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Dornwarzen am Fuß: Behandeln und entfernen


Wie sich Dornwarzen am Fuß behandeln und entfernen lassen

Von Geraldine Nagel

Aktualisiert am 04.04.2022Lesedauer: 6 Min.
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Eine Familie steht barfuß am Beckenrand: In Schwimmbädern ist die Chance groß, sich Dornwarzen einzufangen.Vergrößern des Bildes
Eine Familie steht barfuß am Beckenrand: In Schwimmbädern ist die Chance groß, sich Dornwarzen einzufangen. (Quelle: shironosov/getty-images-bilder)

Dornwarzen bereiten erst kaum Beschwerden, können auf Dauer aber schmerzhaft sein. Wie lassen sich Dornwarzen am Fuß entfernen und wie ansteckend sind sie?

Dornwarzen bilden sich unter der Fußsohle – meist dort, wo der Fuß viel Druck ausgesetzt ist. Im Prinzip kann sich jeder Dornwarzen zuziehen. Vor allem Kinder und Jugendliche sind jedoch häufiger von Dornwarzen betroffen. Auch ein geschwächtes Immunsystem kann diese Warzen begünstigen.

Schon gewusst?
Dornwarzen werden auch Stechwarzen oder Plantarwarzen genannt. Der Fachausdruck für Dornwarzen lautet Verrucae plantares. "Verrucae" ist dabei der lateinische Name für Warzen. "Plantar" bedeutet so viel wie "die Fußsohle betreffend".

Dornwarzen erkennen: Symptome

Wer Dornwarzen (Stechwarzen, Plantarwarzen) hat, findet unter seiner Fußsohle flache, gräulich oder gelblich-bräunliche Hautveränderungen vor. Bei wenig Hornhaut unter den Füßen lassen sich im Warzengewebe teilweise auch dunkle Pünktchen erkennen, die durch kleinere Hauteinblutungen entstehen.

Dornwarzen bilden sich unter dem Fuß, vor allem unter der Ferse, dem Fußballen oder den Zehen. Oft entstehen die Stechwarzen in Bereichen der Fußsohle, die eine Hornhautschwiele haben. Also an Stellen, an denen beim Gehen und Stehen viel Druck entsteht.

Häufig rufen Dornwarzen erst einmal keine weiteren Symptome hervor. Erst wenn die dornartigen Ausläufer der Stechwarzen durch den Druck, der auf dem Fuß lastet, tiefer in die Haut einwachsen, kann es zu Beschwerden kommen. Dann verspüren Betroffene bei Druck sowie beim Gehen oder Stehen – oft starke, stechende Schmerzen.

Mosaikwarzen
Dornwarzen treten meist eher vereinzelt am Fuß auf. In manchen Fällen finden sich jedoch auch kleinere, beetartig gehäufte Ansammlungen, bei denen eine große Zahl von Dornwarzen zu erkennen ist. Fachleute sprechen dann von Mosaikwarzen.

Mosaikwarzen sind im Vergleich zu einzeln wachsenden Dornwarzen deutlich kleiner, oft nur so groß wie ein Stecknadelkopf. Da sie weniger tief in die Haut einwachsen, verursachen sie nur selten Schmerzen.

Dornwarzen oder Hühnerauge? Das sind die Unterschiede

Wer runde, gelblich-bräunliche bis gräuliche Hautveränderungen an den Füßen feststellt, die hin und wieder eventuell wehtun, ist im ersten Moment wahrscheinlich unsicher: Handelt es sich um Dornwarzen oder um ein Hühnerauge? Beide ähneln sich in gewissen Punkten, aber es gibt auch Unterschiede.

Ein Hühnerauge ist eine verhornte und meist mehr oder weniger stark erhabene Hautstelle, in deren Mitte ein Hornhautkegel sitzt. Reicht dieser tiefer in die Haut, kann es – ähnlich wie bei Dornwarzen – zu stechenden Schmerzen beim Gehen kommen.

Hühneraugen entstehen jedoch nicht durch eine Infektion, sondern an Stellen, die regelmäßig großer Druckbelastung ausgesetzt sind (etwa durch zu enge Schuhe), wie unter oder auf den Zehen, am Fußballen oder der Ferse. Im Vergleich zu Dornwarzen ist die Oberfläche beim Hühnerauge eher glatt und gelblich.

Dornwarzen sind dagegen in der Regel flach. Das Warzengewebe wächst durch den Druck beim Gehen und Stehen nach innen. Dornwarzen werden von Viren verursacht, die in die Haut der Fußsohle eingedrungen sind. Zwar tauchen sie, ähnlich wie Hühneraugen, unter dem Fuß ebenfalls häufig an Stellen auf, die viel Druck ausgesetzt sind – aber nicht ausschließlich.

