Die wichtigsten Schritte nach dem Test Plötzlich positiv – was ist jetzt zu tun?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zehntausende Neuinfektionen täglich – Tendenz steigend. Die Omikron-Variante sorgt für eine Welle an neuen Corona-Fällen in Deutschland. Doch was, wenn es Sie trifft?
Inhaltsverzeichnis
- Was ist zu tun, wenn der Corona-Test positiv ist?
- Wann und wie meldet sich das Gesundheitsamt?
- Was bedeutet eine Quarantäne bei einer Infektion?
- Wie lange dauert die Quarantäne?
- Wie wird es Ihnen gesundheitlich gehen?
- Was hilft gegen die Symptome von Covid-19?
- Wann sollten Sie einen Arzt oder gar das Krankenhaus aufsuchen?
- Wen sollten Sie informieren?
- Wie verhindern Sie, dass Ihre Familie, der Partner oder Mitbewohner infiziert werden?
Mittlerweile kennt wohl jeder Menschen, die sich im Laufe von rund zwei Jahren Pandemie mit dem Coronavirus infiziert haben. Trotzdem gibt es immer noch viele Unsicherheiten darüber, was eine Covid-Infektion tatsächlich bedeutet, wenn es einen selbst trifft. Wie streng ist die Quarantäne? An wen können, an wen müssen Sie sich wenden? Wann gelten Sie als genesen? t-online hat die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengefasst.
Was ist zu tun, wenn der Corona-Test positiv ist?
In vielen Fällen beginnt die "offizielle" Corona-Infektion mit einem positiven Corona-Test. Dabei ist zu unterscheiden, ob es sich um einen Antigen-Schnell- oder Selbsttest oder aber um einen PCR-Test handelt.
Ist der Selbsttest oder der Schnelltest im Testzentrum positiv, sollten Sie sich schnellstmöglich um einen PCR-Test kümmern, der das Ergebnis bestätigt. Sie gelten erst dann als offizieller Corona-Fall, wenn Ihre Infektion über den Labortest bescheinigt wird. Ist das der Fall, gilt ab sofort für Sie eine Quarantäne, die je nach Impfstatus und Nachtestungen unterschiedlich lang ausfallen kann.
Wann und wie meldet sich das Gesundheitsamt?
Sobald bei Ihnen die Infektion per PCR-Test bestätigt wurde, erhält das zuständige Gesundheitsamt eine Meldung vom Labor. Daraufhin setzen sich die Mitarbeiter dort mit Ihnen telefonisch oder per E-Mail in Verbindung und ordnen eine Quarantäne an. Unabhängig davon sollten Sie sich bereits bei Verdacht auf eine Infektion und spätestens beim positiven Testergebnis selbstständig in Isolation begeben, um niemanden zu gefährden.
Durch die Vielzahl der Neuinfektionen sind die Gesundheitsämter vielerorts überlastet, es kann also ein paar Tage dauern, bis Sie offiziell zur Quarantäne verpflichtet werden. Seien Sie in diesem Fall nicht leichtsinnig und halten Sie sich schon vorab an die Regeln.
Auch das Ende der Quarantäne wird offiziell vom Gesundheitsamt beschlossen: Dazu ist es wichtig, dass Sie keine Symptome mehr aufweisen, einen negativen Corona-Test haben und die vorgeschriebene Zeit für die Quarantäne verstrichen ist.
Was bedeutet eine Quarantäne bei einer Infektion?
Auch wenn die Quarantäne-Regeln gerade erst in vielen Bundesländern angepasst und die Zeiten verkürzt wurden, gilt bei einer Infektion grundsätzlich eine Quarantänepflicht. Anders als bei Ausgangssperren oder Sperrzeiten gibt es bei einer Quarantäne wegen Infektion auch keine Ausnahmen, beispielsweise, um mit dem Hund Gassi zu gehen oder um zur Arbeit zu fahren.
Auch, wenn Sie keine Symptome haben und Ihrer Arbeit körperlich nachgehen könnten: Sie müssen zu Hause bleiben und sich isolieren, um niemanden zu gefährden. Für die Betreuung eventueller Haustiere, aber auch für Einkäufe oder den Gang zum Briefkasten oder zur Mülltonne müssen Sie Unterstützung von Nachbarn, Freunden oder Verwandten in Anspruch nehmen. Darauf können Sie sich im Idealfall schon vor einer Infektion vorbereiten.
Wie lange dauert die Quarantäne?
Grundsätzlich hat die Bundesregierung hierzu einheitliche neue Regelungen beschlossen, die Bundesländer haben teilweise jedoch noch andere Regeln. Auf Bundesebene gilt: Nach zehn Tagen endet eine Quarantäne ohne einen Test.
Wer bereits nach sieben Tagen negativ getestet wird, kann auch schon nach sieben Tagen aus der Quarantäne entlassen werden. Eine strengere Regelung gilt für Beschäftigte in Krankenhäusern, Pflege oder ähnlichen Einrichtungen: Sie dürfen sich ausschließlich per PCR-Test "freitesten". Kinder und Jugendliche hingegen können sich schon nach fünf Tagen testen lassen und bei einem negativen Ergebnis die Quarantäne beenden.
Wie wird es Ihnen gesundheitlich gehen?
Grundsätzlich lässt sich darüber keine klare Aussage treffen. Es gibt jedoch einige Anhaltspunkte, die über einen schweren oder eher leichten Verlauf entscheiden könnten. Besonders wichtig dabei: Ihr Impfstatus. Sind Sie vollständig geimpft oder sogar bereits geboostert, sinkt das Risiko für einen schweren oder gar tödlichen Verlauf deutlich.
