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Facebook kündigt Proganda-Check-Software an


Ärger wegen Werbeanzeigen
Facebook kündigt Anti-Propaganda-Test an

Von afp
23.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Logo des sozialen Netzwerks FacebookVergrößern des BildesFacebook hat weltweit mehr als zwei Milliarden aktive Nutzer. (Quelle: Archiv/Stephan Jansen/dpa-bilder)
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Facebook will seinen Nutzern ein Anti-Propaganda-Tool zur Verfügung stellen. Es soll offenlegen, ob sie zwischen Januar 2015 und August 2016 mit Inhalten russischer Propaganda konfrontiert wurden.

"Es ist wichtig, dass die Menschen verstehen, wie ausländische Akteure versuchten, Zwietracht und Misstrauen zu säen, indem sie vor und nach der US-Wahl 2016 Facebook nutzten", hieß es in einem Facebook-Blog. Als Urheberin der russischen Propaganda, die auch der Beeinflussung der US-Präsidentschaftswahl im November 2016 gedient haben soll, gilt die Internet Research Agency.

Zuvor hatte der US-Kongress Facebook und andere Internetriesen aufgefordert, ihre Nutzer über ihre mögliche Beeinflussung durch russische Propaganda im Zuge der US-Wahl zu informieren. Facebook, Twitter, Google und weitere Unternehmen haben mit Medienkonzernen mittlerweile eine Initiative gegründet, die "vertrauenswürdige" Nachrichtenquellen identifizieren soll. Das sogenannte Trust Project soll Nachrichten kennzeichnen, die ethische Standards erfüllen und transparent sind.

Politik übt zunehmend Druck auf Facebook aus

Bei einer Anhörung im US-Kongress hatte sich Facebook-Jurist Colin Stretch unangenehmen Fragen stellen müssen. Nach Angaben des Unternehmens waren schätzungsweise 126 Millionen US-Nutzer mit russischen Propaganda-Inhalten auf Facebook konfrontiert und weitere rund 20 Millionen US-Nutzer im Bilderdienst Instagram. Facebook hat weltweit mehr als zwei Milliarden aktive Nutzer.

Anfang November hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg anlässlich der Veröffentlichung von Quartalszahlen erklärt – Facebook meine "es ernst damit, Missbrauch auf unseren Plattformen zu verhindern." Die Nutzerzahl wachse und das Geschäft laufe gut, sagte Zuckerberg. "Aber das spielt keine Rolle, wenn unsere Dienstleistungen in einer Art und Weise ausgenutzt werden, die die Leute nicht zusammenbringt." Es mache ihn wütend, dass Russland das Netzwerk benutzt habe, um Zwist zu säen.

Facebook lässt diskriminierende Werbung zu

Auch Bürgerrechtler ärgern sich über das Werbesystem von Facebook. Nach Recherchen der US-Organisation "ProPublica" konnten auf der Plattform erneut Anzeigen geschaltet werden, die bestimmte Bevölkerungsgruppen ausschließen. Wie die Non-Profit-Organisation mitteilte, hatte sie in der vergangenen Woche Dutzende US-Wohnungsinserate bei Facebook in Auftrag gegeben, die bestimmten Nutzern nicht gezeigt werden sollten - beispielsweise Afroamerikanern, Juden oder Menschen, die sich für Rollstuhlrampen interessieren. In den USA ist diskriminierende Werbung in den Bereichen Kredit-, Wohnungs- und Stellenmarkt illegal.

Die stiftungsfinanzierte Recherchegruppe "ProPublica" hatte bereits 2016 aufgedeckt, dass Werbetreibende auf Facebook ihre Wohnungsanzeigen nur an Weiße richten konnten. Obwohl der US-Konzern, eines der größten Werbe-Unternehmen der Welt, daraufhin beteuerte, seine Richtlinien zu verbessern, seien in der vergangenen Woche fast alle Anzeigen innerhalb weniger Minuten online gestellt worden, hieß es.

In einer schriftlichen Reaktion bedauerte Facebook den Vorgang und sprach von einem "technischen Fehler". Durch das Anti-Diskriminierungssystem seien bereits Millionen von Anzeigen identifiziert worden. Aber: "Wir können uns noch verbessern."

Erst im September hatte "ProPublica" aufgedeckt, dass Facebook in der Vergangenheit seinen Anzeigen-Kunden ermöglichte, gezielt Antisemiten anzusprechen. Demnach konnten etwa für die Vermarktung von Nazi-Andenken oder die Promotion von rechtsradikalen Veranstaltungen Zielgruppen ausgewählt werden, die zum Beispiel "Juden-Hasser" als ihr Interessengebiet angegeben hatten. Facebook blockierte nach dem Eklat solche Begriffe als mögliche Werbe-Kategorien.

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