Bitcoin-Bande kapert 700.000 Computer mit Pony-Botnetz

Eine Bande von Internet-Kriminellen hat Experten zufolge Bitcoins und andere virtuelle Währungen im Gesamtwert von mindestens 220.000 Dollar, etwa 160.000 Euro, geraubt. Die Täter hätten dafür im großen Stil Computer mit einem Schadprogramm namens Pony infiziert, gekapert und damit ein Botnetz geschaffen, teilten die Sicherheitsexperten Daniel Chechik und Anad Davidi von der Firma Trustwave am Montag in einem Blog mit.

Betroffen seien rund 700.000 Computer, zu denen sich die Bande Zugang verschafft habe. Die Bande habe es auf den Bitcoin, aber auch andere virtuelle Währungen wie LiteCoin, FeatherCoin und 27 andere abgesehen, erklärten die Experten. "Unseren Informationen zufolge war die Cyber-Bande mit ihrem Pony-Botnet zwischen September 2013 und Mitte Januar 2014 aktiv." Sie habe 600.000 Benutzernamen und Passwörter für Websites sowie 100.000 Zugangsdaten für E-Mail-Konten gestohlen.

Einfacher als ein Bankraub

"Bitcoins werden in virtuellen Portemonnaies aufbewahrt, die im Wesentlichen mit einem persönlichen und einem öffentlichen Schlüssel geöffnet werden können", erklärte Trustwave. Wer über beide Schlüssel verfüge, könne sich das Geld verschaffen. Bitcoins zu stehlen und sie in eine andere Währung wie zum Beispiel Dollar umzutauschen, "ist viel einfacher als Geld von einer Bank zu stehlen".

Bitcoin-Plattform verschwunden

Das Bekanntwerden des Diebstahls fällt zusammen mit dem Verschwinden der Website von MtGox, einer der ältesten und wichtigsten Plattformen für den Handel mit Bitcoins. Am Dienstag erschien unter der Adresse www.mtgox.com nur noch eine weiße Seite. MtGox hatte am 7. Februar unter Verweis auf einen Softwarefehler alle Aktivitäten gestoppt. Seitdem kamen die Anleger an ihre virtuellen Guthaben nicht mehr heran.

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