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Nostalgie-Trip: Pokémon Strahlender Diamant und Leuchtende Perle


Strahlender Diamant & Leuchtende Perle
Pokémon Remakes - ist die Neuauflage gelungen?


Aktualisiert am 28.11.2021Lesedauer: 7 Min.
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Das Zeit-Pokémon Dialga ziert das Cover von "Strahlender Diamant", das Raum-Pokémon Palkia prangt auf dem Cover von "Leuchtende Perle".Vergrößern des Bildes
Das Zeit-Pokémon Dialga ziert das Cover von "Strahlender Diamant", das Raum-Pokémon Palkia prangt auf dem Cover von "Leuchtende Perle". (Quelle: Pokémon)

Mit Pokémon "Strahlender Diamant" und "Leuchtende Perle" wagt sich Nintendo an die Neuauflage einer der beliebtesten Pokémon-Generationen. Was die Spieler erwartet, verrät unser Spielbericht.

Als im Jahre 1996 die ersten Pokémon-Spiele "Rot" und "Blau" für Nintendos Game Boy exklusiv in Japan erschienen sind, konnte noch keiner erahnen, um was für ein Massenphänomen es sich handeln würde.

Mit dem Erscheinen der zwei Erstlingsversionen zwei Jahre später in Europa erreichte das Pokémon-Franchise dann bereits einen Höhepunkt nach dem anderen und die Popularität nahm von Jahr zu Jahr zu – bei Jung und Alt gleichermaßen.

Spult man nun 25 Jahre in die Zukunft, können sich die Zahlen sehen lassen: Die Anzahl der anfangs 151 Pokémon ist auf stattliche 898 angewachsen und mittlerweile gibt es Dutzende Videospiele, deren Verkaufszahlen sich auf über 380 Millionen Einheiten belaufen.

Mit einem Gesamtumsatz von über 100 Milliarden US-Dollar ist das Pokémon-Universum mit Abstand das erfolgreichste Franchise der Welt, noch vor Micky Maus, Winnie Puuh und Star Wars.

In den letzten Jahren haben sich die Pokémon-Entwickler daran gemacht, die alten Versionen in moderner Aufmachung neu aufzulegen. "Strahlender Diamant" und "Leuchtende Perle" sind die Neuauflagen von "Diamant" und "Perl", der vierten Pokémon-Generation. Diese erschienen zuerst in Japan Ende 2006 und dann im Sommer 2007 in Europa.

Nach der Neuauflage der ersten Pokémon-Generation mit den Spielen "Let’s Go, Pikachu!" und "Let’s Go, Evoli!" aus dem Jahr 2018 und der aktuellen Pokémon-Generation "Schwert" und "Schild" aus dem Jahr 2019 ist dies bereits das dritte Mal, dass die beliebte Spieleserie ihren Weg auf die Nintendo Switch-Konsole findet.

Spielprinzip und Spielwelt

Das Spielprinzip ist im Grunde seit der ersten Generation, die Ende der Neunzigerjahre erschienen ist, identisch geblieben: Man wird von einem Pokémon-Professor auf die Reise geschickt, die Welt zu erkunden, neue Orte zu entdecken, neue Freunde zu finden und mehr über die in der Welt lebenden Pokémon in Erfahrung zu bringen.

Damit man nicht alleine auf die Reise geht, erhält man zu Beginn des Spiels einen von drei knuffigen Begleitern. In "Strahlender Diamant" und "Leuchtende Perle" ist das entweder die Pflanzen-Schildkröte Chelast, der Wasser-Pinguin Plinfa oder das Feuer-Äffchen Panflam.

Im Verlauf des Spiels lernt man die entlegensten Winkel der Welt kennen und bekommt dabei nicht nur Hunderte unterschiedlicher Pokémon zu Gesicht, sondern trifft auch diverse schrullige und skurrile Einwohner der Region.

Die Monster, die man unterwegs findet, kann man nicht nur beobachten, sondern auch bekämpfen, einfangen und trainieren und so weitere Freundschaften schließen. Wer sich in Kämpfen lieber mit anderen Pokémon-Trainern misst, findet davon unzählige auf seiner Reise durch die sehr vielfältige und große Spielwelt.

Schauplatz der zwei Editionen ist die fiktive Insel Sinnoh, die der japanischen Insel Hokkaido nachempfunden ist. Die Insel wird von einem schneebedeckten Gebirge geteilt und ist durchzogen von einem weitverzweigten Tunnelsystem.