Ein Hühnerauge besteht vollständig aus Hornhaut. Dornwarzen können zwar ebenso von Hornhaut umgeben sein. Entfernt man diese, taucht darunter jedoch weißliches warzenartiges Gewebe auf.

Unter der Hornhaut ist die Dornwarze zudem möglicherweise größer, als auf den ersten Blick zu erwarten war. Oft sind auch kleine rötlich-schwarze Punkte zu sehen. Diese entstehen durch kleinere Einblutungen in der Warze.

Dornwarzen: Ursachen und Ansteckung

Die Ursache für Dornwarzen (Stechwarzen, Plantarwarzen) ist eine Infektion mit bestimmten Typen der humanen Papillomaviren (HPV). Bis sich danach Dornwarzen entwickeln, können einige Wochen bis Monate vergehen.

Zu einer Ansteckung mit Plantarwarzen kommt es häufig an öffentlichen Stätten, wie Schwimmbädern, Turnhallen, Duschräumen oder Umkleiden, wenn Menschen dort barfuß gehen. Denn Dornwarzen-Viren lieben eine feuchtwarme Umgebung und können dort gut überleben. Entsprechend können auch Schweißfüße eine Infektion mit den Viren begünstigen, da es in Schuhen dabei oft feuchtwarm wird.

Aber nicht jeder Kontakt mit den Viren ruft Dornwarzen am Fuß hervor. Zu einer Infektion kann es nur kommen, wenn die Viren in die Haut der Fußsohlen eindringen. Solche Eintrittsstellen können zum Beispiel winzige Hautverletzungen sein. Ebenso bietet trockene, rissige Haut oder aufgeweichte Haut den Viren eine Eintrittspforte.

Dornwarzen-Viren zählen zudem zu bestimmten HPV-Typen, die als wenig ansteckend gelten. Fachleute bezeichnen sie als "Low-Risk-HPV" – das bedeutet so viel wie "Niedrigrisiko-HPV-Typen". Eine Infektion mit diesen Viren führt nicht immer zu Plantarwarzen. Ob es dazu kommt, hängt unter anderem davon ab, wie gut die körpereigene Abwehr zu diesem Zeitpunkt in Form ist.

Gut zu wissen
Mit jenen HPV-Typen, die Genitalwarzen verursachen, haben Dornwarzen übrigens nichts zu tun.

Ansteckung mit Dornwarzen vermeiden – Tipps zum Vorbeugen

Wer auf ein paar Dinge achtet, kann das Risiko für eine Ansteckung mit Dornwarzen deutlich senken:

  • Verzichten Sie in feuchtwarmer Umgebung wie Schwimmbädern, Umkleiden oder Duschräumen darauf, barfuß zu gehen. Tragen Sie zum Beispiel Badelatschen.
  • Trocknen Sie die Füße immer gut ab.
  • Vermeiden Sie ein feuchtwarmes Klima in Schuhen.
  • Pflegen Sie Ihre Füße regelmäßig mit Hautcreme.
  • Fassen Sie Dornwarzen nicht mit bloßen Händen an und kratzen Sie nicht daran.
  • Falls Sie doch einmal Dornwarzen mit bloßen Händen berührt haben, waschen Sie sich gut die Hände.

Dornwarzen entfernen: Behandlung mit Pflaster, Vereisen und mehr

Wer Dornwarzen (Stechwarzen, Plantarwarzen) hat, muss diese nicht zwingend behandeln. Tatsächlich verschwinden die Warzen oft von selbst – im Durchschnitt nach zwei Jahren. Das gilt insbesondere für Kinder: Oft heilen Dornwarzen ab, wenn Kinder in die Pubertät kommen.

Bestehen jedoch starke Schmerzen durch die Dornwarzen oder werden es immer mehr, sollte man sie behandeln und entfernen.

Da Stechwarzen hartnäckig sein können, ist in puncto Behandlung allerdings meist Ausdauer nötig. Bis die Dornwarzen verschwunden sind, kann es einige Wochen dauern. Hier ist es wichtig, am Ball zu bleiben und nicht zu früh mit der Behandlung aufzuhören.

Um Dornwarzen zu entfernen, gibt es verschiedene rezeptfreie Mittel aus der Apotheke, die Betroffene erst einmal selbst versuchen können.

Wer sich jedoch unsicher ist, ob es sich bei der Hautveränderung um Dornwarzen oder doch etwas anderes handelt, sollte besser ärztlichen Rat einholen. Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist oder die an einer gestörten Wundheilung oder Durchblutung leiden, sollten Dornwarzen nur in Absprache mit Arzt oder Ärztin selbst behandeln.

Wichtig zu wissen
Menschen mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) sollten Dornwarzen besser niemals allein, sondern möglichst immer unter ärztlicher Beobachtung behandeln.

