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Brustkrebs – wie sich die Diagnose auf die Partnerschaft auswirkt


Hilfe für Betroffene
Was die Diagnose Brustkrebs mit der Partnerschaft macht


Aktualisiert am 20.08.2025Lesedauer: 4 Min.
Partnerschaft: Die Diagnose Brustkrebs kann sehr belastend sein.Vergrößern des Bildes
Partnerschaft: Die Diagnose Brustkrebs kann sehr belastend sein. (Quelle: KatarzynaBialasiewicz/getty-images-bilder)
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Die Diagnose Brustkrebs ist für die betroffenen Frauen ein tiefer Einschnitt in ihr Leben und stellt auch die Partnerschaft vor große Herausforderungen.

Nach der Diagnose Brustkrebs ist alles anders: Sorgen, belastende Therapien und die Angst, die Erkrankung nicht besiegen zu können, gehören plötzlich zum Leben. Das Paar ist zu dritt: mit dem Krebs. Wie Brustkrebs die Partnerschaft verändert und was Paaren hilft, die neue Lebenssituation zu stemmen, lesen Sie im Folgenden.

Wie häufig ist Brustkrebs?

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Deutschland erkranken laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut (RKI) jedes Jahr rund 74.500 Frauen neu an einem bösartigen Tumor in der Brust. Zusätzlich wird bei mehr als 6.000 Frauen jährlich ein In-situ-Tumor diagnostiziert, also eine Vor- oder Frühform von Brustkrebs. Eine von sechs betroffenen Frauen ist bei der Diagnose jünger als 50 Jahre.

Was macht die Diagnose Brustkrebs mit der Partnerschaft?

Die Diagnose Brustkrebs wirft die betroffenen Frauen meist völlig aus der Bahn. Plötzlich sind zukünftige Pläne und Träume in Gefahr. Das Leben ändert sich sofort. Die Angst, den Brustkrebs nicht besiegen zu können, die Angst vor den Nebenwirkungen der Behandlung und der plötzlich neue Alltag mit all seinen Belastungen stellen eine enorme Herausforderung dar. Unsicherheiten bestimmen das Denken: Was kommt auf uns zu? Können ich und mein Partner oder meine Partnerin das Leben halbwegs normal weiterleben – trotz Krankheit? Was ist, wenn ich es nicht schaffe?

Viele Krebspatientinnen und -patienten fühlen sich während und nach der Erkrankung belastet. Angaben des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zufolge leiden bis zu sechs von zehn Krebserkrankten unter einer allgemein hohen psychischen Belastung. Mehr als die Hälfte aller vom Krebs Betroffenen entwickelt zeitweise eine Depressivität. Hinzu kommt die körperliche Belastung, welche die Erkrankung selbst und ihre Behandlung mit sich bringt.

Angst und Verzweiflung bei den Angehörigen

Der Partner oder die Partnerin und die Familie tragen die Diagnose Brustkrebs mit. Auch sie fühlen Hilflosigkeit und Ängste. Die Person, die man liebt, leiden zu sehen, ist schwer. Sie möchten helfen und unterstützen und merken, dass sie das oft nicht in dem Maße tun können, wie sie es gerne tun würden. Immer wieder kommen auch sie an ihre emotionalen Grenzen und wissen nicht, wie es weitergehen soll.

Verstärkt wird diese Hilflosigkeit häufig, wenn sich die von Krebs betroffenen Frauen aufgrund eigener Überforderung, Erschöpfung und körperlicher Einschränkung zurückziehen, mit emotionaler Distanz reagieren und niemanden mehr an sich heranlassen. Dann braucht es viel Verständnis und Geduld vonseiten der Angehörigen. Es ist in jedem Fall empfehlenswert, dass sich besonders belastete Betroffene, aber auch stark belastete Angehörige, psychologisch durch diese herausfordernde Zeit begleiten lassen – von der Diagnose über die Behandlung hinweg bis hin zur Nachsorge.

Wie funktioniert Liebe mit Brustkrebs?

