"Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" Amazon hält Nutzerbewertungen tagelang zurück
News folgenAmazon hält Nutzerwertungen zu seiner "Herr der Ringe"-Serie zurück. Der Grund ist unter anderem eine "Anti-Woke"-Hetze gegen Schauspieler der Produktion.
Amazon hält Nutzerwertungen von eigenproduzierten Serien bis zu drei Tage lang zurück, wie das Fachmagazin "Variety" herausgefunden hat. Bereits seit Mitte August habe der Dienst "Amazon Prime Video" eine dreitägige Verzögerung für Nutzer-Kritiken auf seiner Plattform eingeführt. Der Grund: Amazon wolle jede Kritik prüfen, um echte von unechten Bewertungen trennen zu können, habe das Unternehmen mitgeteilt.
Aufgefallen war die Verzögerung bei der Veröffentlichung von Nutzerbewertungen am vergangenen Wochenende, als Amazon die ersten beiden Folgen seiner neuen Serie "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" streamte. Laut Amazon sollen 25 Millionen Menschen weltweit die Serie am ersten Tag der Veröffentlichung gesehen haben. Auch t-online hat sich die Folgen angeschaut. Nutzerwertungen gibt es momentan keine.
Mit seiner Verzögerungsmaßnahme wolle der Konzern auch dem sogenannten "Review Bombing" entgegenwirken. Der Begriff beschreibt das Fluten von Plattformen mit negativen Bewertungen durch Nutzer, weil diese mit Entscheidungen der Produzenten nicht zufrieden sind.
Nach der Veröffentlichung der ersten Trailer zur "Herr der Ringe"-Serie sah sich Amazon mit einer "Anti-Woke"-Hetze im Internet konfrontiert. Vor allem ging es um die Besetzung von Charakteren in der Produktion mit Schwarzen Schauspielern.
Nutzern geben der Serie nur 2,4 von maximal 10 Punkten
Dass Amazons Befürchtungen vor solchen Kommentaren gerechtfertigt sind, spiegelt sich derzeit auf Bewertungsseiten wie Metacritic wider. Dort wird die "Herr der Ringe"-Serie von Medien mit durchschnittlich 71 Prozent bewertet. Von Nutzern erhält sie dagegen nur 2,4 von maximal 10 Punkten. Ein Nutzer begründet seine Bewertung mit Amazons Entscheidung, "Schwarze Zwerge und Elben" erschaffen zu haben.
"Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" gilt als teuerste Serie aller Zeiten. Insgesamt sollen fünf Staffeln geplant sein. Die TV-Show spielt im zweiten Zeitalter in der Geschichte von Mittelerde. Und damit Tausende von Jahren vor den Ereignissen von "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe".
Die Dreharbeiten für die erste Staffel fanden bis in den Sommer 2021 in Neuseeland statt. Die zweite Staffel wird nicht mehr in der alten "Herr der Ringe"-Heimat, in der auch Peter Jackson damals die Originalfilme drehte, entstehen. Großbritannien ist als Produktionsstandort vorgesehen. "Wir haben unsere Entwürfe für Staffel 2 geschrieben", berichtete Showrunner JD Payne kürzlich im Interview mit dem britischen TV-Magazin "Radio Times" und fügte an: "Wir sind ein paar Wochen vom Produktionsstart entfernt."
