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Furunkel im Gesicht: Wann es gefährlich werden kann


Keinesfalls ausdrücken
Wann ein Furunkel im Gesicht gefährlich werden kann


22.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Frau schaut sich eine Hautveränderung an der Nase anVergrößern des Bildes
Furunkel im Gesicht klingen meist folgenlos ab, aufgrund ihrer Lage können sie aber auch Komplikationen verursachen. (Quelle: Prostock-Studio/getty-images-bilder)

Tritt ein Furunkel im Gesicht auf, ist dies ein Fall für die Ärztin oder den Arzt. Denn in bestimmten Fällen kann die Entzündung gefährlich werden.

Wer plötzlich eine schmerzhafte, eitrige Beule im Gesicht bemerkt, könnte ein Furunkel haben. Dabei handelt es sich um eine tief liegende Entzündung eines Haarfollikels und des umliegenden Bindegewebes, die durch Bakterien ausgelöst wird. Als Folge der Entzündung entwickelt sich ein Abszess: Das ist ein Hohlraum, der mit Eiter gefüllt ist.

Was sind Haarfollikel?

Haarfollikel (auch Haarbälge genannt) bestehen aus Haut- und Bindegewebe und sind überall zu finden, wo die Haarwurzeln in der Haut verankert sind. Neben jedem Follikel befindet sich eine Drüse, die über einen Ausführungsgang Talg in den Follikel absondert. Der Talg sorgt unter anderem dafür, dass Haut und Haare nicht austrocknen. Ein kleiner Muskel im Haarfollikel ist dafür zuständig, dass sich ein Haar aufrichtet. Der Fachbegriff für eine Entzündung des Haarfollikels heißt Follikulitis.

Im Gegensatz zu einem einfachen Pickel, der nur die obere Hautschicht (Oberhaut) betrifft, dehnt sich ein Furunkel in die darunter liegende Lederhaut und teils auch in das Unterhautfettgewebe aus.

Furunkel können sich nicht nur im Gesicht bilden. Häufiger sind sie auch in Regionen zu finden wie:

  • Hals
  • Nacken
  • Leisten
  • (meist oberer) Rücken
  • Achseln
  • Intimbereich
  • Gesäß
  • Oberschenkel
  • Ohr (mehr zu Furunkeln im Ohr lesen Sie hier.)

Die Entzündung kann auf benachbarte Haarfollikel übergehen. Wenn mehrere Furunkel miteinander verbunden sind und zu einer tief liegenden Eiteransammlung führen, sprechen Fachleute von einem Karbunkel. Diese ausgeprägte Entzündung kann von Fieber und Krankheitsgefühl begleitet sein.

Furunkel im Gesicht: Welche Symptome sind typisch?

Ein Furunkel im Gesicht sieht ähnlich aus wie ein herkömmlicher Pickel, ist jedoch deutlich größer. Es kann innerhalb weniger Stunden bis Tage entstehen. Betroffene Personen bemerken eine harte, knotenartige Schwellung, die

  • etwa so groß ist wie ein Kirschkern oder eine Walnuss,
  • schmerzen kann,
  • sich warm anfühlt und/oder
  • gerötet ist.

Der Eiter, der sich nach und nach im Inneren des Furunkels bildet, kann von außen als weiß-gelbliche Färbung sichtbar sein. Ein Furunkel im Gesicht kann je nach Lage sehr schmerzhaft sein, etwa wenn es sich im Bereich der Nase oder der Oberlippe befindet.

Nach einigen Tagen der "Reifung" kann sich ein Furunkel spontan öffnen, sodass blutiger Eiter und abgestorbenes Gewebe abfließen. Innerhalb einiger Wochen heilt die Hautstelle ab. In anderen Fällen bleibt das Furunkel verschlossen. Häufig schafft der Körper es, den enthaltenden Eiter allein abzubauen. Manchmal breitet sich das Furunkel aber auch auf benachbarte Haarfollikel aus.

