainerin Barbara Rittner hält große Stücke auf Niemeier: "Sie ist eine sehr intelligente Spielerin und hat ein unglaubliches Händchen. Jule besitzt alle Waffen für eine Spitzenspielerin. Ich traue ihr die Top 20 in der Welt zu." Momentan steht sie auf Weltranglistenplatz 108.

Die Stärke der 1,78-Meter-Frau: die Power, die sie vor allem mit der Vorhand und ihrem Aufschlag generieren kann. Der schnelle Rasen von Wimbledon kommt ihrem Spielstil entgegen wie kein anderer Belag.

Dazu wirkt sie in ihrem jungen Alter mental schon erstaunlich gefestigt. Den Trubel um ihre Person lässt sie nur wenig bis gar nicht erst an sich heran. Bundestrainerin Barbara Rittner setzt vor dem Kracher-Duell gegen Świątek auf den "Außenseiter-Effekt". Niemeier habe "nichts zu verlieren", sagte Rittner.

Sie "ist wirklich eine für große Plätze, für die große Bühne, eine, die überhaupt keine Angst hat". Niemeier sei "furchtlos, dominiert mit ihrem starken Aufschlag, geht sehr mutig an den zweiten Ball ran". Nun komme es zum Duell zwischen "einer der besten Aufschlägerinnen gegen eine der besten Returnspielerinnen. Das macht die Partie so spannend", sagte Rittner.

Kas: "Das ist natürlich schon geil alles"

Ihr Trainer, Ex-Doppelspezialist Christopher Kas, sagte im t-online-Interview rund um das Turnier in Wimbledon begeistert über seinen Schützling: "Es ist natürlich alles sehr aufregend, ständig gibt es ein 'first, first, first'. Zum ersten Mal Wimbledon, zum ersten Mal Centre Court, zum ersten Mal im Viertelfinale bei einem Grand Slam – das ist natürlich schon geil alles."

Vor dem Match am Montag glaubt Kas an Niemeier, weil diese in wichtigen Situationen "stabil und klar" bleibe. Das habe sie bereits in Wimbledon bewiesen.

Niemeier ist als Weltranglisten-108. die – zumindest auf dem Papier – mit Abstand größte Außenseiterin im Achtelfinale. Seit 2017 waren bei den US Open vor ihr nur sechs andere Spielerinnen außerhalb der Top 100 so weit gekommen. Irgendwie hat sie also jetzt schon Geschichte geschrieben – Ende noch offen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • WTA-Profil Jule Niemeier
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen SID und dpa
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