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Vorsicht vor Mikroplastik! So ungesund sind Baby-Trinkflaschen


1,5 Millionen Partikel
So viel Mikroplastik geben Babyfläschchen frei

Von afp, t-online, sms

Aktualisiert am 21.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Fläschchen statt Stillen: Eine Studie zeigt, wie viel Mikroplastik Babys so aufnehmen könnten.Vergrößern des BildesFläschchen statt Stillen: Eine Studie zeigt, wie viel Mikroplastik Babys so aufnehmen könnten. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)
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Stillen soll die Abwehrkräfte stärken und gesünder für das Kind sein. Jetzt zeigt eine Studie, wie ungesund Baby-Trinkflaschen sein können. Besonders betroffen sind Kinder aus entwickelten Ländern.

Mit der Flasche gefütterte Säuglinge nehmen laut einer Studie täglich mehr als eine Million Partikel Mikroplastik zu sich. Wie aus einer am Montag im Fachmagazin "Nature Food" veröffentlichen Studie hervorgeht, seien Babys durchschnittlich 1,5 Millionen Teilchen ausgesetzt, die sich beim täglichen Gebrauch von den Plastikflaschen lösten. Demnach nehmen in entwickelten Ländern Kleinkinder wohl mehr Plastikpartikel auf, da dort weniger gestillt wird.

16 Millionen Partikel Mikroplastik pro Liter

Für die Studie untersuchten die Forscher die zehn meistverkauften Modelle von Babyflaschen. Sie füllten diese mit Milch, die, wie von der Weltgesundheitsorganisation zur Sterilisation empfohlen, mit 70 Grad heißem Wasser zubereitet wurde. Über eine Messphase von 21 Tagen wurden der Studie zufolge bis zu 16 Millionen Partikel Mikroplastik pro Liter freigesetzt.

Nach Berechnungen der Forscher nimmt ein Baby in den ersten zwölf Lebensmonaten somit durchschnittlich 1,5 Millionen Mikroplastik-Partikel pro Tag auf. Grundlage der Ergebnisse sind die Verkaufszahlen von Babyflaschen und die Menge der pro Tag aufgenommenen Milch von Säuglingen in 48 Ländern.

Heißes Wasser setzt mehr Mikroplastik frei

Je höher der Erhitzungsgrad des Wassers, desto mehr Mikroplastik-Partikel werden abgegeben. Die Wissenschaftler berechneten, dass durchschnittlich 0,6 Millionen Partikel pro Liter bei einer Temperatur von 25 Grad abgegeben werden, bei 95 Grad seien es bereits 55 Millionen Partikel an Mikroplastik pro Liter.

Die Freisetzung der Menge könne jedoch durch einige Handhabungen verringert werden. Es helfe, die Flaschen mit kaltem, sterilem Wasser auszuspülen. Ebenfalls nützen würde es, die Milch für Säuglinge in einem plastikfreien Behälter vorzubereiten und dann erst in die Flasche zu geben.

Gegenüber dem "Stern" sagte Hanns Moshammer, Umwelthygieniker an der Medizinischen Universität Wien, er sei überrascht über die hohe Anzahl an Teilchen. "Damit habe ich nicht gerechnet", so der Experte laut "Stern". Grundsätzlich sei demnach bekannt, dass Kunststoffe unter dem Einfluss von Hitze oder Säure "diverse Stoffe" abgeben, darunter Monomere und chemische Additive. Dafür gebe es allerdings strenge Auflagen für Babyflaschen in Europa.

Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder bisher unklar

Die Autoren der Studie betonten, dass es ihnen nicht darum gehe, Eltern zu beunruhigen. Es gehe darum, Forschung auf einem neuen Gebiet zu betreiben, zu dem bislang wenig Daten vorlägen. Sie würden "nicht wissen, wie sich die potenziellen Gesundheitsrisiken von Mikroplastik auf Kleinkinder auswirken", sagten die Wissenschaftler vom Trinity College in Dublin.

Die getesteten Polypropylenflaschen machen "The Guardian" zufolge 82 Prozent des Weltmarktes aus. Die wichtigste Alternative seien Glasflaschen, die allerdings zerbrechlich und von Kindern selbst schwerer zu halten sind. Polypropylen zählt zudem zu den Kunststoffen die generell am häufigsten verwendet werden, bevorzugt für Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Wichtig ist demnach die Entwicklung neuer Kunststoffe, die keine Partikel freigeben.

Tests ergaben demnach auch, dass Wasserkocher oder Lebensmittelbehälter ebenfalls Mikroplastik freigeben. Bisher war zwar bekannt, dass Mikroplastik in der Umwelt auch unsere Lebensmittel kontaminiert. Die neue Studie zeigt jetzt aber, dass auch die Zubereitung von Lebensmitteln in Plastikbehältnissen zur Freigabe von Mikroplastik führt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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