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Cluster-Kopfschmerz: Ursachen, Symptome und Behandlung


Therapie bei Schmerzschüben
Cluster-Kopfschmerzen – was gegen die Attacken hilft

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 09.06.2022Lesedauer: 3 Min.
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Frau mit Kopfschmerzen: Cluster-Kopfschmerzen, auch Bing-Horton-Kopfschmerzen genannt, gehören neben Spannungskopfschmerzen und Migräne zu den bekanntesten KopfschmerzartenVergrößern des Bildes
Frau mit Kopfschmerzen: Cluster-Kopfschmerzen, auch Bing-Horton-Kopfschmerzen genannt, gehören neben Spannungskopfschmerzen und Migräne zu den bekanntesten Kopfschmerzarten (Quelle: seb_ra/getty-images-bilder)

"Wie ein heißer Nagel im Auge" – so beschreiben Patienten das heftige Stechen rund um Augenhöhlen und Schläfen. Cluster-Kopfschmerzen sollten unbedingt ärztlich behandelt werden. Einiges können Sie aber selbst tun.

Cluster-Kopfschmerzen, auch Bing-Horton-Kopfschmerzen genannt, gehören neben Spannungskopfschmerzen und Migräne zu den bekanntesten Kopfschmerzarten. Es handelt sich um primäre Kopfschmerzen, das heißt, der Kopfschmerz gilt als eigenständige Erkrankung. Cluster-Kopfschmerzen treten vergleichsweise selten auf. In Deutschland ist etwa jeder Tausendste betroffen, also etwa 83.000 Menschen – Männer dreimal häufiger als Frauen.

Was sind Cluster-Kopfschmerzen?

Der Begriff "Cluster" ist aus dem Englischen entlehnt und bedeutet "Haufen". Cluster-Kopfschmerzen zeigen sich in einer akuten Episode gehäuft: Viele Betroffene haben bis zu acht Schmerzattacken pro Tag. Die Angst vor dem nächsten Schmerzschub ist ein ständiger Begleiter. Eine akute Schmerzepisode kann über Wochen und Monate hinweg andauern. Danach können längere Phasen ohne Symptome folgen. In chronischen Fällen sind die schlimmen Kopfschmerzen ein Dauerproblem.

Symptome der Kopfschmerzart

Die Betroffenen beschreiben die Schmerzattacken als heftig stechend und bohrend. "Wie ein heißer Nagel im Auge" empfinden viele den Schmerz. Eine Attacke kann zwischen 15 Minuten und mehreren Stunden andauern. Meist ist dabei immer die gleiche Kopfseite betroffen.

Bei vielen Patienten zeigt sich der Cluster-Kopfschmerz zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr zum ersten Mal. Zu den rasenden, einseitigen Schmerzen im Bereich der Augenhöhle und der Schläfe kommen oft weitere Symptome hinzu:

  • tränende Augen
  • gerötete Augen
  • geschwollene Augen
  • hängendes Augenlid
  • gerötetes Gesicht
  • laufende Nase
  • verstopfte Nase
  • Schwitzen an Stirn und Wange
  • Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen und Licht

Cluster-Kopfschmerzen: mögliche Ursachen

Warum Menschen an Cluster-Kopfschmerzen erkranken, ist nicht bekannt. Da die Schmerzschübe häufig etwa zwei Stunden nach dem Einschlafen oder in den frühen Morgenstunden auftreten, vermuten Mediziner überaktive Nervenzellen im Gehirn als Ursache. In Verdacht stehen die Nervenzellen, die für den Tag-Nacht-Rhythmus verantwortlich sind. Diese "innere Uhr" ist vermutlich bei den Betroffenen generell verändert und könnte das Triggerorgan der Kopfschmerzattacken sein, wie die Deutsche Schmerzliga erklärt. Auch erbliche Faktoren können eine Rolle spielen.

Für die Schmerzattacken selbst gibt es sogenannte Trigger. Das sind Faktoren, die einen Schmerzschub auslösen können. Alkohol gehört zu den häufigsten Triggern von Cluster-Kopfschmerzen. Flackerndes und grelles Licht sowie bestimmte Lebensmittel, Lebensmittelzusatzstoffe und Medikamente verursachen ebenfalls häufig Schmerzschübe. Die meisten Betroffenen wissen, welche Trigger sie meiden müssen.

Cluster-Kopfschmerzen behandeln: Was hilft?

Vielen Betroffenen hilft bei einer Schmerzattacke das Einatmen reinen Sauerstoffs über eine Atemmaske, die an einer Sauerstoffflasche angeschlossen ist. Das Tragen einer Sonnenbrille kann ebenfalls helfen, die Beschwerden etwas einzudämmen, da das betroffene Auge so vor Lichtreizen geschützt ist. Um herauszufinden, welche persönlichen Trigger die Cluster-Kopfschmerzen begünstigen, ist es ratsam, ein Schmerztagebuch zu führen. In das Tagebuch tragen Betroffene die Schmerzattacken ein. Sie notieren zum Beispiel:

  • Uhrzeit
  • Intensität der Schmerzattacke
  • Dauer
  • was sie vor der Attacke gemacht haben
  • was sie vor der Attacke gegessen und getrunken haben

So bekommen die Patienten einen guten Überblick über die Schmerzepisoden und können mögliche Zusammenhänge besser erkennen. Zudem gibt es verschiedene Medikamente, die helfen, einer Schmerzattacke vorzubeugen oder die einen akuten Schmerzschub lindern. Dazu gehören Lithium und Kortison.

Laut der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) ist der Wirkstoff Verapamil in der Dosierung von drei bis vier Mal 80 Milligramm täglich das Mittel der ersten Wahl bei episodischem und chronischem Cluster-Kopfschmerz. Zwei Migränemittel mit den Wirkstoffen Sumatriptan und Zolmitriptan können, als Spritze oder Nasenspray angewendet, akute Schmerzen lindern. Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen helfen Cluster-Kopfschmerz-Betroffenen nicht.

Operative Verfahren sind der DMKG zufolge erst nach Versagen aller medikamentösen Maßnahmen und nach sicherem Ausschluss eines symptomatischen Cluster-Kopfschmerzes in absoluten Ausnahmefällen eine Option. Der Grund liegt darin, dass eine Operation nicht immer und nicht dauerhaft eine Besserung bewirkt, jedoch die Gefahr einer zusätzlich hervorgerufenen Schmerzart birgt. Das kann beispielsweise eine Erkrankung des Hirnnervs sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V.
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