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Polizei warnt vor Betrugsmasche mit falschem Nato-General


Love-Scam-Masche
Polizei berichtet von Betrug mit falschem Nato-General

Von t-online, avr

20.08.2021Lesedauer: 4 Min.
Die Flagge der Nato (Symbolbild): Die Polizei berichtet vor eine Masche, bei der sich der Betrüger als Nato-General ausgegeben hat.Vergrößern des BildesDie Flagge der Nato (Symbolbild): Die Polizei berichtet vor eine Masche, bei der sich der Betrüger als Nato-General ausgegeben hat. (Quelle: Jakub Porzycki via www.imago-images.de)
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Sie glauben, Sie sind auf ihren Traumpartner gestoßen – aber in Wirklichkeit chatten Sie gerade mit einem Betrüger: Love Scamming heißt diese Masche. Nun berichtet die Polizei von einem Fall mit einem falschen Nato-General.

Vorsicht vor sogenanntem Love, beziehungsweise Romance Scamming. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen berichtet aktuell über einen Fall, bei der eine 75-Jährige durch die Betrugsmasche etwa 3.000 Euro verloren hat. Sie war auf einen Betrüger hereingefallen, der sich als Nato-General ausgegeben hatte.

Wie die 75-Jährige berichtete, habe sie den falschen General über Facebook kennengelernt und mit ihm über WhatsApp gechattet. Der Betrüger habe behauptet, dass er gerade in Kabul sei und Unterlagen benötige, die sich in Deutschland befinden. Da angeblich niemand anders dem falschen General helfen wolle, sollte die 75-Jährige 2.850 Euro an eine Anwaltskanzlei überweisen. Später würde sie das Geld zurückbekommen.

Die 75-Jährige tat wie geheißen. Erst nachdem der falsche General sie aufforderte, mehr Geld zu überweisen, wurde sie misstrauisch und erstattete Anzeige.

Was ist Love Scamming?

Love Scamer (beziehungsweise Romance Scammer) suchen im Netz gezielt einsame Menschen aus, wie die Sicherheitsfirma Eset in einem Blog-Beitrag zum Thema berichtet. Opfer sind meist verwitwete oder geschiedene und getrennte Personen mittleren und reiferen Alters. Die Kontaktaufnahme muss nicht nur über Dating-Plattformen erfolgen. Love Scammer suchen auch auf sozialen Netzwerken wie Facebook, Xing oder LinkedIn nach Opfern.

Ist das Opfer männlich, geben sich Betrüger oft als junge Frauen aus. Bei weiblichen Opfern behaupten Kriminelle, dass sie ältere Männer seien. Die Kommunikation findet meist in Englisch, manchmal aber auch auf Deutsch statt.

Die Betrüger gestehen im Chat mit ihrem Opfer schnell ihre Liebe und planen eine gemeinsame Zukunft. Für gewöhnlich befindet sich der Traumpartner aber (gerade) nicht in Deutschland und durch einen Vorwand wird behauptet, dass eine Einreise nicht möglich sei. Die Opfer können aber aushelfen, indem sie dem angeblichen Traumpartner bestimmte Summen überweisen, beispielsweise für ein Visum, einen Anwalt oder irgendwelche wichtigen Dokumente. In anderen Fällen verlangten Betrüger nach Geld für angebliche, dringende Behandlungskosten.

Wie Sie sich vor LoveScam schützen

"Die Schäden durch digitale Liebesschwindler geht in die Millionen. Mit falschen Profilen bei Kontaktbörsen oder in sozialen Netzwerken werden den Opfern falsche Hoffnungen gemacht. Die Einsamkeit der Menschen wird ausgenutzt und fantastische Geschichten ersponnen, um sie zu Geldtransaktionen zu bringen", sagt Thomas Uhlemann, Security Specialist bei der Sicherheitsfirma Eset. "Ein gesundes Maß an Misstrauen und das Beherzigen von ein paar einfachen Tipps schützt allerdings vor dieser Betrugsmasche."

Um Betrug zu erkennen, sollten Sie im Chat mit Unbekannten stets misstrauisch sein. Vor allem, wenn Sie von Unbekannten auf Englisch kontaktiert werden, rät Eset auf seiner Website. Spätestens, wenn der Chatpartner Geld von Ihnen verlangt, sollten Sie damit rechnen, dass es sich um Betrug handelt.

Wenn der Chatpartner Ihnen Bilder schickt, können Sie zudem im Internet recherchieren, ob die Fotos vielleicht von woanders stammen. Ein bekanntes Tool dafür ist die Google Bildersuche. Daneben gibt es unter anderem noch die Bildersuche von TinEye, Microsofts Suchmaschine Bing oder die Bildersuche der russischen Suchmaschine Yandex. Schieben Sie dazu das Bild in das Suchfeld oder laden Sie es hoch. Wenn das Foto bereits irgendwo im Internet herumschwirrt, sollte eine der Suchmaschinen es finden. So können Sie feststellen, ob das Foto wirklich zu der Person gehört, mit der Sie chatten oder es vielleicht von einem Social-Media-Profil auf beispielsweise Facebook gestohlen wurde.

Um sich zu schützen, rät Eset unter anderem, auf sozialen Netzwerken das Profil auf "Privat" zu stellen. Veröffentlichen Sie zudem so wenig sensible Informationen über sich wie möglich. Das hilft auch, Identitätsdiebstahl vorzubeugen. Einen bekannten Fall von Identitätsdiebstahl lesen Sie hier. Eset rät zudem, viele Fragen zu stellen. "Da Scammer kaum Fragen beantworten, aber selbst sehr viele stellen", schreibt Eset dazu auf seinem Blog.

Vorsicht vor anderen Betrugsmaschen

In der Vergangenheit warnten Experten und Polizei immer wieder vor verschiedenen Betrugsmaschen, die Nutzer im Netz oder auf WhatsApp begegnen. Aktuell gibt es beispielsweise eine Masche auf WhatsApp, bei der sich Betrüger als Kinder oder Enkel der Opfer ausgeben. Mehr dazu lesen Sie hier.

Zudem warnte die Polizei bereits mehrmals vor Betrug per SMS. Hüten Sie sich vor einer angeblichen Voicemail-SMS, bei der Sie einen Link besuchen sollen. Auch bei Benachrichtigungen, die behaupten, dass Ihr Bankkonto gesperrt wurde, sollten Sie aufpassen.

Eine neue Betrugsmasche ist das sogenannte Vishing (Voice Phishing). Hier versuchen Betrüger Nutzer mithilfe gefälschter Nachrichten wie Mails zu überzeugen, eine Telefonnummer anzurufen. Wer das tut landet aber bei Betrügern, die persönliche Daten abgreifen wollen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Falls Sie Opfer eines Betrugs geworden sind und Geld überwiesen haben, sollten Sie sofort Ihre Bank informieren und versuchen, die Überweisungen rückgängig zu machen. Auch können Sie Anzeige bei der Polizei erstatten. Das geht beispielsweise über die Online-Wachen. Eine Liste mit Online-Wachen aller Bundesländer finden Sie hier.

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