Klaus Bednarz ist tot

Der Fernsehjournalist Klaus Bednarz ist am Dienstagabend im Alter von 72 Jahren in Schwerin gestorben. Das teilte der WDR am Mittwoch in KΓΆln mit. Bednarz war seit lΓ€ngerem schwer krank.
Er galt als einer der profiliertesten und meinungsstΓ€rksten TV-Journalisten der Nachkriegszeit.
Der am 6. Juni 1942 geborene Bednarz ging 1967 zum Fernsehen. Er grΓΌndete das ARD-Studio in Warschau und war Leiter des ARD-Studios in Moskau. Von 1983 bis 2001 moderierte er das Politmagazin "Monitor", auΓerdem war er Redaktionsleiter der Sendung. Danach war er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2007 als ARD-Sonderkorrespondent und WDR-Chefreporter tΓ€tig.
FΓΌr seine journalistische Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Carl-von-Ossietzky-Medaille, die Goldene Kamera und den Umwelt-Medienpreis der Deutschen Umwelthilfe.
Der personifizierte "Rotfunk"
Vor allem in den 80er Jahren galt Bednarz vielen Konservativen als der personifizierte "Rotfunk". "Gegen diese Klassifizierung habe ich mich immer ganz entschieden gewehrt", sagte er 2012 in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist doch so: Als zeitkritischer Journalist legt man sich vor allem mit denen an, die die Macht im Land haben. Und wir hatten zu der Zeit nun mal gerade 16 Jahre Kohl."
"Vorbild fΓΌr kritischen, unerschrockenen Journalismus"
"Mit Klaus Bednarz verlieren wir einen der bedeutendsten deutschen Fernsehjournalisten", erklΓ€rte WDR-Intendant Tom Buhrow auf der Webseite des WDR. Er wΓΌrdigte ihn als "unbeugsamen FΓΌrsprecher fΓΌr Mensch und Umwelt." Er sei ein "Vorbild fΓΌr kritischen, unerschrockenen Journalismus" gewesen.
"Unter seiner Leitung entwickelte sich 'Monitor' zu einem Magazin, das auf dem Gebiet des investigativen Journalismus Herausragendes und Richtungsweisendes geleistet hat und leistet", so Buhrow weiter. "In Erinnerung bleiben werden aber auch seine packenden Dokumentationen und Reisereportagen. Klaus Bednarz war mit Leib, Seele und messerscharfem Verstand Journalist - und ein feiner Mensch. Wir sind sehr traurig, dass er nicht mehr bei uns ist."
Sonia Seymour Mikich, die von Bednarz die "Monitor"-Moderation ΓΌbernahm, sagte: "Klaus Bednarz war ein Anker fΓΌr alle, die sich fΓΌr Menschenrechte, Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen. FΓΌr ihn nie nur Beiwerk oder Sonntagsrede. Eine starke Stimme, die fehlen wird."