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Haarausfall: Männer können mit Medikamenten vorbeugen


Hilfe durch Medikamente
Haarausfall: Welche Mittel wirklich etwas taugen

Von t-online
Aktualisiert am 29.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Erblich bedingter Haarausfall ist die häufigste Ursache für Haarverlust bei Männern.Vergrößern des BildesErblich bedingter Haarausfall ist die häufigste Ursache für Haarverlust bei Männern. (Quelle: AND-ONE/getty-images-bilder)
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Wenn die Haare dünner werden, geraten Männer in die Krise. Während der eine dann zum Rasierer greift, probiert der andere Shampoos und Tinkturen.

Doch wirklich wirksam sind nur Medikamente, sagt Professor Ulrike Blume-Peytavi, stellvertretende Klinikdirektorin der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Charité in Berlin. die Expertin erläutert, warum das so ist.

Erblich bedingter Haarausfall lässt sich verzögern

Haarausfall kann unterschiedliche Ursachen haben. Bei Männern ist er häufig erblich bedingt. "Bei erblich bedingtem Haarausfall besteht eine genetische Bereitschaft zum Haarverlust", erklärt Blume-Peytavi. Mit Shampoo oder Nahrungsergänzungsmitteln lasse sich dies nicht verhindern. Eine Heilung im klassischen Sinn sei ebenfalls nicht möglich, da noch kein gentherapeutischer Ansatz in Sicht sei. Die gute Nachricht: Medikamente können den Prozess verlangsamen oder sogar komplett stoppen, zum Teil auch wieder Haare nachwachsen lassen.

Finasterid greift in den Hormonhaushalt ein

Der Mechanismus, durch den bei manchen Männern die Haarwurzeln absterben, ist inzwischen teilweise erforscht. Bei entsprechend veranlagten Männern reagieren die Haarwurzeln überempfindlich auf Dihydrotestosteron (DHT), ein Stoffwechselprodukt des Hormons Testosteron.

Die beiden auf dem Markt erhältlichen Medikamente, Finasterid und Minoxidil, greifen auf unterschiedliche Weise in diesen Prozess ein. "Finasterid greift direkt in den Stoffwechsel ein, indem es die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron blockiert", erklärt Blume-Peytavi. Das in Form einer Tablette einzunehmende Medikament ist verschreibungspflichtig und nur für Männer zugelassen.

Wirksamkeit gut belegt

Auf völlig andere Weise wirkt das Medikament Minoxidil: Der ursprünglich als Blutdruckmedikament entwickelte Wirkstoff verbessert die Durchblutung in der Kopfhaut und scheint ähnlich wirksam zu sein wie Finasterid. Laut Blume-Peytavi ist das Mittel sowohl bei Männern als auch bei Frauen wirksam und frei in Apotheken als Lösung erhältlich.

Einziger Nachteil: Es muss täglich in die Kopfhaut eingerieben werden und wirkt auch nur so lange, wie man es nimmt. "Für beide Medikamente ist die Wirksamkeit gut belegt", sagt die Expertin. Bei etwa 60 bis 70 Prozent der Männer könne der Haarausfall gebremst oder gestoppt werden.

Libidostörungen möglich

Sowohl Finasterid als auch Minoxidil gelten als gut verträglich. Völlig frei von Nebenwirkungen seien die Medikamente allerdings nicht. Bei Minoxidil könne es in seltenen Fällen - wie bei jedem Mittel mit Hautkontakt - zu einer Kontaktallergie kommen. Finasterid greift in den Hormonhaushalt ein und kann daher ebenfalls Folgen haben: "Etwa zwei Prozent der Anwender berichten über Libidostörungen", erklärt die Dermatologin. Auch die Spermamenge könne etwas verringert sein.

Zuerst die Ursache klären

Um von der Wirkung der Medikamente zu profitieren, müssen Männer allerdings in die eigene Tasche greifen, die Krankenkassen zahlen die Medikamente nicht. Für die Anwendung muss man - je nach Medikament - mit etwa 10 bis 40 Euro pro Monat rechnen. Ob man diesen Preis ein Leben lang zahlen will, muss jeder Mann selbst entscheiden. "Vorbeugend aus Angst, es könnte sich ein anlagebedingter Haarausfall entwickeln, empfehlen wir diese Medikamente nicht, sagt Blume-Peytavi.

Wenn es mit dem Haarausfall beginnt, sei eine rechtzeitige Anwendung dagegen durchaus sinnvoll. Allerdings solle man sich vorher bei einem Dermatologen beraten lassen. "Es muss sicher gestellt sein, dass der Haarausfall erblich bedingt ist, sonst macht die Anwendung keinen Sinn", so die Expertin.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Haarerkrankungen. Online-Informationen der Klinik für Dermatologie, Venerologieund Allergologie an der Charé in Berlin, www.derma.charite.de (abgerufen am 10.6.2022)
  • Wie sind Haare aufgebaut und wie wachsen sie? Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 24. April 2019)
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