Darüber hinaus bietet die Region mit drei großen Seen, prächtigen Blumenwiesen, mysteriösen Wäldern, sonnigen Strandabschnitten und vom kleinen Dorf bis zur gewaltigen Megametropole alles, was das Entdeckerherz begehrt.

Zudem ist die vierte Generation die letzte, die jeweils eine der vier japanischen Hauptinseln als Inspiration der Spielregion nutzte. Darauffolgende Editionen hatten unter anderem Frankreich, Hawaii und Großbritannien als Vorlage.

Gewöhnungsbedürftiger Grafikstil

Zum ersten Mal war bei einem Pokémon-Spiel der Hauptreihe nicht Game Freak das hauptverantwortliche Entwicklerstudio. Bei der Neuauflage von "Strahlender Diamant" und "Leuchtende Perle" zeichnete das japanische Unternehmen ILCA (die Abkürzung steht für „I Love Computer Art“) für die Überarbeitung verantwortlich – mit Unterstützung von Game Freak.

Bisher war ILCA eher als sogenanntes Support-Studio bekannt, das kleinere Aufgaben bei der Entwicklung von Spielen anderer Hersteller übernommen hat. Die Pokémon-Remakes sind das erste große eigene Projekt.

Im Gegensatz zu den letzten Haupttiteln der Reihe, die auf einen etwas echteren Look bei menschlichen Charakteren gesetzt haben, gehen "Strahlender Diamant" und "Leuchtende Perle" einen gänzlich anderen Weg. Hier nutzen die Entwickler den sogenannten Chibi-Grafikstil.

Chibi ist Japanisch und bedeutet "klein, winzig, zwergenhaft" – eine Beschreibung, die auf die Charaktermodelle in den zwei Spielen absolut zutrifft. Denn typisch für Chibi ist die Darstellung der menschlichen Charaktere in eher kindlicher Form: kleiner Körper, großer Kopf, mächtige Kulleraugen.

Was anfangs verspielt-kindisch anmutet, fängt den Pokémon-Charme dennoch gänzlich ein. Irgendwie passt es einfach zur quirligen, knuffigen Pokémon-Welt. Ebenfalls gelungen sind die Modelle der einzelnen Pokémon. Hier wurde viel Wert auf eine zeitgemäße Überarbeitung gelegt.

Die Umgebungen in den Remakes sehen sehr schön aus, vor allem bei der Darstellung von Wasser hat sich hier einiges getan. Auch die Effekte in den Kämpfen sind ansprechend visualisiert worden und sehen schick aus, auch wenn viele Attacken nicht mehr zeitgemäße Animationen vorzuweisen haben.

Wird Feuer gepustet, Wasser gespuckt oder zuckt ein Blitz über den Bildschirm, freut man sich doch über die – für Pokémon-Verhältnisse – effektreiche Grafikpracht. Ein besonderes Lob verdienen vor allem die wunderschön gestalteten Hintergründe in den Kampfbildschirmen. Diese sind sehr vielfältig, thematisch zum Kampf passend und bieten einfach eine tolle Kulisse für die Auseinandersetzungen mit anderen Trainern oder Pokémon.

Viel wurde im Vornherein über den anfangs ungewohnten Grafikstil diskutiert. Die Entscheidung, auf diesen Stil zu setzen, hat die Fangemeinde gespalten und kam nicht bei allen gut an. Denn auch wenn Pokémon-Spiele optisch eher Kinder und Jugendliche ansprechen, sind (junge) Erwachsene immer noch eine sehr große Spielgruppe. Und diese hätten sich eher einen erwachseneren Look gewünscht.

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Die Heldenreise

Kennt man ein Pokémon-Spiel, kennt man alle. Das ist ein Vorwurf, den sich die Reihe mit jeder neuen Version anhören muss und im Kern stimmt das auch. Das ist aber auch der Grund, weshalb die Spiele so erfolgreich sind:

Das altbewährte Prinzip wird grundlegend beibehalten, leicht modernisiert und – hin und wieder – auch ein klein wenig revolutioniert. Da es sich bei den zwei neuen Versionen lediglich um Neuauflagen alter Spiele handelt, sollte man keine allzu großen spielerischen Sprünge erwarten.

Hier ist alles beim Alten: Monster fangen, trainieren, gegeneinander kämpfen lassen, um dann der neue Champion der Pokémon-Liga zu werden. Hierfür müssen erst acht Arenaleiter besiegt werden, bevor man sich den besten Trainern Sinnohs in der sogenannten Pokémon-Liga stellen darf.

