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Hallervordens "Gaza Gaza"-Video ein Eigentor?


Kritik an Komiker zieht Kreise
Hallervordens "Gaza Gaza"-Video weitet sich zu Politikum aus

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 19.04.2024Lesedauer: 3 Min.
Dieter Hallervorden: Sein jüngster Videoauftritt ist in die Kritik geraten.Vergrößern des BildesDieter Hallervorden: Sein jüngster Videoauftritt ist in die Kritik geraten. (Quelle: imago stock&people)
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Dieter Hallervorden hat mit seinem "Gaza Gaza"-Video viel Kritik auf sich gezogen. Der Zentralrat der Juden nimmt jetzt Stellung zu der Kontroverse.

Zu Dieter Hallervordens umstrittenem Video über den Krieg gegen die Hamas in Gaza hat sich nun auch der Zentralrat der Juden zu Wort gemeldet. Ein Sprecher bezeichnete das Gedicht im Video als "wirr" und "fragwürdig", wie er der Deutschen Presse-Agentur schrieb. "Der Vortrag des sogenannten Gedichts, der Text sowie die weiteren Einlassungen von Herrn Hallervorden sind so wirr und fragwürdig, dass wir von einer weitergehenden thematischen Stellungnahme absehen."

Im dreiminütigen Video, das Hallervorden am Dienstag auf Instagram und Facebook gepostet hatte, spricht er in einem Gedicht im Zusammenhang mit Israels Politik von Apartheid und Völkermord. Er forderte eine Feuerpause und eine Freilassung "aller Geiseln".

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Den Text schrieb er gemeinsam mit dem umstrittenen Liedermacher und ehemaligen Bundestagsabgeordneten der Linken, Diether Dehm. Zur Untermalung seiner Aussagen nutze Hallervorden auch Propagandavideos der Hamas und Ausschnitte des katarischen Nachrichtensenders Al Jazeera. Er bezeichnete sein Video als "Aufruf zu Frieden".

So sagt er konkret etwa über einen Vater aus Gaza, dessen Kind getötet wurde: "Soll ich diesem Vater empfehlen, so cool wie ein Talkgast zu sein, sich bloß in keinem Wort zu verfehlen, das antisemitisch erscheint?" Über die deutsche Politik sagt er: "Sie geloben Apartheid die Treue, von Ampel bis AfD." Der Apartheidsbegriff ist im Zusammenhang mit Israel ideologisch heftig umstritten. Auch Waffenlieferungen an Israel kritisiert er und fragt: "Und das soll kein Völkermord sein?"

Hallervorden: "Ich bin davor gefeit, ein Antisemit zu sein"

Hallervorden hatte sich am Donnerstag gegen Antisemitismusvorwürfe gewehrt. "Ich bin davor gefeit, irgendwie in diese Ecke gedrängt zu werden – nur weil ich Kritik geäußert habe –, ein Antisemit zu sein", sagte der 88-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bin aufgewachsen als Enkel eines Großvaters, der eine Synagoge vor der Brandschatzung bewahrt hat und dafür bitter bestraft worden ist."

Er bezeichnete sich als einen politischen Menschen, aber nicht als Nahostexperten. "Ich habe gewusst, dass ich natürlich da nicht auf Gegenliebe von allen Seiten treffen werde, aber das war mir egal." Er habe sich nichts vorzuwerfen.

Hallervorden war am Donnerstag bei einer Veranstaltung des Bundesverbandes Kinderhospiz, für den er bereits seit Jahren als Botschafter tätig ist. "Ich kann mich nicht hier für das Kinderhospiz engagieren und den Hilferuf von Kindern, die im Gazastreifen täglich sterben, verweigern."

Kritik von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, hatte Hallervorden am Mittwoch auf der Plattform X kritisiert. Er warf ihm vor, im Video kein anti-israelisches Klischee auszulassen und Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben. So sagt Hallervorden im Video etwa auch: "Grausamkeiten haben zumeist Vorgeschichten. Und kein Mensch wird als Terrorist geboren." Den terroristischen Überfall der Hamas vom 7. Oktober lässt er unerwähnt.

Das Video war auch Thema im Abgeordnetenhaus der Hauptstadt am Donnerstag. Es ging unter anderem darum, ob Hallervorden zum nächsten Hoffest eingeladen werde. Damit weitet sich die Angelegenheit für den Komiker zum Politikum aus, denn plötzlich drohen ihm auch politische Konsequenzen.

Bereits vor einigen Wochen hatte der Schauspieler und Berliner Theaterleiter einen Beitrag auf Instagram geteilt, in dem er sich gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu positionierte und die deutsche Regierung aufforderte, sich für ein Ende des Krieges zwischen Israel und der Hamas einzusetzen.

Am 7. Oktober hatte die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas Israel überfallen, mehr als 1.200 Menschen massakriert und etwa 240 Menschen als Geiseln verschleppt. Daraufhin leitete Israel einen Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen ein. Nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums stieg die Zahl der Toten in Gaza zuletzt auf rund 33.800.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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