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Wann kalte Füße und schmerzende Beine ein Warnzeichen sind


Durchblutungsstörungen
Wann schmerzende Beine ein Warnzeichen sind

Von dpa, ag

Aktualisiert am 10.06.2023Lesedauer: 5 Min.
Beinschmerzen: Durchblutungsstörungen sollten ärztlich abgeklärt werden.Vergrößern des BildesBeinschmerzen: Durchblutungsstörungen sollten ärztlich abgeklärt werden. (Quelle: Pornchai Soda/getty-images-bilder)
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Häufen sich die Beschwerden wie weiße Finger oder Schmerzen in den Beinen, sollten Betroffene zur Abklärung der Ursachen einen Arzt aufsuchen.

Denn Durchblutungsstörungen können auch Vorboten einer lebensgefährlichen Erkrankung sein.

Weiße Finger und Schmerzen im Bein oder im Fuß sind typische Symptome für eine Durchblutungsstörung. Treten sie gelegentlich auf und klingen schnell wieder ab, muss man sich keine Sorgen machen. Wenn sich die Beschwerden häufen, sollte ein Arzt aufgesucht werden, denn sie können auf gefährliche Krankheiten hinweisen.

Welcher Arzt ist der richtige? Um Folgeerkrankungen einer Durchblutungsstörung zu vermeiden, sollten sich Patienten rechtzeitig von einem Gefäßspezialisten behandeln lassen. Experten für Durchblutungsstörungen sind Fachärzte für Angiologie, Kardiologie und Gefäßchirurgie. Um Durchblutungsstörungen zu diagnostizieren, wird der Spezialist zunächst ein ausführliches Gespräch und eine Untersuchung mit dem Stethoskop durchführen. Weitere Hilfsmittel sind Herzecho, EKG, Gefäßdarstellung mit Ultraschall oder Röntgenuntersuchungen.

Durchblutungsstörungen: Ursachen und Risikofaktoren

Durchblutungsstörungen sind Erkrankungen der arteriellen oder der venösen Gefäße – oder beides. Die häufigste Ursache einer Durchblutungsstörung liegt in der Verkalkung von Gefäßen (Arteriosklerose). Aber auch Gefäßverschlüsse, Gefäßentzündungen oder Tumore bewirken, dass der Blutfluss gestört ist. Der übermäßige Verzehr von Zucker und Fetten sowie ein Mangel an Bewegung führen dazu, dass diese Stoffe in den Gefäßwänden abgelagert werden. Mit der Zeit verengt dies die Gefäße und macht sie starr und unbeweglich. Auf diese Weise gelangt immer weniger Blut in Herz, Hirn, Beine und andere Organe.

Verschiedene Risikofaktoren fördern das Auftreten von Gefäßerkrankungen und somit von Durchblutungsstörungen. Hierzu gehören:

  • Rauchen
  • Bluthochdruck
  • Diabetes Typ 2
  • erhöhte Blutfettwerte

Auch Übergewicht, Bewegungsmangel und eine cholesterinreiche Ernährung sind Faktoren, die dazu betragen, dass sich die Gefäße verschließen und die Arterien verstopfen. Ein gesunder Lebensstil trägt somit dazu bei, dass das Blut ungestört durch den Körper fließen kann und Organe und Gewebe ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.

Wussten Sie das? Blutgefäße sind röhrenförmige, hohle Gebilde. Sie schaffen mit einer Länge von etwa 150.000 Kilometern ein zusammenhängendes Netz, das unseren gesamten Köper durchzieht. Hintereinander geschaltet ließe sich damit beinahe viermal die Erde umrunden.

Der Blutfluss kann nicht nur bei Älteren gestört sein, sondern auch bei Menschen, die ungesund leben und sich zum Beispiel zu wenig bewegen. Wenn das Blut etwa durch verengte oder verstopfte Arterien nicht frei im Körper zirkulieren kann, werden Gewebe und Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt. "Zu Durchblutungsstörungen kann es an vielen Stellen im Körper kommen", ergänzt die Apothekerin Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in Berlin.

Typische Symptome für Durchblutungsstörungen

Häufig wird eine Durchblutungsstörung erst spät bemerkt. Denn erst, wenn die Gefäße sich verengt haben, kommt es zu spürbaren Symptomen, meist in Armen und Beinen. Viele Betroffene klagen häufig über folgende Beschwerden:

  • ständig kalte Hände und Füße
  • Blaufärbungen an den Extremitäten (Zehen, Fingern)
  • kribbelnde Zehen oder Wadenkrämpfe
  • Taubheitsgefühl in Beinen, Füßen, Zehen und Fingern
  • Blässe
  • Muskelschwäche
  • Pulsverlust

Durchblutungsstörungen im Herz und im Gehirn

Auch die Herzgegend oder das Gehirn können von einer Durchblutungsstörung betroffen sein, mit gravierenden Folgen. "Dies führt in der Konsequenz zum Schlaganfall oder zum Herzinfarkt", sagt der Hamburger Internist Wolfgang Wesiack. Er warnt davor, Durchblutungsstörungen zu unterschätzen. "Gefäßerkrankungen, die sich daraus entwickeln können, stehen nach wie vor an erster Stelle der Todesfälle, noch vor den Krebserkrankungen", so der Mediziner. Wenn die Störung nicht behandelt werde, könnten schlecht durchblutete Gliedmaßen absterben und müssten dann amputiert werden.

