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Welche Medikamente lösen Gicht aus?


Harnsäure-Anstieg durch Arzneien
Welche Medikamente lösen Gicht aus?

Von Lydia Klöckner

Aktualisiert am 24.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Eine Frau nimmt ein Medikament einVergrößern des Bildes
Medikamente, die zu einem Anstieg des Harnsäurespiegels führen, sind bei Gicht unter Umständen problematisch, weil sie Anfälle auslösen können. (Quelle: stefanamer/Getty Images)

Einige Medikamente können den Harnsäurespiegel erhöhen. Welche unter Umständen eine Gicht begünstigen und Gichtanfälle auslösen können, erfahren Sie hier.

Wer an Gicht erkrankt ist, wird immer wieder von plötzlich auftretenden Gelenkentzündungen heimgesucht, sogenannten Gichtanfällen. Sie entstehen, wenn das Blut zu viel Harnsäure enthält und diese sich in Form winziger Kristalle in den Gelenken ablagert.

Um Anfällen vorzubeugen, sollten Menschen mit Gicht versuchen, ihren Harnsäurespiegel zu senken und möglichst niedrig zu halten. Das bedeutet unter anderem, dass sie Einflüsse meiden sollten, durch die vermehrt Harnsäure ins Blut gelangt. Unter anderem zählt dazu die Einnahme gewisser Medikamente.

Welche Medikamente lösen Gicht aus?

Manche Medikamente sind für Menschen mit Gicht unter Umständen problematisch, weil sie den Harnsäurespiegel erhöhen und somit Gichtanfälle begünstigen. Hierzu gehören:

  • Thiazide und Schleifendiuretika – das sind entwässernde Mittel, die etwa zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden
  • niedrig dosierte Acetylsalicylsäure (ASS), die unter anderem zur Vorbeugung von Herzinfarkten oder Schlaganfällen beitragen kann
  • gewisse Krebsmedikamente
  • das Parkinsonmittel Levodopa
  • das Tuberkulosemedikament Pyrazinamid
  • die Wirkstoffe Ciclosporin und Tacrolimus, die insbesondere nach Organtransplantationen angewendet werden, damit der Körper das Spenderorgan nicht abstößt
  • das männliche Geschlechtshormon Testosteron, welches beispielsweise von manchen Transsexuellen eingenommen wird

Wer mit einem oder mehreren dieser Medikamente behandelt wird und eine Gicht entwickelt, bekommt dann möglicherweise ein anderes Mittel oder das gleiche Mittel in niedriger Dosierung verordnet. Wenn die Option nicht besteht, kann die Ärztin oder der Arzt stattdessen dazu raten, die Behandlung mit dem Medikament fortzuführen und andere Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko für Gichtanfälle zu senken. Unter anderem können engmaschige Kontrollen des Harnsäurespiegels zur Vorbeugung beitragen.

Lösen diese Medikamente zwangsläufig eine Gicht aus?

Nein, denn ein erhöhter Harnsäurespiegel allein muss noch nicht zu Beschwerden, also einer Gicht führen: Schätzungen zufolge geschieht dies nur bei etwa einem Drittel aller Menschen, die eine hohe Konzentration an Harnsäure im Blut haben. Genaueres über die möglichen Ursachen einer Gicht erfahren Sie im Artikel "Wie Sie Gicht erkennen – und was schnell hilft".

Wer eines dieser Mittel einnimmt und befürchtet, nun an einer Gicht zu erkranken, sollte die Behandlung keinesfalls einfach so abbrechen. Sinnvoller ist es, mit der Ärztin oder dem Arzt über diese Sorge zu sprechen. Sie oder er kann am besten einschätzen, ob tatsächlich ein Risiko besteht, und die Therapie gegebenenfalls anpassen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 8.8.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 8.8.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 8.8.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 8.8.2023)
  • Leung, N., et al.: "Lowering and Raising Serum Urate Levels: Off-Label Effects of Commonly Used Medications". Mayo Clinic proceedings, Vol. 97, Iss. 7, pp. 1345-1362 (Juli 2022)
  • "Gicht". Online-Informationen der Stiftung Warentest: www.test.de (Stand: 15.3.2022)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): "Gicht: Häufige Gichtanfälle und Chronische Gicht". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 53 / 32a (Stand: 21.3.2019)
  • Salem, B. C., et al.: "Drug-induced hyperuricaemia and gout". Rheumatology (Oxford, England), Vol. 56, Iss. 5, pp. 679-688 (Mai 2017)
  • Richling, I., Rose, O: "Pharmakotherapie Gicht". Online-Informationen der Deutschen Apotheker Zeitung: www.deutsche-apotheker-zeitung.de (Stand: 5.1.2017)
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