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Instant-Kaffee erhöht AMD-Risiko: Studie zeigt siebenfach höhere Gefahr


Warnung vor Sorte
Dieser Kaffee könnte Augenschäden verursachen


10.07.2025 - 07:37 UhrLesedauer: 2 Min.
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Tasse Kaffee: Für viele ist sie gerade morgens unverzichtbar. (Quelle: IMAGO/Kniel Synnatzschke)
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Kaffee gilt als eines der Lieblingsgetränke der Deutschen. Doch eine bestimmte Sorte könnte eine entscheidende Wirkung auf die Sehorgane haben.

Eine neue Studie zeigt: Wer regelmäßig Instantkaffee trinkt, hat ein deutlich erhöhtes Risiko, an einer weitverbreiteten Augenkrankheit zu erkranken – vorausgesetzt, bestimmte genetische Faktoren, die die Krankheit begünstigen, sind vorhanden.

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Weltweit leben etwa 200 Millionen Menschen mit altersbedingter Makuladegeneration (AMD). Besonders häufig ist die sogenannte trockene Form, bei der sich mit zunehmendem Alter die Netzhautmitte – die Makula – zurückbildet. Die Folge: zunehmend verschwommenes Sehen bis hin zum Verlust der zentralen Sehschärfe.

Trockene und feuchte AMD

Unterschieden wird zwischen trockener und feuchter altersbedingter Makuladegeneration. Die häufigste Form (80 Prozent) ist die trockene. Sie verläuft langsam, verursacht Ablagerungen und führt schleichend zum Sehverlust. Eine Heilung ist bislang nicht möglich. Die feuchte AMD ist seltener, aber aggressiver. Bei ihr wachsen neue, undichte Gefäße unter der Netzhaut, was zu Flüssigkeitsaustritt und schneller Sehverschlechterung führt.

Risiko für AMD siebenfach erhöht

Ein Team chinesischer Forscher hat nun herausgefunden: Der Konsum von Instantkaffee könnte das Risiko für trockene AMD drastisch erhöhen. Für die Untersuchung nutzten die Forscher Daten von über 500.000 Menschen über 50 Jahre aus einer britischen und einer finnischen Datenbank. Entscheidend waren zwei Fragen: Welche Kaffeeart bevorzugen die Teilnehmenden – und wie ist ihre genetische Veranlagung für AMD?

Besonders auffällig war: Menschen, die eine Vorliebe für Instantkaffee hatten, hatten ein bis zu siebenfach erhöhtes Risiko, an trockener AMD zu erkranken. Für andere Kaffeearten wie Filter- oder entkoffeinierten Kaffee zeigte sich dieser Zusammenhang nicht. Auch zur selteneren, feuchten AMD-Form gab es keinen nachweisbaren Effekt.

Warum Instantkaffee? Es handelt sich um ein hoch verarbeitetes Lebensmittel. Bei seiner Zubereitung wird der chemische Stoff Acrylamid freigesetzt, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Was ist Acrylamid?

Acrylamid entsteht beim starken Erhitzen stärkehaltiger Lebensmittel wie Kartoffeln, Getreide und Kaffee, etwa beim Backen, Rösten, Braten oder Frittieren. Es gilt als potenziell krebserregend, erbgutverändernd und nervenschädigend. Die Europäische Union hat daher Grenzwerte für Acrylamid in Lebensmitteln festgelegt.

Konsum besser einschränken

Vermutet wird, dass das Acrylamid in den Blutkreislauf gelangt und die Netzhaut schädigen kann. In Kaffee-Extrakt kann fast doppelt so viel Acrylamid enthalten sein wie in üblichem Filterkaffee. Auch andere enthaltene Stoffe (sogenannte AGEs) sind bedenklich für die Gesundheit und stehen im Verdacht, entzündliche Krankheiten zu fördern.

Doch die Studie lässt einige Fragen offen, so ist u. a. nicht klar, wie viel Instantkaffee konsumiert wurde und ob nicht auch andere Lebensstilfaktoren zur Krankheitsentstehung beigetragen haben könnten.

Dennoch raten die Studienautoren Menschen mit einem erhöhten Risiko für altersbedingte Makuladegeneration – etwa durch familiäre Vorbelastung oder bekannte genetische Risikovarianten –, auf den Konsum von Instantkaffee zu verzichten oder diesen stark einzuschränken.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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