Am Ende wartet der amtierende Champion, der stärkste Trainer der gesamten Region. Hat man auch diesen besiegt, wird man selbst zum neuen Champion und darf sich die Krone als "stärkster Trainer Sinnohs" aufsetzen.

Natürlich dürfen auch in keinem Pokémon-Spiel die Bösewichte fehlen, die mit ihren finsteren Machenschaften die heile Welt ins Chaos stürzen möchten. In den vorliegenden Versionen ist das Team Galaktik:

Die Verbrecherorganisation möchte mithilfe der legendären Zeit- und Raum-Pokémon Dialga und Palkia, die jeweils das Cover von "Strahlender Diamant" und "Leuchtende Perle" zieren, das gesamte Universum neu erschaffen.

So trifft man im Verlauf des Spiels auf die Handlanger von Team Galaktik, stellt sich den drei Kommandeuren Mars, Jupiter und Saturn und bekämpft am Ende den Kopf der Organisation, Zyrus.

Die Untergrundhöhlen

Im Gegensatz zu den zwei anderen Pokémon-Generationen auf der Switch finden sich in den aktuellen Editionen keine auf der Karte sichtbar umherlaufenden Monster mehr. Diese sind wieder nur als Zufallsbegegnung ins Spiel integriert, wenn man durch hohes Gras oder Wälder streift.

Um das liebgewonnene Feature aber doch irgendwie ins Spiel zu integrieren, hat Nintendo sich etwas einfallen lassen. Die Untergrundhöhlen, ein riesiger Komplex unterhalb Sinnohs, bringen umherlaufende Pokémon dann doch ins Spiel. In diesen sogenannten Pokémon-Verstecken lassen sich seltene Monster aufspüren, die es auf der Oberwelt nicht zu finden gibt.

So bietet auch jedes Versteck ein eigenes Biotop mit Einwohnern, die nur dort leben. Wüste, Grashügel oder Seenlandschaft – die Arten der Verstecke sind vielfältig. Und das Beste an der Sache: Man erkennt sie direkt, weil sie umherstreifen, auf den Spieler reagieren und ihm teilweise auch entgegenlaufen und selbst angreifen.

Die Untergrundhöhlen lassen sich (so gut wie) jederzeit von der Oberwelt aus betreten, indem man das Erkundungsset nutzt – dieses erhält man nach Abschluss der zweiten Arena in der Stadt Ewigenau, ungefähr nach vier Stunden Spielzeit.

Im Untergrund lassen sich aber nicht nur besondere Monster fangen. Gleichzeitig bieten die unterirdischen Kavernen auch anderweitige Aktivitäten. Man kann etwa eine Geheimbasis bauen, eine Art Rückzugsort für Spieler. Diese lässt sich individuell gestalten und ausbauen. Zudem können Freunde die eigene Basis besuchen und begutachten. Darüber hinaus lassen sich in einem Bergbau-Minispiel, bei dem man mit der Spitzhacke Steine abklopft, wertvolle Gegenstände finden.

Wer eine Abwechslung von der Oberwelt und den ständigen Trainer-Kämpfen braucht und dem Leben als angehender Pokémon-Champion entfliehen will, kann in den Untergrundhöhlen Stunden verbringen und auf die Jagd nach seltenen Begleitern oder Items gehen.

Pokémon-Legenden: Arceus

Eine Revolution des althergebrachten Spielprinzips wird Anfang nächsten Jahres erwartet. Mit Pokémon-Legenden: Arceus geht die Reihe neue Wege, denn hier wird auf eine gänzlich offene Spielwelt gesetzt, in der die Pokémon in freier Wildbahn zu beobachten, bekämpfen und fangen sind.

Rundenbasierte Kämpfe werden durch ein eher actionbasiertes Spielprinzip ersetzt und die unendlichen Weiten der Region laden zum Erkunden und Entdecken ein.

Legenden: Arceus spielt hierbei in den majestätischen Weiten der Hisui-Region. In diesem längst vergangenen Zeitalter lebten Menschen und Pokémon nur selten in Harmonie miteinander. Im Verlauf der Zeit wurde Hisui zu Sinnoh umbenannt.

Hisui ist also eine längst vergangene Version der Spielregion, die man auch in "Strahlender Diamant" und "Leuchtende Perle" bereist. In den genannten Spielen besucht man die Pokémon-Gegenwart der Region, in Legenden macht der Spieler sich auf, vergangene Geschichten zu entdecken und versteckte Geheimnisse zu lüften.

Pokémon-Legenden: Arceus wird am 28. Januar 2022 exklusiv für die Nintendo Switch erscheinen.

Verwendete Quellen
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