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Muskelschmerzen und Wadenschmerzen: Ursachen im Überblick


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Muskelschmerzen
Wadenkrämpfe: Die wichtigsten Fakten im Überblick

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 30.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Häufige Wadenkrämpfe können Anzeichen für Krankheiten sein.Vergrößern des Bildes
Häufige Wadenkrämpfe können Anzeichen für Krankheiten sein. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Bei einem Muskelkrampf zieht sich der Muskel plötzlich dauerhaft zusammen und verhärtet sich. Begleitend hierzu treten heftige Schmerzen auf, die häufig erst nach einigen Minuten wieder abklingen. Am häufigsten verbeitet sind der Waden- und der Fußkrampf.

In der Regel sind Muskelkrämpfe jedoch harmlos - doch es können auch Erkrankungen hinter den ziehenden Schmerzen stecken.

Wadenkrämpfe: Warum verkrampft der Muskel?

Verkrampft die Wadenmuskulatur, stecken meist harmlose Ursachen dahinter. So können starke Muskelanspannungen und Belastungen beim Sport einen Krampf auslösen. Auch Kälte reizt den Muskel. Ein Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt führt ebenfalls häufig zu Krämpfen: Denn im Körper übernehmen Mineralstoffe eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Kommunikation von Nerven und Muskeln. Sind Magnesium, Kalzium, Natrium und Kalium nicht in ausreichender Menge vorhanden, können sich die Muskeln verkrampfen. Auch Flüssigkeitsmangel belastet die Muskeln. Aus diesem Grund treten Krämpfe häufig in Verbindung mit starkem Schwitzen, zu wenig Trinken, Durchfall, Erbrechen und Diäten auf.

Doch auch Unterforderung macht den Beinen zu schaffen. Wer den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt oder viel Auto fährt, hat nachts nicht selten mit Wadenkrämpfen zu kämpfen. Der Grund: Durch die fehlende Bewegung verschlechtert sich die Durchblutung in den Beinen und die Muskeln werden nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Unbequemes Schuhwerk lässt die Muskeln ebenfalls verkrampfen – viele Frauen, die hochhackige Schuhe tragen, kennen dieses Phänomen.

Warnzeichen Wadenkrampf: Diese Erkrankungen können hinter Muskelkrämpfen stecken

Allerdings sind Muskelkrämpfe in den Beinen nicht immer auf ein Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt oder auf Über- beziehungsweise Unterforderung zurückzuführen. Es können auch ernste Erkrankungen hinter den Beschwerden stecken, etwa eine Fehlfunktion der Schilddrüse, ein kranker Darm, eine Nierenschwäche oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Durchblutungsstörungen in den Beinen, etwa aufgrund verstopfter Blutgefäße, können ebenfalls Schmerzen und Wadenkrämpfe hervorrufen. Mediziner sprechen dann von der sogenannten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, kurz PAVK. Manchmal sind Fehlbelastungen aufgrund von Gelenkerkrankungen schuld an den Krämpfen. Auch Medikamente kommen als Auslöser in Frage.

Diabetiker leiden ebenfalls häufig unter Wadenkrämpfen. Sind die Blutzuckerwerte zu hoch, beginnen die Nieren, den Zucker aus dem Blut zu filtern und scheiden ihn anschließend mit dem Urin aus. Bei diesem Vorgang gehen wertvolle Mineralien wie Magnesium und Kalium verloren. Es kommt zu Störungen im Elektrolythaushalt, die sich in Form von Wadenkrämpfen und vermehrtem Durst zeigen. Doch auch Durchblutungsstörungen können dafür sorgen, dass bei einem Diabetes mellitus die Beinmuskeln nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung können Nervenschädigungen schmerzhafte Krämpfe hervorrufen.

Wann muss man mit Wadenkrämpfen zum Arzt?

Auf jeden Fall sollte man seinen Hausarzt aufsuchen, wenn die Krämpfe:

  • immer wieder auftreten
  • häufig über mehrere Minuten hinweg anhalten und sehr schmerzhaft sind
  • bei bestimmten Bewegungen auftreten
  • auch durch Dehnungsübungen nicht nachlassen
  • den Schlaf rauben und man morgens erschöpft und unausgeschlafen ist
  • mit Schwellungen an den Beinen oder Füßen einhergehen
  • begleitend mit Rückenschmerzen auftreten
  • es zu Taubheitsgefühl, Lähmungen, Kribbeln und andere Missempfindungen kommt. Achtung! In diesen Notfällen muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Verschiedene Untersuchungsmethoden helfen dem Arzt, den Auslöser für die Krämpfe zu finden. Unter anderem geben Blut- und Urinwerte Aufschluss über den Elektrolythaushalt des Körpers, die Blutzuckerwerte, aber auch über die Leber- und Nierenwerte. Auch die Schilddrüsenfunktion beziehungsweise die Hormonproduktion wird häufig für die Diagnose miteinbezogen. Ultraschalluntersuchungen der Venen und Arterien in den Beinen gehören ebenfalls zu den möglichen Maßnahmen. Abhängig von dem Ergebnis kann der Besuch bei weiteren Ärzten, beispielsweise einem Orthopäden, Neurologen oder einem anderen Facharzt, notwendig sein.

Sofortmaßnahme: Dehnungsübungen helfen im Akutfall

Tritt der Wadenkrampf akut auf, helfen gezielte Dehnungsübungen, den Muskel wieder zu lockern. Am besten streckt man das Bein aus und zieht die Fußzehen in Richtung Knie. Eine leichte Massage der Wade hilft ebenfalls dabei, den Krampf zu lösen. Vielen hilft es zudem, wenn sie sich aufrecht hinstellen.

Selbsthilfe: Wadenkrämpfen vorbeugen

Bei häufigen Krämpfen ist der Besuch beim Arzt Pflicht. Diese muss abklären, ob möglicherweise eine Erkrankung hinter den Beschwerden steckt. Ist das nicht der Fall, lassen sich Wadenkrämpfe vorbeugen, indem man auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achtet und mit einer ausgewogenen Ernährung den Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt. Magnesium etwa ist unter anderem in Bananen, Nüssen, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Haferflocken und Milch reichlich enthalten.

Vor sportlichen Aktivitäten sollte man die Muskulatur gut aufwärmen – das beugt zudem Sportverletzungen vor. Nach dem Sport ist es ratsam, die Muskulatur ausreichend zu dehnen. Auch vor dem Zubettgehen sind Dehnungsübungen sinnvoll, vor allem, wenn die Krämpfe nachts auftreten. Auch eine Nackenrolle unter den Knien kann Abhilfe schaffen.

Therapie: Immer unter Anleitung eines Arztes

Stellt der Arzt einen Nährstoffmangel fest, können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Dies sollte immer unter ärztlicher Aufsicht geschehen – vor allem, wenn bereits andere Medikamente eingenommen werden müssen. Sonst können Wechselwirkungen auftreten. Zudem muss sichergestellt sein, dass die Einnahme andere Erkrankungen nicht ungünstig beeinflusst.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN): Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. https://www.dgn.org (Abgerufen am 6.5.2021)
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