Psychologische Begleitung kann den betroffenen Frauen helfen, einen Umgang mit der Erkrankung zu finden und den schweren Weg der Behandlung zu gehen. Auch kann professionelle Betreuung dabei unterstützen, das möglicherweise neue Erscheinungsbild des Körpers akzeptieren zu lernen.

Nicht bei allen Frauen kann brusterhaltend operiert werden. Nach einer Mastektomie der Brust fühlen sich viele Frauen nicht mehr als "ganze Frau". Sie hadern mit ihrem veränderten Körper. Viele haben Angst, Nähe zuzulassen und sich ihrem Partner zu zeigen. Sie ziehen sich emotional und körperlich zurück.

Die Partnerschaft, wie sie früher gelebt wurde, ist mit enormen Veränderungen konfrontiert, die auch in das Sexualleben hineinreichen. Auch deswegen ist eine ärztliche, psychoonkologische oder psychotherapeutische Begleitung für das Paar sinnvoll. Eine offene Paarkommunikation von Beginn an und die therapeutische Begleitung unterstützen den Umgang mit der Erkrankung und den Umgang mit Gefühlen wie Angst, Wut und Hilflosigkeit auf beiden Seiten. Das ermöglicht zugleich auch, neue Kraft zu tanken und gemeinsam auch die schönen Seiten des Lebens wahrzunehmen und zu genießen.

Wo finden Betroffene und Angehörige Hilfe?

Zertifizierte Brustkrebszentren bieten eine psychoonkologische Betreuung für die betroffenen Frauen, aber auch für Angehörige an. Kurzfristig ist auch die ambulante Betreuung durch eine Krebsberatungsstelle möglich. Die Beratungsstellen sind zudem gut vernetzt und können Paaren Psychotherapiepraxen in der Region empfehlen. Eine Psychotherapie geht über die Beratung hinaus. Sie kann helfen, wenn die seelische Belastung durch die Erkrankung ausgeprägt ist oder lange andauert.

Auch Selbsthilfegruppen in der Nähe bieten Unterstützung. Der Austausch mit anderen Betroffenen wird meist als hilfreich und unterstützend empfunden. Verschiedene Kontakt- und Betreuungsangebote finden Patientinnen beispielsweise auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes (KID). Dieser bietet auch ein Beratungstelefon an: 0800 420 30 40. Unter dieser Nummer beantworten Ärztinnen und Ärzte täglich von 8 bis 20 Uhr Fragen. Der Anruf ist innerhalb Deutschlands kostenlos.

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Wie geht es nach der Brustkrebsbehandlung weiter?

Viele Frauen merken: Die Brustkrebsbehandlung ist zwar abgeschlossen, doch die Ängste bleiben. Angst, dass vielleicht doch noch Krebszellen im Körper sind. Angst, nicht mehr in das normale Leben zurückzufinden. Angst, für den Partner möglicherweise nicht mehr attraktiv genug zu sein.

Auch nach der Therapie von Brustkrebs finden Betroffene weiter Begleitung. Die weiterführende psychologische Begleitung ist Teil einer Anschlussheilbehandlung (AHB) oder Anschlussrehabilitation (ARH), die Frauen nach der Akutbehandlung in Anspruch nehmen können. Sie unterstützt Betroffene dabei, den Weg in ihr Leben zurückzufinden und mit Ängsten und Sorgen nach der Krebsbehandlung besser umzugehen. Vielen Betroffenen gelingt es, mit der Zeit wieder ihr seelisches Gleichgewicht zu finden. Die Verarbeitung einer schweren Erkrankung ist aber kein "einmaliger Kraftakt", sondern ein "fortlaufender Prozess", wie der KID betont. Es braucht Zeit. Auch gibt es nicht den "einen richtigen Weg", mit der Erkrankung umzugehen. Jede Krebspatientin geht ihren eigenen Weg und muss ausprobieren, was ihr im individuellen Fall hilft und was guttut.

Verwendete Quellen
  • krebshilfe.de: "Brustkrebs". Online-Information der Stiftung Deutschen Krebshilfe. (Abrufdatum: 20. August 2025)
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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