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Eisenmangel-Symptome: Welche Folgen hat er für Psyche, Haut und Gewicht?


Folgen für Psyche, Haut und Nägel
Eisenmangel – auf diese Symptome sollten Sie achten


Aktualisiert am 22.02.2024Lesedauer: 4 Min.
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Frau schaut in den Spiegel: Ausgeprägter Eisenmangel kann zu blasser Haut führen – doch nicht alle Symptome sind so offensichtlich.Vergrößern des Bildes
Frau schaut in den Spiegel: Ausgeprägter Eisenmangel kann zu blasser Haut führen – doch nicht alle Symptome sind so offensichtlich. (Quelle: Casarsa/getty-images-bilder)

Eisenmangel kann Symptome an Fingernägeln, Haut und Zunge auslösen. Doch gibt es auch weniger auffällige Folgen, etwa für Psyche, Muskeln oder Gewicht?

Eisen ist lebenswichtig. Der Körper benötigt es, um Hämoglobin (Hb) zu bilden. Dieses Eiweiß ist Bestandteil der roten Blutkörperchen und sorgt dafür, dass diese Sauerstoff durch den Körper transportieren können.

Bei einem Eisenmangel verfügen die roten Blutkörperchen zunächst noch über genug Hämoglobin. Anfangs kann der Körper noch auf gespeichertes Eisen zurückgreifen. Erst wenn die Eisenspeicher erschöpft sind, entwickelt sich eine sogenannte Eisenmangelanämie, also eine durch Eisenmangel ausgelöste Blutarmut.

Diese lässt sich einerseits durch eine Blutuntersuchung feststellen: Unter anderem sinkt der Hämoglobingehalt unter gewisse Werte, außerdem ist der Ferritinwert erniedrigt. Letzterer gibt Auskunft über das im Körper gespeicherte Eisen.

Andererseits äußert sich eine Eisenmangelanämie in der Regel durch vielfältige Symptome. Teilweise sind die teilweise deutlich sichtbar und/oder spürbar. Doch es gibt auch verstecktere Anzeichen.

Gut zu wissen

Die Eisenaufnahme, fachsprachlich Eisenresorption, findet im Darm statt. Solange der Eisenbedarf gedeckt ist, nimmt der Darm nur einen geringen Teil des über die Nahrung zugeführten Eisens auf. Verfügt der Körper hingegen über zu wenig Eisen, kann die Resorption deutlich gesteigert werden, und zwar auf das Drei- bis Fünffache.

Eisenmangel: Typische Symptome belasten auch die Psyche

Die direkte Folge eines starken Eisenmangels ist eine sogenannte Anämie (Blutarmut). Diese führt zum einen zu körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Herzrasen, Kurzatmigkeit oder auch zum sogenannten Restless-Leg-Syndrom, welches sich durch Unruhe in den Beinen äußert.

Eine Eisenmangelanämie kann sich zum anderen auf die Psyche auswirken und das gesamte Befinden beeinträchtigen. Häufig kommt es zu folgenden Symptomen:

  • Müdigkeit, Schwäche und Abgeschlagenheit
  • Konzentrationsstörungen und Probleme beim Denken
  • Reizbarkeit und Nervosität
  • Schlafstörungen

Eisenmangel: Symptome an Mund und Zunge

Eisenmangel kann zur Folge haben, dass die Mundschleimhaut nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Sie erscheint dann blasser. Mit der Zeit kann das Schleimhautgewebe durch den Mangel verkümmern und sich zurückbilden. Dann kommt es zu Symptomen, die Ärztinnen und Ärzte als Plummer-Vinson-Syndrom zusammenfassen.

Typische Anzeichen sind:

  • eingerissene Mundwinkel (Mundwinkelrhagaden)
  • brennendes Gefühl auf der Zunge ("Zungenbrennen")
  • Schmerzen beim Schlucken
  • schmerzhafte Entzündungen im Mundraum (Aphthen), die immer wieder neu auftreten

Eisenmangel: Symptome an Haut und Augen

Hat ein Eisenmangel eine Blutarmut zur Folge, wird die Haut schlechter durchblutet. Sie kann dadurch trocken werden, jucken und fahl wirken.

Blässe ist aber nicht immer ein Symptom von Eisenmangel. Bei vielen Menschen ist der Hautton – auch, wenn sie keinen Eisenmangel haben – ohnehin eher blass oder gelblich (nicht rosig), weil die Blutgefäße bei ihnen recht tief unter der Hautoberfläche liegen.

Umgekehrt gibt es Personen, die trotz eines ausgeprägten Eisenmangels nicht blass erscheinen. Etwa weil sie einen dunklen Teint haben oder die Blutgefäße in ihrer Gesichtshaut krankhaft erweitert sind (zum Beispiel durch eine Rosacea).

Zeigt sich Eisenmangel an den Augen?

Auf den Augapfel oder das Sehvermögen wirkt sich ein Eisenmangel normalerweise nicht aus. Ist es durch den Eisenmangel bereits zur Blutarmut gekommen, zeigt sich diese aber möglicherweise an der Innenseite der Augenlider. Diese wird dann – ebenso wie die Mundschleimhaut – schwächer durchblutet und kann somit blasser erscheinen als üblich.

