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Skimpflation: Neuer Trend bei Aldi und Co. – jetzt sinkt die Qualität


"Skimpflation"
Lebensmittel werden nicht nur teurer – sondern auch schlechter

Von t-online, cho

Aktualisiert am 12.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Einkauf im Supermarkt: Was ist wirklich drin? Bei einigen Lebensmitteln sinkt die Qualität.Vergrößern des BildesEinkauf im Supermarkt: Was ist wirklich drin? Bei einigen Lebensmitteln sinkt die Qualität. (Quelle: thebigland88/Getty Images)
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Erst schrumpften die Packungen, jetzt tricksen die Hersteller von Lebensmitteln offenbar auch bei der Qualität. "Skimpflation" nennt sich der Trend.

Wer seinen Wocheneinkauf erledigt oder das Auto tankt, spürt es schon lange: Unternehmen geben die gestiegenen Ausgaben für Energie, Rohstoffe und Personal an die Kunden weiter. Manchmal geschieht das offen über höhere Preise für die gleiche Leistung, manchmal steigen die Kosten aber auch verdeckt – etwa wenn Verpackungen kleiner werden. Nun gibt es offenbar eine neue Masche: mindere Qualität abliefern.

Wie "tagesschau.de" berichtet, breite sich in Supermärkten die "Skimpflation" aus. Will heißen: Die Hersteller erhöhen nicht nur die Preise, sondern senken auch die Qualität ihrer Produkte. Der Begriff wurde 2021 vom US-TV-Sender NPR geprägt. "Skimp" ist Englisch für "knausern" oder "einsparen". "Auch in Großbritannien und Deutschland greift das Phänomen um sich", sagte die Service-Expertin Sabine Hübner "tagesschau.de".

Pommes frites: Palmfett ersetzt Sonnenblumenöl

Besonders bei Lebensmitteln zeigt sich demnach die "Skimpflation". Ein Beispiel dafür sind Pommes Frites, bei denen Hersteller nach dem Beginn des Ukraine-Krieges 2022 Sonnenblumenöl durch Palmfett ersetzten, weil das Öl nicht mehr verfügbar war. Doch die Notlösung ist teilweise zum Dauerzustand geworden.

Obwohl Sonnenblumenöl mittlerweile wieder ausreichend verfügbar ist, kehrte nur einer der von Hübner untersuchten Hersteller zu dem hochwertigeren Produkt zurück. Palmfett ist wegen des höheren Gehalts an gesättigten Fettsäuren ungesünder als Sonnenblumenöl.

Aldi Nord trickst bei Schokolade

Auch der Verbraucherzentrale Hamburg ist die gesunkene Qualität zu höheren Preisen aufgefallen. Ihr Beispiel: Schokolade von Aldi Nord. "Bei den Sorten Chocolat Amandes Edel Marzipan Vollmilch sowie Chocolat Amandes Edel Marzipan Zartbitter werden jetzt nur noch 38 Prozent Edelmarzipan pro Schokoladentafel verarbeitet, vorher waren es 45 Prozent", so die Verbraucherschützer. Auch bei der Sorte Chocolat Amandes Marzipan sei der Anteil an Pistazienmarzipan und Nougat gesunken, der Preis aber gestiegen. Die Schokolade kostet nun 1,69 Euro statt 1,49 Euro.

Diese Produkte sind laut den Verbraucherschützern außerdem betroffen:

  • Kærgården von Arla: Das Mischstreichfett enthält statt Butter und Rapsöl nun Wasser.
  • Amandes von Moser Roth: In der Aldi-Schokolade schrumpft der Marzipananteil von 45 auf 38 Prozent.
  • Cini Minis von Nestlé: Hier ersetzt Palmöl das Sonnenblumenöl.

"Skimpflation" betrifft aber nicht ausschließlich Lebensmittel. Auch im Dienstleistungssektor ist der Trend angekommen. "Hier macht sich der Arbeitskräftemangel bemerkbar", sagt Expertin Hübner. "Kunden erhalten weniger Service und die Mitarbeiter müssen zugleich oft mehr arbeiten." Bemerkbar mache sich das etwa in Form längerer Wartezeiten bei Hotlines, Filialschließungen von Banken, strengerer Handgepäckregelungen bei Airlines oder langen Schlangen an Supermarktkassen.

Unternehmen sollten diesem Umstand laut Hübner mit ehrlicher Kommunikation begegnen. "Wenn zum Beispiel Restaurants deshalb einen zusätzlichen Ruhetag einplanen, an den anderen Tagen aber einen sehr guten Service bieten, ist beiden Seiten geholfen", rät Hübner. "Die Kunden spüren, wer ehrlich ist."

Verwendete Quellen
  • tagesschau.de: "Weniger Qualität bei höheren Preisen"
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