Michael Wendler: Comeback schlägt wieder fehl – Deutschland-Konzert abgesagt

Michael Wendler will wieder Fuß in die deutsche Öffentlichkeit setzen. Doch sein Auftritt in Oberhausen wurde kurz nach der Ankündigung abgeblasen. Die Stadt hat sich gewehrt.

In Deutschland gilt Michael Wendler in großen Teilen der Gesellschaft als geächtet. Durch seine Hetze gegen die Bundesregierung und seine verschwörungstheoretischen Aussagen während der Corona-Pandemie hat er sich selbst ins Aus geschossen und seine Karriere so gut wie begraben.

Doch seit geraumer Zeit versucht der Schlagerstar immer wieder ein Comeback. Jedoch ohne Erfolg. So wurde zum Beispiel eine geplante TV-Dokumentation über ihn und seine Ehefrau Laura Müller von RTLzwei kurzerhand wieder abgesagt. Die Empörung darüber, dass der 51-Jährige – der sich nie gänzlich und im Detail von seinen Aussagen distanziert hat – wieder eine Plattform bekommt, war einfach zu groß.

Nun arbeitete Wendler zuletzt an seinem Comeback auf der Bühne. In der Schweiz tritt er im Mai auf, gleiches will er auch in Deutschland machen. Der Veranstalter Thomas Hoffmeister von Zeitlos Entertainment ist bereit, mit ihm zusammenzuarbeiten. Man plante für September 2025 in Oberhausen einen Auftritt. Das gaben sie am Montag über ihre Social-Media-Kanäle bekannt.

t-online fragte anschließend bei Thomas Hoffmeister an, wollte von ihm Genaueres über den Auftritt wissen. Auch zu Wendlers Entgleisungen in den vergangenen Jahren wurden Fragen gestellt, zum Beispiel, ob man mit Kritik oder Gegenwind rechne, weil man Michael Wendler eine Bühne gebe. Eine Antwort gab es bis zur Veröffentlichung dieses Artikels nicht. Doch jetzt ist klar: Es gab Gegenwind und der Auftritt wurde abgesagt.

Der Stadtsportbund Oberhausen, dem das Gelände gehört, auf dem der Wendler auftreten wollte, erklärt am Dienstag in einem Facebook-Post, dass man erst "durch Dritte" erfahren habe, dass die Location für Michael Wendler gebucht wurde. Das habe Hoffmeister in dem Gespräch im Dezember nicht erwähnt. Darüber hinaus gebe es auch keinen unterschriebenen Vertrag. "Herr Hoffmeister hat lediglich im Dezember angefragt, ob er die SSB Sport- und Freizeitanlage für eine Schlagerveranstaltung im September 2025 buchen kann."

Nun habe der Vorstand am Montag bereits beschlossen, dem Veranstalter auch keinen Vertrag auszustellen. "Herr Hoffmeister wurde heute schriftlich aufgefordert, seine Werbung und Äußerungen in der Presse zurückzunehmen und richtigzustellen." Darüber hinaus heißt es, dass man sich "auf jegliche Art und Weise von den Äußerungen eines Michael Wendler" distanziere.

Veranstalter schießt gegen Stadtsportbund

In der Kommentarspalte des Beitrages meldet sich Hoffmeister im Namen von Zeitlos Entertainment zu Wort. "Ich darf Ihnen mitteilen, dass es keine Richtigstellung seitens Zeitlos Entertainment gegenüber der Presse geben wird. Es wird in der Presse kommuniziert, dass der Vertrag mit Michael Wendler und weiteren Künstlern unterzeichnet ist. Mit keiner Silbe lesen Sie, dass der Vertrag mit dem Stadtsportbund unterzeichnet ist."

Hoffmeister bestätigt, dass es im Dezember ein Telefonat gegeben habe. Am Montagvormittag habe er dann noch einmal mit Geschäftsführerin Sabine Grajewski telefoniert. "Da hieß es wörtlich (bei diesem Gespräch mit Freisprecheinrichtung im Auto war mein Geschäftspartner mit dabei), dass es keinerlei Berührungspunkte mit Herrn Wendler gibt und seine Gesangsdarbietungen erwünscht sind. Uns wurde zugesichert, dass der Vertrag aufgrund Urlaub von Frau Grajewski noch nicht ausgefertigt wurde." Hoffmeister übt Kritik: "Fakt ist jedoch, dass politisch auch in Oberhausen einiges schiefläuft."

Wieder ein Rückschlag für Michael Wendler. Wieder wird dem Schlagerstar signalisiert, dass man ihm hier in Deutschland keine Bühne mehr geben möchte. Doch Veranstalter Thomas Hoffmeister will noch nicht aufgeben. "Wir haben natürlich eine Ausweichlocation", schreibt er auf Facebook. Welche das ist, verrät er nicht. Michael Wendler hat sich seinerseits noch nicht zu der Absage und dem Wirbel um seinen Auftritt geäußert.