Kreislaufprobleme – diese Hausmittel können helfen

Leichte Kreislaufprobleme lassen sich durch Hausmittel lindern. Welche sich eignen und wann es wichtig ist, die Beschwerden ärztlich abzuklären.

Schwindel, Benommenheit, Schwarzwerden vor Augen: Wer an derartigen Symptomen leidet und diese als "Kreislaufprobleme" beschreibt, hat oftmals recht: In vielen Fällen rühren die Beschwerden daher, dass im Blutkreislauf ein zu geringer Druck herrscht. Sie sind also Anzeichen für einen niedrigen Blutdruck.

Wegen der Schwerkraft setzt dieser als Erstes dem am höchsten liegenden Körperteil zu, dem Kopf. Wenn das Gehirn zu schwach durchblutet wird, bekommt es nicht genügend Sauerstoff und Nährstoffe zugeführt. So lassen sich die typischen Kreislaufprobleme erklären. Oftmals sind sie harmlos und lassen sich dann recht schnell mit Hausmitteln in den Griff bekommen.

Kreislaufprobleme – wann sind Hausmittel geeignet?

Was bei Kreislaufproblemen zu tun ist, hängt von der Ursache ab. Hausmittel sind zur Behandlung zu empfehlen, sofern die Symptome mild sind und sich vermutlich auf vorübergehende äußere Einflüsse zurückführen lassen – beispielsweise warmes Wetter und einen Mangel an Flüssigkeit.

Ausgeprägte Kreislaufprobleme dagegen können ein Warnsignal sein: Unter Umständen steckt ein ernstes gesundheitliches Problem wie ein Hitzschlag, eine starke Blutung oder eine außer Kontrolle geratene Infektion dahinter. Bei Bewusstseinsstörungen, Fieber, Desorientiertheit, Herzrasen, Krämpfen und/oder einem steifen Nacken ist es deshalb wichtig, sofort den Rettungsdienst (112) zu rufen.

Weniger alarmierende Kreislaufprobleme, die nicht nur einmalig, sondern häufiger auftreten, gilt es ebenfalls ärztlich abzuklären. Die geeignete Anlaufstelle ist die hausärztliche Praxis.

Symptome wie Schwindel können nämlich gerade für ältere Menschen zur Gefahr werden, weil sie das Risiko für Stürze erhöhen. Außerdem sind ständige Kreislaufprobleme ein möglicher Hinweis auf ein gesundheitliches Problem, bei dem medizinische Maßnahmen nötig sind. Beispielsweise können eine Unterfunktion der Schilddrüse oder der Nebennierenrinde (Morbus Addison), eine Anämie (Blutarmut) oder eine andere Erkrankung Kreislaufprobleme hervorrufen.

Gelegentlich löst auch die Einnahme gewisser Medikamente niedrigen Blutdruck aus. In diesem Fall kann die Ärztin oder der Arzt eventuell ein anderes Präparat verordnen.

Kreislaufprobleme – welches Hausmittel wirkt sofort?

Ein bewährtes Hausmittel gegen Kreislaufprobleme durch zu niedrigen Blutdruck ist Wasser: Etwa 500 Milliliter (ungefähr zwei Gläser) Wasser innerhalb von zwei bis drei Minuten sollten es sein. Normalerweise erhöht sich der Blutdruck dann binnen weniger Minuten. Dafür sorgt das sogenannte sympathische Nervensystem als Reaktion auf die erhöhte Flüssigkeitsmenge im Blutkreislauf. Der Effekt ist jedoch nicht von Dauer, sondern hält nur für etwa 30 bis 45 Minuten an.

Bei positionsabhängigem niedrigem Blutdruck lassen sich die Kreislaufprobleme zwar nicht mit einem Hausmittel im eigentlichen Sinne lindern, aber manchmal mit einfachen Übungen – zum Beispiel dem Überkreuzen der Beine im Stehen.

Kreislaufprobleme – Hausmittel, die längerfristig helfen können

Je nach Ursache kommen bei Kreislaufproblemen noch andere Hausmittel infrage, die sich aber nicht für alle Betroffenen eignen, und – wenn überhaupt – eher längerfristig helfen:

• Da der Blutdruck nach üppigen Mahlzeiten sinkt, kann es bei niedrigem Blutdruck zuträglich sein, mehrere kleinere Portionen über den Tag verteilt zu essen.
• Alkohol gilt es lieber zu meiden oder in äußerst geringen Mengen zu trinken, weil er die Blutgefäße erweitert und den Blutdruck somit unmittelbar senkt. (Auf Dauer hingegen erhöht Alkohol das Risiko für Bluthockdruck.)
• Eine salzreichere Kost in Verbindung mit einer höheren Trinkmenge (zwei bis drei Liter täglich) kann Kreislaufproblemen durch niedrigen Blutdruck möglicherweise entgegenwirken: Salz bindet Wasser im Körper und erhöht das Blutvolumen in den Gefäßen – und somit den Druck, der in ihnen herrscht.
• Vor allem für ältere Menschen kann ein Gleichgewichtstraining hilfreich sein, zum Beispiel im Rahmen einer Physiotherapie. Es löst zwar nicht die Kreislaufprobleme, kann die Betroffenen aber bestenfalls vor Stürzen bewahren.
• Bei positionsabhängigem niedrigem Blutdruck ist es sinnvoll, das Kopfende des Bettes um 10 bis 20 Grad zu erhöhen.

Welche dieser Maßnahmen im Einzelfall tatsächlich zu empfehlen sind, kann allerdings nur eine Ärztin oder ein Arzt einschätzen. Das gilt vor allem für die erhöhte Salz- und Flüssigkeitszufuhr: Die meisten Menschen tun gut daran, sparsam mit Salz umzugehen, weil ein Übermaß an Salz ungesunde Folgen haben kann, unter anderem für das Herzkreislaufsystem.

Fazit

Ein einfaches Hausmittel gegen Kreislaufprobleme ist zügiges Trinken: Ungefähr zwei Gläser Wasser innerhalb von zwei bis drei Minuten sollten es sein. Treten die Kreislaufprobleme immer wieder auf, ist es wichtig, ärztlichen Rat einzuholen. Denn Kreislaufprobleme können eine Begleiterscheinung verschiedener Erkrankungen sein, die eine gezielte Behandlung erfordern. Darüber hinaus kann die Ärztin oder der Arzt eine Reihe von Hausmitteln und praktische Maßnahmen empfehlen, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen – etwa eine Umstellung des Speiseplans, bestimmte Übungen und weniger oder gar keinen Alkohol.