Allerdings wirken sich auf der anderen Seite Vorerkrankungen und das Alter negativ auf den Corona-Verlauf aus. Sind Sie über 60 Jahre alt und/oder haben Sie bestimmte Vorerkrankungen, die beispielsweise Ihr Immunsystem beeinträchtigen, Herz-Kreislauf- oder Lunge betreffen, steigt das Risiko für einen schweren Verlauf. Auch Übergewicht oder Diabetes steigern das Risiko.
Ein schwerer Verlauf ist jedoch genauso wenig bei Älteren oder Vorerkrankten garantiert wie bei Jungen, Gesunden auszuschließen. Zu den häufigen Corona-Symptomen, mit denen auch bei einem leichteren Verlauf gerechnet werden sollte, zählen:
- Kopfschmerzen
- Fieber
- Schnupfen
- Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns
- Atemnot
- Husten
- Abgeschlagenheit
- Durchfall
Kommt es zu einem schweren Verlauf, können Komplikationen wie eine Lungenentzündung, Folgeschäden am Nervensystem sowie an Herz und Gefäßen, überschießende Immunreaktionen, Atemnot bis hin zur Beatmungspflichtigkeit auftreten. Bei schweren wie auch leichten Verläufen gibt es zudem ein erhöhtes Risiko für Langzeitfolgen und ein sogenanntes Long Covid.
Was hilft gegen die Symptome von Covid-19?
Je nach Verlauf treten unterschiedliche Symptome auf, ein generelles Medikament gegen Covid-19 gibt es (noch) nicht. Es gibt allerdings trotzdem Möglichkeiten, zumindest leichte Symptome zu lindern.
So helfen je nach Schwere der Symptome beispielsweise fiebersenkende Mittel ebenso wie Medikamente gegen Husten, Nasensprays bei Schnupfen oder sanfte Hausmittel wie Tee oder Wärmflaschen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, viel zu trinken, um den Körper beispielsweise bei Fieber, Durchfall oder Nachtschweiß mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen.
Wann sollten Sie einen Arzt oder gar das Krankenhaus aufsuchen?
Bei leichten Symptomen gilt grundsätzlich die Prämisse, sich zu isolieren und niemanden in die Gefahr einer Ansteckung zu bringen. Somit auch keinen Hausarzt oder andere Patienten in einer Praxis. Sie können sich aber jederzeit telefonisch bei Ihrem Hausarzt oder unter der Telefonnummer 116 117 informieren, wie Sie beispielsweise Symptome lindern können oder ob ein Arztbesuch doch notwendig ist.
Nehmen die Beschwerden zu, steigt beispielsweise das Fieber oder die Atembeschwerden werden stärker, sollten Sie erneut telefonisch Rücksprache mit Ihrem Arzt halten, bevor Sie ihn persönlich aufsuchen. Tritt akute Atemnot auf oder Ihr Zustand verschlechtert sich dramatisch, rufen Sie die 112. Der sogenannte "Covid-Guide" kann Ihnen bei der Einschätzung Ihrer Symptome helfen.
Wen sollten Sie informieren?
Sobald Sie ein positives PCR-Testergebnis haben, sollten Sie dieses in die Corona-Warn-App eintragen. So werden all die Menschen über die App informiert, mit denen Sie in den vergangenen Tagen beispielsweise im Restaurant, Supermarkt, ÖPNV oder auch bei der Arbeit riskanten Kontakt hatten.
Zudem sollten Sie Kontakt zu Ihrem Hausarzt aufnehmen, um notwendige Maßnahmen zu besprechen und eine erste Einschätzung über einen möglichen Verlauf zu bekommen. Ihr Arzt kennt Ihre Vorerkrankungen und kann beispielsweise einschätzen, ob eine Krankenhauseinweisung notwendig wird.
Natürlich sollten Sie auch all jene informieren, mit denen Sie in den Tagen vor dem positiven Covid-Test Kontakt hatten: Freunde, Verwandte, Kollegen und natürlich die Menschen, mit denen Sie zusammenleben. Auch Ihr Arbeitgeber muss über die Infektion informiert werden, da Sie gegebenenfalls zunächst nur noch im Homeoffice arbeiten können oder ganz ausfallen und zudem möglicherweise bereits Kollegen oder auch – je nach Berufszweig – Kunden, Patienten, Schüler infiziert haben könnten.
Wie verhindern Sie, dass Ihre Familie, der Partner oder Mitbewohner infiziert werden?
Sofern nur Sie sich infiziert haben und die Menschen, die mit Ihnen im Haushalt leben, Corona-negativ getestet wurden, sollten Sie einige Regelungen beachten, um Ihre Angehörigen nicht zu gefährden.
Sie sollten beispielsweise, so gut es geht, von ihnen separiert werden: Je nach Möglichkeit in einem separaten Zimmer schlafen, ein eigenes Bad nutzen und Mahlzeiten nicht gemeinsam einnehmen. Regelmäßiges Lüften ist vor allem in kleineren Wohnungen, in denen Sie sich schwer aus dem Weg gehen können, wichtig. Zudem empfiehlt es sich, eine Maske zu tragen.
Hygiene wird zudem noch wichtiger: Bewahren Sie beispielsweise Taschentücher und andere Abfälle separat in Ihrem Krankenzimmer in einem verschlossenen Müllbeutel auf, bis sie mit dem Hausmüll entsorgt werden können. Zudem sollten Sie keine Handtücher gemeinsam nutzen und häufig berührte Oberflächen wie beispielsweise Türklinken oder der Toilettendeckel sowie die Spültaste sollten regelmäßig desinfiziert werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Eigene Recherche
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: "Corona-Infektion – wie geht es weiter?"
- Bundesgesundheitsministerium: "Ich habe Corona: Was soll ich tun?"