Eisenmangel: Haarausfall und Symptome an den Fingernägeln

Ein ausgeprägter Eisenmangel verursacht häufig Veränderungen an den Fingernägeln. Charakteristische Symptome sind:

  • brüchige Fingernägel
  • Rillen in den Nägeln
  • runde (löffelförmige) Mulden in den Nägeln ("Hohlnägel")

Darüber hinaus kann starker Eisenmangel zu Haarausfall führen. Von Haarausfall sprechen Ärztinnen und Ärzte, wenn jemand mehr als 100 Haare pro Tag verliert. Es gibt verschiedene Arten von Haarausfall.

Bei Eisenmangel kommt es zu diffusem Haarausfall. Das bedeutet: Der gesamte, behaarte Bereich des Kopfes ist betroffen. Es entstehen also keine kahlen Stellen, sondern der Haarausfall verteilt sich gleichmäßig.

Diffuser Haarausfall kann neben Eisenmangel aber auch andere Ursachen haben, zum Beispiel Stress oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes.

Die gute Nachricht: Meist ist diffuser Haarausfall nicht von Dauer, weil die Haarwurzeln intakt bleiben – anders als etwa beim vernarbenden Haarausfall, bei dem die Haarwurzeln zugrunde gehen. Wer aufgrund eines Eisenmangels Haarausfall bekommt, kann also normalerweise davon ausgehen, dass die Haare wieder nachwachsen, wenn der Mangel behoben ist.

Führt Eisenmangel zu Symptomen an den Muskeln?

Für Muskelschmerzen und Symptome an einzelnen Muskeln oder Muskelgruppen kann es vielerlei Gründe geben: Überbelastung, Infektionen, Verletzungen oder auch rheumatische Erkrankungen. Ein Eisenmangel hingegen steckt normalerweise nicht dahinter.

Dennoch beeinträchtigt ein stark ausgeprägter Eisenmangel die körperliche Leistungsfähigkeit. Denn durch den Mangel ist es für den Körper schwieriger, alle seine Organe und Gewebe mit Sauerstoff zu versorgen. Ohne Sauerstoff würden diese aber absterben. Daher pumpt das Herz bei einer Blutarmut schneller, um die Sauerstoffversorgung so gut es geht aufrechtzuerhalten.

Strengt sich die vom Mangel betroffene Person dann zusätzlich an, zum Beispiel beim Sport, so wird das Herz-Kreislauf-System überlastet. Das kann sich unter anderem durch Herzrasen und Atemnot äußern.

Hat ein Eisenmangel Folgen für das Gewicht?

Ein Eisenmangel schlägt sich nicht auf der Waage nieder. Im Internet finden sich zwar Artikel, in denen es heißt, Eisenmangel führe zu Übergewicht. Hinter derartigen Behauptungen verbergen sich aber meist finanzielle Interessen, zum Beispiel von Firmen, die Eisenpräparate verkaufen. Bislang gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass Eisenmangel zur Gewichtszunahme führt. Ein Gewichtsverlust ist ebenfalls nicht zu befürchten.

Ein indirekter Zusammenhang ist zwar denkbar: Hat der Mangel bereits zur Blutarmut geführt, nimmt die körperliche Leistungsfähigkeit ab und die Betroffenen leiden häufig unter Erschöpfung und Müdigkeit. Wenn sie sich aufgrund dieser Beschwerden dann weniger bewegen und/oder mehr energiereiche Nahrungsmittel zu sich nehmen, nehmen sie zu.

Doch auch für diesen indirekten Zusammenhang finden sich keine wissenschaftlichen Belege. Das heißt: Ob Menschen mit einer Eisenmangelanämie wirklich mehr essen oder sich weniger bewegen und deshalb zunehmen, ist nicht bekannt.

Eisenmangel: Symptome bei der Frau

Ein Eisenmangel ruft bei der Frau die gleichen Symptome hervor wie beim Mann. Bei Frauen gibt es aber bestimmte Frühwarnzeichen – also Symptome, die anzeigen, dass ein erhöhtes Risiko für einen Eisenmangel besteht: Sie verlieren bei der Regelblutung viel (mehr als 80 Milliliter) Blut, oder ihre Menstruation dauert länger als eine Woche.

Eine einzelne starke oder ungewöhnlich lange andauernde Blutung ist meist kein Grund zur Sorge. Frauen, die bei jeder Menstruation viel Blut verlieren, sollten das Problem aber lieber ärztlich abklären lassen. Nicht nur, weil ein Eisenmangel droht, sondern weil die Zyklusstörungen auch ein Symptom für eine Erkrankung sein könnten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2024
  • Online-Informationen des Bundesverbands deutscher Internistinnen und Internisten: www.internisten-im-netz.de (Abrufdatum: 22.2.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 22.2.2024)
  • Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Abrufdatum: 22.2.2024)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 22.2.2024)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 22.2.2024)
  • Eisen (innerlich und zum Spritzen). Online-Informationen der Stiftung Warentest: www.test.de (Stand: 1.11.2021)
  • Kopera, D.: "Diagnostik und Therapie bei Haarausfall und Hirsutismus". Gynäkologische Endokrinologie, Vol. 19, S. 303-310 (September 2021)
  • Biesalski, H.: Ernährungsmedizin. Thieme, Stuttgart 2017
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