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Welcher Fisch bei Gicht? Diese Sorten sind zu bevorzugen


Purinarme Sorten bevorzugen
Welcher Fisch ist bei Gicht zu empfehlen?

Von Lydia Klöckner

Aktualisiert am 05.09.2023Lesedauer: 2 Min.
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Wer an Gicht erkrankt ist, sollte tierische Lebensmittel wie Fisch nur in Maßen zu sich nehmen und bestimmte Sorten eher meiden. (Quelle: shironosov/Getty Images)

Der Verzehr von Fisch gilt bei Gicht als ungünstig, weil er den Harnsäurespiegel erhöht. Doch gibt es auch Sorten von Fisch, die bei Gicht geeignet sind?

Gicht ist eine Erkrankung, bei der sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern und schmerzhafte Entzündungen verursachen, die als Gichtanfälle bezeichnet werden. Die Harnsäure stammt zu einem Teil aus der Nahrung: Bestimmte Lebensmittel enthalten sogenannte Purine, die im Körper zu Harnsäure abgebaut werden.

Um Gichtanfällen vorzubeugen, sollten Erkrankte möglichst geringe Mengen an Purinen über die Ernährung zu sich nehmen. Fisch zählt zu den purinreichen Lebensmitteln, ebenso wie Krustentiere und Fleisch. Das heißt nicht, dass er vom Speiseplan gestrichen werden muss, vielmehr kommt es auf das richtige Maß an: Pro Tag sollten nicht mehr als etwa 100 bis 150 Gramm Fisch oder Fleisch (einschließlich Wurst) auf den Teller kommen. Gewisse Sorten gilt es lieber komplett zu meiden, weil in ihnen besonders viele Purine stecken.

Welcher Fisch ist bei Gicht zu bevorzugen?

Folgende Sorten von Fisch sind vergleichsweise purinarm und somit bei Gicht eine verhältnismäßig gute Wahl:

  • Aal
  • Lachs
  • Karpfen
  • Thunfisch
  • Scholle
  • Seeteufel

Aus einer 100-Gramm-Portion einer dieser Fischsorten bildet der Körper zwischen 100 und 200 Milligramm Harnsäure. Das ist zwar im Vergleich zu wahrhaft purinarmen Nahrungsmitteln wie Milchprodukten, Brot und anderen Getreideprodukten sowie Gemüse und Obst nicht wenig. Jedoch enthalten die genannten Sorten von Fisch immerhin weniger Purine als beispielsweise Sardinen, Anchovis, Forelle und Salzhering.

Auch andere Meerestiere wie Hummer, Krabben und Austern sind purinreich, bei Gicht also eher nicht empfehlenswert.

Fisch bei Gicht – vollständiger Verzicht ist nicht sinnvoll

Sinnvoller als der Verzicht auf einzelne Lebensmittel mit einem hohen Puringehalt ist es, den Gesamtwert im Blick zu behalten: Insgesamt gilt es, sich so zu ernähren, dass täglich nicht mehr als etwa 500 Milligramm Harnsäure im Körper entsteht.

Die Gestaltung des Speiseplans sollte sich aber nicht nur am Puringehalt (beziehungsweise an der Menge der daraus gebildeten Harnsäure) orientieren. Denn in der Behandlung von Gicht spielt nicht allein der Harnsäurespiegel eine Rolle: Auch andere Einflüsse begünstigen Gichtanfälle, zum Beispiel ein zu hohes Körpergewicht.

Erkrankte mit Übergewicht sollten bei der Zusammenstellung ihrer Kost also darauf achten, dass sie ihnen zu einem gesünderen Gewicht verhilft. Und dabei kann Fisch helfen, weil er viel sättigendes Eiweiß liefert und (je nach Sorte) relativ wenig Kalorien hat.

Außerdem lässt sich der Harnsäurespiegel über die Ernährung nur bis zu einem gewissen Grad senken: Etwa ein Drittel der Harnsäure im Blut stammt aus dem, was gegessen und getrunken wurde. Den Rest bildet der Körper beim Abbau eigener Zellen.

Inwieweit eine Umstellung der Kost dazu beitragen kann, Gichtanfälle zu verhindern, und wie die optimale Gicht-Diät aussieht, hat die Forschung noch nicht abschließend klären können. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie im Artikel "Diese purinarme Ernährung hilft bei Gicht".

Fazit: Welcher Fisch ist bei Gicht eine gute Wahl?

Aal, Lachs, Karpfen, Thunfisch, Scholle und Seeteufel zählen zu den purinärmeren Sorten von Fisch, welche bei Gicht zuträglicher sind als beispielsweise Sardinen oder Forelle. Letztlich kommt es aber darauf an, wie viel Harnsäure insgesamt aus der Nahrung entsteht. Mehr als etwa 500 Milligramm pro Tag sollten es nicht sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: www.deximed.de (Abrufdatum: 11.8.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 11.8.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 11.8.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 11.8.2023)
  • Danve A., et al.: "Role of diet in hyperuricemia and gout". Best Practice & Research Clinical Rheumatology, Vol. 35, Iss. 4, Nr. 101723 (Dezember 2021)
  • Yokose, C., et al.: "Dietary and Lifestyle-Centered Approach in Gout Care and Prevention". Current Rheumatology Reports, Vol. 23, Iss. 7, p. 51 (April 2021)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): "Gicht: Häufige Gichtanfälle und Chronische Gicht". AWMF-Leitlinienregister-Nr. 53 / 32a (Stand: 21.3.2019)
  • Biesalski, H., et al.: "Ernährungsmedizin". Thieme, Stuttgart 2017
  • Kaneko, K., et al.: "Total purine and purine base content of common foodstuffs for facilitating nutritional therapy for gout and hyperuricemia". Biological & Pharmaceutical Bulletin, Vol. 37, Iss. 5, pp. 709-21 (Februar 2014)
  • Schmidt, J. A., et al.: "Serum uric acid concentrations in meat eaters, fish eaters, vegetarians and vegans: a cross-sectional analysis in the EPIC-Oxford cohort". PloS One, Vol. 8, Iss. 2, Nr. e56339 (Februar 2013)
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