Vom Ruhm blieb ihr zuletzt wenig So schlecht ging es "Naddel" finanziell
Der Tod von Nadja Abd el Farrag kam für viele überraschend. Ihr Leben war turbulent und von Höhe- sowie Tiefpunkten geprägt.
Im Alter von 60 Jahren ist "Naddel", wie Nadja Abd el Farrag oft genannt wurde, überraschend gestorben. Sie war lange Zeit Teil der grellen und bunten Showbranche, verhielt sich aber oft anders als viele ihrer Kollegen. Zum Beispiel machte sie nie ein Geheimnis daraus, dass sie nicht gerade wohlhabend war.
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"Wenn ich Geld im Portmonee habe, dann schmeiße ich es auch gleich wieder raus", sagte Abd el Farrag zum Beispiel in einem Video, das ihr Weggefährte Andreas Ellermann anlässlich ihres 60. Geburtstages auf Instagram teilte. Eine Einstellung, an der schon Schuldnerberater Peter Zwegat 2016 verzweifelte. Der inzwischen verstorbene RTL-Star hatte versucht, "Naddel" aus der Schuldenfalle zu befreien. Vergeblich.
Zu ihrem Hang, Geld schnell ausgeben zu können, gesellten sich bei Abd el Farrag auch noch unglückliche Umstände. Nach einer Lehre zur Apothekenhelferin startete sie als Backgroundsängerin und lernte in den Achtzigerjahren Dieter Bohlen kennen. Es war der Startschuss für ein Leben im Rampenlicht, das sie eigenen Aussagen zufolge eigentlich nie wirklich wollte. Von 1989 bis 2001 (mit einer Unterbrechung) war sie mit dem Produzenten zusammen. Immer mit dabei: die Öffentlichkeit.
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"Naddel" machte den Haushalt und kümmerte sich um die gemeinsamen Tiere. Bohlen und sie hatten unter anderem zwei Pferde und mehrere Hunde. Nach ihrer Beziehung blieb ihr vom Ruhm und Reichtum Bohlens wenig. Unterhalt soll der Musiker keinen gezahlt haben.
Mit Bohlen ließ die gebürtige Hamburgerin zeitweise auch das Showgeschäft hinter sich, arbeitete als Altenpflegerin in ihrer Heimat. Dann lockte eine andere Einnahmequelle. "Naddel" veröffentlichte in zwei Jahren zwei Bücher: zuerst ein unverfängliches Kochbuch, dann eine Biografie mit dem Titel "Ungelogen". Unter anderem ging es darin um ihre Beziehung zu Bohlen, aber auch um ihren ehemaligen Manager Gerd Graf Bernadotte. "Naddel" wurde wegen umstrittener Passagen auf Unterlassung verklagt.
Also zog es sie wieder ins Fernsehen. Dschungelcamp, "Promi Big Brother", "Promiboxen" – "Naddel" war gut gebucht, war ein gern gesehenes Gesicht für diverse Formate. Doch ein großes Vermögen konnte sie sich nicht anhäufen. Ihr Lebensstandard sei einfach zu hoch gewesen. Sie habe viel Geld für eine "teure Wohnung" und "teure Kleider" ausgegeben, sagte sie im April 2025 im Interview mit dem Magazin "Freizeit Vergnügen". "Heute ärgere ich mich darüber. Von dem Geld ist nichts mehr da. Meine Zukunft sieht nicht rosig aus. Ich bekomme gerade mal 200 Euro Rente."
Sie würde vieles anders machen, sagte sie in dem Interview weiter. "Ich wollte gar nicht so in der Öffentlichkeit stehen." Stattdessen habe sie von einer "normalen Familie" geträumt. Sie sei naiv gewesen, was Bohlen und "sogenannte Berater" betrifft.
- Eigene Recherchen
- Freizeit Vergnügen: "Nadja Abd el Farrag: 'Ich möchte nie wieder einen Mann wie Dieter Bohlen" (Ausgabe 3/2025)