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Wechseljahre: Lässt sich die Menopause hinauszögern?


Beschwerden vor der Menopause
Lässt sich der Beginn der Wechseljahre hinauszögern?


Aktualisiert am 18.06.2025Lesedauer: 3 Min.
Medikamente und Nahrungsergänzung: Wer seine Wechseljahre verzögern will, kann darauf verzichten.Vergrößern des Bildes
Medikamente und Nahrungsergänzung: Wer seine Wechseljahre verzögern will, kann darauf verzichten. (Quelle: MStudioImages/getty-images-bilder)
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Viele Frauen erleben die Wechseljahre als tiefgreifende körperliche und emotionale Veränderung. Manche würden sie daher gern so lange wie möglich hinauszögern.

Die Wechseljahre bezeichnen die Jahre unmittelbar vor und nach der letzten Regelblutung (Menopause) im Leben einer Frau. Im Durchschnitt erleben Frauen ihre Menopause im Alter von 51 Jahren. Das tatsächliche Eintreten kann jedoch stark variieren – von Anfang 40 bis Mitte 50 ist alles möglich. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine spätere Menopause tatsächlich Vorteile für die Gesundheit haben könnte. Aber wie können Frauen Einfluss darauf nehmen?

Was passiert im Körper bei den Wechseljahren?

Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, sind eine normale Lebensphase jeder Frau, in der die Möglichkeit endet, auf normalem Wege schwanger zu werden. Während dieser Zeit verändern die Eierstöcke ihre Hormonproduktion und das hormonelle Gleichgewicht im Körper verschiebt sich. Nach der letzten Regelblutung, der Menopause, ist eine Schwangerschaft dann nicht mehr möglich.

Gut zu wissen

Mediziner unterteilen die Wechseljahre in die Perimenopause, die Phase kurz vor dem Ausbleiben der Menstruation. Sie kann mehrere Jahre dauern. Im Durchschnitt beginnt sie im Alter von 47,5 Jahren. Darauf folgt die Menopause, der Zeitpunkt der letzten Menstruation, der mindestens 12 Monate lang keine Blutung folgt. Ihr schließt sich danach die Postmenopause an.

Mit der hormonellen Umstellung sinkt der Spiegel der Hormone Östrogen und Progesteron. Das kann mit verschiedenen Beschwerden einhergehen, wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder unregelmäßigen Blutungen. Mehr dazu, wie sich die Wechseljahre ankündigen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Diese Umstellung kann mehrere Jahre dauern und fällt je nach Lebensweise und genetischer Veranlagung ganz unterschiedlich aus (mehr dazu, weiter unten im Artikel).

Späte Menopause: Welche gesundheitlichen Vorteile bringt sie?

Eine späte Menopause bringt durchaus gesundheitliche Vorteile mit sich. Der Grund: Östrogen schützt bei Frauen viele Körperfunktionen:

  • Östrogen hält die Blutgefäße geschmeidig,
  • wirkt positiv auf den Cholesterinspiegel,
  • erhält die Knochendichte und
  • beeinflusst auch die Gedächtnisleistung positiv.

Frauen, die erst mit Mitte 50 oder später ihre letzte Regelblutung haben, profitieren daher länger von diesem natürlichen Schutz. Bei Frauen, die bereits vor dem Alter von 45 Jahren in die Postmenopause gehen, kann es hingegen passieren, dass Knochen, Herz und das Gehirn darunter leiden.

Allerdings gilt auch: Je länger der Körper Östrogen produziert, desto höher kann das Risiko für hormonabhängige Krebsarten wie Brust-, Gebärmutter- oder Eierstockkrebs ausfallen. Die ärztliche Beratung bleibt daher entscheidend.