Die Warnzeichen und Symptome können in diesem Fall ganz unterschiedlich sein. "Schmerzen und ein Engegefühl im Brustbereich können Anzeichen für Probleme in der Herzgegend sein", sagt die Münchner Heilpraktikerin Ursula Hilpert-Mühlig. Sie ist Vizepräsidentin des Fachverbands Deutscher Heilpraktiker mit Sitz in Bonn. Wenn zum Beispiel die Arme und Beine taub seien, könne das ein Symptom für Durchblutungsstörungen im Gehirn sein. "Auch Seh- und Sprachstörungen oder Schwindel können hier Symptome sein", sagt Sellerberg. Wenn das Blut im Darm nicht mehr richtig zirkuliere, merkten Betroffene das häufig an Bauchschmerzen nach dem Essen.

Schmerzen beim Gehen weisen auf Schaufensterkrankheit hin

Weit verbreitet sind nach Expertenangaben Durchblutungsstörungen der Arterien. Etwa an den Beinen können Engstellen oder Verschlüsse auftreten und mitunter für heftige Schmerzen sorgen. In der Fachsprache ist in solchen Fällen von einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) die Rede.

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit geht mit einer gestörten Durchblutung der Extremitäten einher. Typisch sind Schmerzen beim Gehen. Aufgrund ihrer Symptome wird diese Krankheit im Volksmund auch als "Raucherbein" oder "Schaufensterkrankheit" bezeichnet. Wie man beim Einkaufsbummel immer wieder vor den Fenstern der Geschäfte anhält, legen auch die Betroffenen wegen der schmerzenden Beine immer wieder Zwischenstopps ein.

Egal, wo im Körper die Durchblutungsstörungen auftreten: "Eine allgemeingültige Therapie gibt es nicht", betont Hilpert-Mühlig. Denn die Behandlung richte sich immer nach der Ursache. Das könnten Bluthochdruck oder hohe Blutfettwerte sein – die müssten dann gesenkt werden. "Dies geschieht etwa durch Medikamente, über Bewegung und auch über eine ausgewogenere Ernährungsweise", sagt Apothekerin Sellerberg.

Behandlung: Wann eine OP nötig ist

Bei einem teilweisen oder sogar kompletten Gefäßverschluss kommt neben Arzneimitteln eventuell auch ein operativer Eingriff infrage, damit das Blut wieder freie Bahn hat. Dabei setzt der Operateur beispielsweise einen sogenannten Stent ein. Das ist ein sehr feines Drahtgeflecht, das das Blutgefäß offenhält. Bei Durchblutungsstörungen in den Beinen oder bei Krampfadern verordnet der Arzt dem Betroffenen zum Beispiel Kompressionsstrümpfe.

"Im Falle der Schaufensterkrankheit empfiehlt sich unter anderem auch ein tägliches Gehtraining", sagt Sellerberg. Für Betroffene heißt das: In raschem Tempo gehen, bis die Beine wehtun. Dann bleiben sie stehen und warten, bis die Schmerzen abklingen – und dann geht es wieder los. Der Effekt: Durch den erhöhten Sauerstoffbedarf der Muskulatur bilden sich sogenannte Umgehungsblutgefäße, die die Durchblutung verbessern.

Medikamente gegen Durchblutungsstörungen

Bei Durchblutungsstörungen können rezeptfreie Arzneien und Substanzen helfen, die durchblutungsfördernd sind, der Arterienverkalkung entgegenwirken oder die Muskulatur entspannen. Bei leichten Durchblutungsstörungen haben sich folgende Mittel bewährt:

  • Magnesium
  • Knoblauch
  • Gingkoblätter
  • Natriumpangamat

Bei starken Durchblutungsstörungen in fortgeschrittenem Stadium kann der Arzt rezeptpflichtige Medikamente verordnen, die auch zur Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall eingesetzt werden. Zu diesen Medikamenten zählen die sogenannten Thrombozytenaggregationshemmer. Sie sorgen dafür, dass die Blutplättchen, die für die Gerinnung des Bluts zuständig sind, nicht miteinander verkleben.

Gegen die Verstopfung von Blutgefäßen wirken auch Acetylsalicylsäure und Clopidogrel. Darüber hinaus kommen auch durchblutungsfördernde Medikamente zum Einsatz, wie Alprostadil oder Kalziumantagonisten wie Nifedipin. Welche Präparate und welche Wirkstoffe sinnvoll sind, hängt von zahlreichen individuellen Faktoren und Vorerkrankungen ab, die der behandelnde Arzt in seiner Verordnung berücksichtigt.

Durchblutungsstörungen vorbeugen

Rauchen erhöht das Risiko für Durchblutungsstörungen. Auch bei Übergewicht, Bluthochdruck, hohen Cholesterinwerten und Diabetes sollte man etwas tun. "Hier ist neben einem Abnehmprogramm auch eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Vollkornprodukten und wenig Fetthaltigem ratsam", erklärt Sellerberg.

Auch die regelmäßige Einnahme von Knoblauchpräparaten, mit denen Gefäße geweitet werden, kann helfen – allerdings nur minimal. "Wichtig ist nicht zuletzt, täglich möglichst viel Bewegung, wenn es geht, dann an der frischen Luft", betont Hilpert-Mühlig. Ob nun Spazierengehen, Fahrradfahren oder anderer Sport: Bewegung hält die Gefäße elastisch – und das Blut bleibt im Fluss. Weitere Maßnahmen für eine bessere Durchblutung sind:

  • Barfußlaufen
  • Wechselduschen/Wechselbäder am Morgen: Sie bringen den Kreislauf in Schwung, fördern die Durchblutung und trainieren außerdem die Gefäßmuskulatur.
  • Nachts sollte der Oberkörper leicht erhöht liegen. Das verbessert die Durchblutung der Beine.
  • Massagen an Beinen, Armen und Händen. Besonders effektiv sind Bürstenmassagen.
  • Finger- und Zehengymnastik
  • Fußbäder mit ätherischen Ölen wie Rosmarin, Fichte und Latschenkiefer
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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