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Weichteilrheuma in Muskeln und Sehnen
Weichteilrheuma beschreibt kein spezifisches Krankheitsbild, sondern fasst verschiedene rheumatische Erkrankungen zusammen, darunter unter anderem Fibromyalgie und Kollagenose. Diese breiten sich, wie der Name schon sagt, nicht an den Gelenken, sondern an Weichteilen wie Muskeln, Sehnen, Schleimbeuteln, Bindegewebe, Fettgewebe und BĂ€ndern aus.
Fibromyalgie: HĂ€ufige Form des Weichteilrheumas
Die Diagnose von Weichteilrheuma gestaltet sich grundsĂ€tzlich schwierig, da die Symptome vielfĂ€ltig sind und hĂ€ufig andere Erkrankungen vermuten lassen. Die verschiedenen AusprĂ€gungen können sowohl chronisch sein als auch von alleine wieder abklingen, wie beispielsweise eine SehnenscheidenentzĂŒndung oder ein sogenannter Tennisarm.
Zu den hĂ€ufigsten Formen von Weichteilrheuma zĂ€hlt die Fibromyalgie. SchĂ€tzungen zufolge leiden in Deutschland rund 2,5 Prozent der Bevölkerung unter Fibromyalgie, darunter mehr Frauen als MĂ€nner. Sie Ă€uĂert sich meist durch starke Schmerzen an einem oder mehreren der insgesamt 18 Sehnenansatzpunkte, auch Tenderpoints genannt.
Diffuse Schmerzen
HÀufig lÀsst sich der Schmerz auch lange Zeit nicht lokalisieren und wird eher als diffus wahrgenommen, was eine eindeutige Diagnose erschwert. Begleiterscheinungen der Fibromyalgie sind vegetative Störungen wie Verdauungsprobleme, Kreislaufbeschwerden, Schlafstörungen und ErschöpfungszustÀnde. Diese Form des Weichteilrheumas kann zudem chronisch verlaufen. Da bisher wenig zu den genauen Ursachen bekannt ist, gestaltet sich auch die Therapie schwierig. HÀufig kann neben einer medikamentösen Behandlung auch sportliche BetÀtigung das Krankheitsbild verbessern.
Kollagenose durch gestörtes Immunsystem
Die Kollagenose ist eine weitere Form des Weichteilrheumas und kann auf eine Autoimmunerkrankung zurĂŒckgefĂŒhrt werden. Unter Kollagenose ist ebenfalls keine spezifische Erkrankung zu verstehen. Stattdessen fasst sie diverse entzĂŒndliche Erkrankungen des Bindegewebes zusammen, die auch auf Organe ĂŒbergehen können. Als Symptome lassen sich Rötungen, Schwellungen und Schmerzen feststellen, die jedoch so unspezifisch sind, dass Ărzte hĂ€ufig nicht unmittelbar eine treffende Diagnose stellen können.
Begleitet wird die chronisch verlaufende Krankheit von Schmerzen und Verspannungen, die wiederum zu Schmerzen fĂŒhren. Eine erfolgreiche Therapie bei Kollagenose gestaltet sich individuell. Neben einer Behandlung mit Medikamenten können Physiotherapie, Massagen, verschiedene BĂ€der sowie Entspannungstechniken Linderung verschaffen.
Weitere Formen von Weichteilrheuma
Neben Kollagenose und Fibromyalgie gibt es zahlreiche weitere Formen von Weichteilrheuma â etwa das eher seltene Muskelrheuma, bei dem die Skelettmuskulatur entzĂŒndet ist. Neben starken Schmerzen zĂ€hlt MuskelschwĂ€che zu den typischen Symptomen, die sogar LĂ€hmungserscheinungen hervorrufen kann.
Ist das Fettgewebe betroffen, spricht man von einer Pannikulitis. Meist ist hierbei das Unterhautfettgewebe entzĂŒndet, die Krankheit kann sich aber auch bis ins Körperinnere ausbreiten. Es bilden sich druckempfindliche Knoten, die bei BerĂŒhrung starke Schmerzen verursachen. AuffĂ€lligste Ă€uĂere Symptome sind eine geschwollene und gerötete Haut.