Wechseljahre hinauszögern: Was Frauen selbst tun können

Während der Zeitpunkt der Menopause zum großen Teil genetisch festgelegt ist, zeigt die Forschung, dass der Lebensstil ebenfalls eine Rolle spielen kann. Frauen, die ihre Menopause möglichst lange hinauszögern wollen, können daher an mehreren Punkten ansetzen:

  • Nicht rauchen: Zigaretten beschleunigen die Alterung der Eierstöcke. Raucherinnen können daher früher ihre Menopause bekommen als Nichtraucherinnen.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Kost reich an Omega-3-Fettsäuren (zum Beispiel aus Fisch) und Antioxidantien (etwa aus Obst, Gemüse und Nüssen) kann sich positiv auf die Eizellen und das Eintrittsalter der Menopause auswirken. Ein Mangel an Nährstoffen und vor allem Energie (Kalorien) kann die Menopause vorziehen.
  • Bewegung: Regelmäßiger Sport hält den Hormonhaushalt in Balance, senkt Stress und unterstützt die Gesundheit insgesamt.
  • Stillen: Wer ein Baby länger als sieben Monate stillt, senkt laut einigen Studien das Risiko für eine frühe Menopause. Der genaue Mechanismus ist noch unklar, doch hormonelle Effekte durch das Stillen könnten eine Rolle spielen.

Diese Maßnahmen garantieren nicht, dass die Wechseljahre und die Menopause tatsächlich später beginnen. Sie verbessern aber die allgemeine Gesundheit und schaffen damit günstigere Voraussetzungen.

Können Phytoöstrogene die Wechseljahre verzögern?

Pflanzliche Östrogene oder Phytoöstrogene sind pflanzliche Inhaltsstoffe, die eine ähnliche Struktur wie das menschliche Östrogen haben. Besonders bekannt ist das Isoflavon aus Sojabohnen. Es soll bei Wechseljahresbeschwerden helfen und vor Osteoporose schützen. Die Aussagen sind laut der Verbraucherzentrale allerdings nicht ausreichend gesichert. Eine verzögernde Wirkung auf die Wechseljahre ist ebenfalls nicht belegt.
In isolierter Form, etwa als Kapseln oder Pulver, sind Phytoöstrogene zudem nicht risikofrei: Bei zu hoher Dosierung oder bei hormonabhängigen Erkrankungen wie Brust- oder Gebärmutterkrebs können sie sogar schaden. Frauen sollten solche Präparate daher nur in ärztlicher Absprache einnehmen. Der Verzehr natürlicher Produkte wie Tofu oder Sojamilch ist in normalen Mengen unbedenklich.

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Kann das Einfrieren von Eizellen die Menopause verzögern?

Ein ganz anderer Ansatz kommt aus der Reproduktionsmedizin: Forscher der Yale School of Medicine arbeiten an einer Methode, mit der sich der Eintritt der Menopause gezielt verzögern lässt – durch das Einfrieren von Eierstockgewebe.

Dabei entnehmen Ärzte Eizellen und umliegendes Gewebe des Eierstocks und frieren dieses ein. Jahre später kann das Gewebe wieder eingesetzt werden. Ziel ist es, die Hormonproduktion im Körper neu zu starten und die Menopause dadurch hinauszuzögern – unter Umständen sogar um mehrere Jahrzehnte.

Diese Methode wurde ursprünglich für Krebspatientinnen entwickelt, deren Fruchtbarkeit durch eine Chemotherapie gefährdet ist. Inzwischen untersuchen Forscher, ob auch gesunde Frauen davon profitieren könnten. Erste Modelle zeigen: Bei Frauen unter 30 Jahren kann die Menopause mit dieser Technik theoretisch vollständig verhindert werden. Noch handelt es sich um ein experimentelles Verfahren, das mit hohen Kosten und unklaren Langzeitfolgen verbunden ist.

Was kann eine Hormonersatztherapie leisten?

Eine Hormonersatztherapie (HRT) soll die Symptome der Wechseljahre lindern. Die Einnahme von Hormonen verzögert die Menopause nicht. Eine HRT wird meist Frauen mit starken Hitzewallungen, Schlafstörungen, vaginaler Trockenheit oder einem hohen Osteoporose-Risiko empfohlen.

Fazit

Den Beginn der Wechseljahre vollständig aufzuhalten, ist bisher nicht möglich. Doch Frauen können durch einen gesunden Lebensstil und bewusste Entscheidungen einen gewissen Einfluss darauf nehmen, wann die Menopause eintritt. Wer möglichst lange vom natürlichen Schutz durch Östrogen profitieren will, sollte frühzeitig mit einer Fachärztin oder einem Facharzt über seine Optionen sprechen. Medizinische Eingriffe wie das Einfrieren von Eierstockgewebe stehen zu diesem Zwecke allerdings bisher nicht flächendeckend zur Verfügung.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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