Dornwarzen mit Mitteln aus der Apotheke selbst behandeln

Insbesondere bei kleinen Dornwarzen schlägt eine Behandlung mit rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt oft gut an. Typischerweise erhält man zu diesem Zweck dort entweder säurehaltige Mittel oder Mittel zur Kältebehandlung.

Dornwarzen-Mittel mit Säure: als Pflaster oder zum Auftragen

Mittel mit Säure (wie Salicylsäure oder Monochloressigsäure) gibt es als Pflaster oder flüssig zum Auftragen per Stift oder Pinsel.

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Dornwarzen-Pflaster werden einfach für mehrere Tage auf die Warzen geklebt und regelmäßig ausgetauscht, damit die Säure einwirken kann. Flüssige Mittel müssen hingegen einige Wochen lang und (je nach Mittel) mehrmals täglich auf die Warze aufgetragen werden.

Die Säure weicht die Hornhaut auf und lässt sich dadurch leicht abtragen (etwa mit einem Bimsstein). Nach einer gewissen Zeit löst sich das Warzengewebe von der Haut.

Dornwarzen vereisen: Mittel zur Kältebehandlung

Um Dornwarzen zu vereisen, gibt es verschiedene rezeptfreie Mittel. Diese erreichen dank des Wirkstoffs Dimethylether auf der Haut Temperaturen von bis zu minus 60 Grad Celsius, was durchaus unangenehm sein kann.

Durch die Kälte soll das Warzengewebe absterben und sich nach ein paar Tagen lösen. Manchmal können – mit je zwei Wochen Pause – mehrere Anwendungen nötig sein, bis Stechwarzen vollständig weg sind. Wissenschaftlich gesehen ist die Wirksamkeit von Vereisungssprays für die Selbstbehandlung von Warzen allerdings nicht gut belegt.

Dornwarzen beim Arzt behandeln lassen

Ärzte oder Ärztinnen nutzen bei der Dornwarzen-Behandlung teils ähnliche Prinzipien wie bei der Selbstbehandlung. Neben Mitteln mit Säure (wie Salicylsäure) können hier jedoch auch noch andere Wirkstoffe zum Auftragen zum Einsatz kommen, welche die ursächlichen Viren direkt angehen.

Mittel mit dem Wirkstoff 5-Fluoruracil etwa hemmen das Wachstum der Dornwarzen-Viren. Der Wirkstoff Imiquimod wiederum setzt im Körper bestimmte Botenstoffe frei, die Abwehrzellen des Immunsystems gegen die Viren aktivieren.

Weitere Methoden, mit denen sich Dornwarzen entfernen lassen, sind:

  • Kältebehandlung (Kryotherapie): Im Unterschied zur Selbstbehandlung kühlt hier flüssiger Stickstoff das Gewebe runter. Dabei werden Temperaturen um minus 196 Grad Celsius erreicht.
  • Laser-Behandlung: Bei dieser Methode werden die Dornwarzen mit Laser behandelt. Das zerstörte Warzengewebe lässt sich im Anschluss entfernen.
  • Chirurgische Behandlung: Bei der sogenannten Kürettage werden Dornwarzen mit dem "scharfen Löffel" ausgeschabt. Die Behandlung erfolgt unter örtlicher Betäubung. Bei größeren Warzen sind möglicherweise mehrere Termine nötig.

Bei Dornwarzen kommen Methoden wie die Laser-Behandlung oder das chirurgische Entfernen jedoch seltener zum Einsatz, denn diese haben mehrere Nachteile: Zum einen entstehen dadurch Narben unter der Fußsohle, die ebenfalls Schmerzen bereiten können. Zum anderen heilen Wunden unter der Fußsohle häufig nur langsam ab.

Dornwarzen: Können Hausmitteln helfen?

Wer im Internet nach Hausmitteln gegen Dornwarzen sucht, wird schnell fündig: So sollen etwa Apfel-, Zwiebel- oder Knoblauchstückchen, auf die betroffenen Stellen aufgebracht, Stechwarzen beseitigen. Bananenschale, Zitronensäure oder Teebaumöl sollen ebenfalls gegen Dornwarzen helfen. Ob diese Hausmittel tatsächlich eine gute Wahl sind, ist jedoch fraglich. Ihre Wirksamkeit gegen Dornwarzen ist wissenschaftlich nicht belegt.

Manche empfehlen als Dornwarzen-Hausmittel auch Gewebeklebeband oder Panzerklebeband ("Duct Tape"). Auf der Stechwarze aufgebracht, wird das Klebeband für einige Tage dort belassen und dann entfernt. Die Studienergebnisse zur Wirksamkeit sind jedoch widersprüchlich. Zudem besteht das Risiko, die Haut beziehungsweise das Warzengewebe beim Abreißen zu verletzen oder zu reizen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Medikamente im Test – Vereisungsspray Dimethylether: Online-Informationen von Stiftung Warentest: www.test.de (Stand: 15.7.2021)
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