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Nierenbeckenentzündung: Ursachen, Symptome, Behandlung


Ursachen, Symptome, Behandlung
Nierenbeckenentzündung erkennen und loswerden – so geht’s

Von Lydia Klöckner

Aktualisiert am 06.09.2022Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich eine Wärmflasche an den Bauch.Vergrößern des Bildes
Eine Nierenbeckenentzündung äußert sich oft durch ein allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber und Schmerzen. (Quelle: Charday Penn/Getty Images)

Eine Nierenbeckenentzündung ist meist schmerzhaft und kann ohne Behandlung bedrohliche Ausmaße annehmen. Wir erklären, wie sie sich äußert und was hilft.

Das Nierenbecken ist ein Hohlraum, in dem sich der von der Niere abgesonderte Harn sammelt. Als "Becken" wird es bezeichnet, weil es als Auffangbecken für den Harn fungiert. Dieser Harn gelangt anschließend über den Harnleiter in die Blase, von wo er schließlich beim Urinieren über die Harnröhre ausgeschieden wird.

Eine Nierenbeckenentzündung entsteht, wenn Bakterien das Gewebe befallen, welches das Nierenbecken auskleidet. Der Körper versucht dann, die Infektion abzuwehren, was die Erkrankten in der Regel deutlich zu spüren bekommen.

Symptome einer Nierenbeckenentzündung

Typische Anzeichen für eine Nierenbeckenentzündung sind:

  • Schmerzen in der Nierengegend, also im unteren seitlichen Rücken (Flankenschmerzen) und/oder der sogenannte Nierenklopfschmerz: Beim Beklopfen der Nierengegend treten Schmerzen auf.
  • ein allgemeines Krankheitsgefühl
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Übelkeit und Erbrechen

Da die Nierenbeckenentzündung typischerweise aus einer Blasenentzündung hervorgeht, bemerken die Betroffenen aber schon vorher Beschwerden wie zum Beispiel:

  • das Gefühl, ständig urinieren zu müssen (häufiger und verstärkter Harndrang)
  • Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
  • Schmerzen im Bereich der Blase (oberhalb des Schambeins)
  • Probleme bei der vollständigen Entleerung der Blase
  • Blut im Urin

Nierenbeckenentzündung ohne Fieber – ist das möglich?

Ja, eine Nierenbeckenentzündung kann sich auch ohne Fieber entwickeln. Das kommt insbesondere bei Kindern, bei älteren Menschen und bei Personen mit einem geschwächten Abwehrsystem vor. Wer kein Fieber hat, aber Anzeichen für eine Blasen- oder Nierenbeckenentzündung bei sich feststellt, sollte diese also unbedingt ärztlich abklären lassen.

Ursache der Nierenbeckenentzündung

Eine Nierenbeckenentzündung entsteht durch Bakterien, die in die Harnwege eindringen und sich dort vermehren. In den meisten Fällen sind es Darmbakterien, die aus dem After in den Genitalbereich gelangen, beispielsweise beim Sex.

Für den Darm sind die Bakterien kein Problem, sondern Teil des Mikrobioms, also der natürlichen Besiedlung des Darms. Die Harnwege hingegen reagieren empfindlich auf die Keime. Befallen diese das Gewebe der Harnröhre und der Blase, schlägt das Immunsystem Alarm und es kommt zur Blasenentzündung. Oftmals gelingt es dem Körper, die Bakterien rasch zu bekämpfen, sodass die Entzündung von selbst wieder abklingt.

Wenn nicht, kann die Infektion auf die oberen Harnwege übergreifen, zunächst aufs Nierenbecken und im weiteren Verlauf auf die Nierenrinde und das Nierenmark. Anders als bei einer Blasenentzündung wird der Körper dann oft nicht mehr aus eigener Kraft mit den Erregern fertig. Darum ist eine Nierenbeckenentzündung ohne rechtzeitige Behandlung bedrohlicher als eine Blasenentzündung.

Risikofaktoren für eine Nierenbeckenentzündung

Bakterien, die in die Harnwege gelangen, rufen keineswegs immer gleich eine Harnwegsinfektion hervor. Oftmals werden sie mit dem Urin wieder herausgespült, bevor sie Schaden anrichten können.

Schlechter stehen die Chancen dafür jedoch, wenn der Harn nicht richtig abfließen kann. Darum erhöhen Krankheiten, bei denen der Harnabfluss gestört ist, das Risiko für Blasen- und Nierenbeckenentzündungen.

Zu diesen Erkrankungen gehören etwa:

  • Steinleiden
  • eine Prostatavergrößerung
  • Erkrankungen, die die durch Nerven gesteuerte Funktion der Harnwege beeinträchtigen, zum Beispiel eine Querschnittslähmung oder Multiple Sklerose
  • Harnblasenkrebs
  • Diabetes mellitus
  • Nierenversagen

Zudem können Katheter und andere Fremdkörper in den Harnwegen eine Nierenbeckenentzündung begünstigen.

Behandlung: Was tun bei einer Nierenbeckenentzündung?

Symptome einer Nierenbeckenentzündung sind immer ein Grund, sich in ärztliche Behandlung zu begeben, und zwar zeitnah. Denn anders als eine Blasenentzündung besteht bei einer Nierenbeckenentzündung meist nicht die Aussicht, dass die Infektion von selbst abheilt. Sie kann nicht nur langwierig sein und somit äußerst belastend, sondern auch außer Kontrolle geraten. Dann droht schlimmstenfalls eine Sepsis, auch Blutvergiftung genannt.

Durch eine rechtzeitige Behandlung lässt sich das aber verhindern. Die Betroffenen bekommen Antibiotika verschrieben, welche sie zu Hause einnehmen können, in der Regel über einen Zeitraum von fünf bis zehn Tagen. Das Fieber und die anderen Beschwerden sollten dabei spätestens 72 Stunden nach der Einnahme der ersten Dosis nachlassen. Wenn nicht, verordnet die Ärztin oder der Arzt ein anderes Antibiotikum.

Wer an einer stark ausgeprägten Nierenbeckenentzündung erkrankt ist, wird im Krankenhaus behandelt und erhält die Antibiotika dort über eine Infusion. Dadurch lässt sich die Infektion schneller in den Griff bekommen. Wenn sich die Beschwerden nach 72 Stunden gebessert haben, wird die Infusion entfernt, und die oder der Betroffene kann die Antibiotika als Tabletten einnehmen.

Um festzustellen, ob die Antibiotika gut wirken, kann die Ärztin oder der Arzt den Urin der erkrankten Person auf Bakterien untersuchen lassen. Die Urinuntersuchung findet für gewöhnlich am vierten Tag der Therapie sowie zehn Tage nach Abschluss der Behandlung statt.

Neben der Antibiotikatherapie können bei einer Nierenbeckenentzündung jedoch noch andere Maßnahmen nötig sein. Manchmal entsteht die Entzündung durch einen gestörten Harnabfluss, etwa aufgrund einer Vorerkrankung wie einem Steinleiden oder einer Prostatavergrößerung. Die Ärztin oder der Arzt wird im Rahmen der Untersuchung klären, ob eine oder mehrere dieser Erkrankungen vorliegen, und diese mitbehandeln.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 2.9.2022)
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