Wenn Furunkel immer wieder auftreten oder mehrere Furunkel an verschiedenen Stellen entstehen, sprechen Fachleute von einer Furunkulose. Wer häufiger Furunkel entwickelt, sollte der Ursache auf den Grund gehen, denn möglicherweise verbirgt sich dahinter eine Erkrankung.

Auslöser sind meist Staphylokokken

Die häufigste Ursache für Furunkel im Gesicht oder in anderen Körperbereichen ist der Erreger Staphylococcus aureus. Das Bakterium führt nicht zwingend zu einer Erkrankung, sondern ist bei vielen gesunden Menschen auf der Haut oder in der Nasenschleimhaut zu finden, ohne Beschwerden auszulösen.

Ist die Immunabwehr jedoch geschwächt, können sich die Erreger leichter vermehren und eine Hautinfektion begünstigen. Besonders gefährdet sind zum Beispiel Personen mit Diabetes mellitus oder einer chronischen Infektion. Auch Krebserkrankungen, Ekzeme oder bestimmte Allergien erhöhen das Risiko.

Wann ein Furunkel im Gesicht gefährlich sein kann

Furunkel im Gesicht heilen meist ohne Komplikationen wieder ab. Es sind jedoch auch schwere Verläufe möglich.

Das gilt insbesondere für Furunkel, die sich im Bereich von Nase, Oberlippe, Stirn oder Augenhöhle befinden. Hier besteht die Gefahr, dass die Erreger über die Blutbahn ins Gehirn gelangen. Dort können sie eine Hirnhautentzündung auslösen. Auch kann eine sogenannte Sinusvenenthrombose entstehen: Dann hat sich in den großen Blutgefäßen im Hirn ein Blutgerinnsel gebildet, welches die Blutzufuhr unterbricht. Eine weitere mögliche Komplikation ist eine Orbitalphlegmone – eine bakterielle Entzündung der Augenhöhle. Wenn die Bakterien in großer Zahl ins Blut gelangen und sich im Körper ausbreiten, kann in seltenen Fällen auch eine Sepsis (Blutvergiftung) die Folge sein.

Um solche Komplikationen zu vermeiden, sollten betroffene Personen keinesfalls ein Furunkel im Gesicht ohne ärztlichen Rat behandeln oder gar ausdrücken.

Wie wird ein Furunkel im Gesicht behandelt?

Ein Furunkel im Gesicht gehört in ärztliche Behandlung. Betroffene Personen sollten sich schonen und die Gesichtsmuskeln möglichst wenig bewegen. So sollten sie nicht sprechen und starkes Kauen vermeiden. Empfohlen wird, möglichst flüssige oder passierte Nahrung zu sich zu nehmen. Andernfalls steigt das Risiko, dass die Erreger über das Blut ins Gehirn gelangen und dort zu Komplikationen führen.

Furunkel an anderen Körperstellen müssen nicht zwingend mit Antibiotika behandelt werden. Bei Furunkeln im Gesicht – vor allem an Nase oder Oberlippe – ist das anders: Die Ärztin oder der Arzt wird meist Antibiotika empfehlen, welche die erkrankte Person als Tabletten oder Saft einnimmt. Je nach Lage und Größe des Furunkels kann auch eine Infusion im Krankenhaus nötig sein, etwa bei einem Furunkel an der Oberlippe. Das Antibiotikum soll möglichen Komplikationen vorbeugen.

Hat sich das Furunkel noch nicht vollständig ausgebildet, können vorab feuchtwarme Umschläge mit antiseptisch wirkenden Zusätzen diesen Prozess beschleunigen. Das Furunkel kann die Ärztin oder der Arzt unter sterilen Bedingungen öffnen und desinfizieren. Mithilfe eines Stoffstreifens lässt sich der Eiter aufsaugen. In der Regel heilt die Wunde anschließend von allein ab, allerdings kann eine Narbe zurückbleiben.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 22.4.2024)
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