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Fuchsbandwurm beim Menschen: Symptome und Behandlung


Alveoläre Echinokokkose
Krank durch Fuchsbandwurm? Diese Symptome weisen darauf hin


Aktualisiert am 28.07.2025 - 16:52 UhrLesedauer: 3 Min.
Ein Mann mit BauchschmerzenVergrößern des Bildes
Mann mit Oberbauchbeschwerden: Die Schmerzen sind häufig die ersten Symptome für einen Befall mit dem Fuchsbandwurm. (Quelle: Vladimir Vladimirov)
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Wenn der Fuchsbandwurm Menschen befällt, kann dies lebensbedrohliche Folgen haben. Wie zeigt sich die Infektion und welche Behandlung hilft dann?

Bandwürmer leben als Parasiten im Darm von Menschen oder Tieren. Bei ihren natürlichen Wirten lösen sie damit in der Regel keine ernsten Symptome aus. Doch wenn ihre Eier mit dem Kot der Wirte in die Umwelt gelangen, können Menschen oder Tiere sie aufnehmen – und in der Folge schwer erkranken. Ein Beispiel ist der auch in Deutschland heimische Fuchsbandwurm.

Der Fuchsbandwurm (wissenschaftlicher Name: Echinococcus multilocularis) parasitiert hauptsächlich Füchse, kann aber auch im Darm von Hunden und – seltener – von Katzen vorkommen. Die aus seinen Eiern schlüpfenden Larven können beim Menschen eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung auslösen: die alveoläre Echinokokkose.

Wie kann der Fuchsbandwurm Menschen befallen?

Mit dem Fuchsbandwurm kann sich der Mensch nur infizieren, wenn er die Wurmeier über den Mund aufnimmt. Ansteckungsgefahr besteht also, wenn jemand direkten Kontakt mit einem befallenen Tier hat (weil die Eier am Fell haften können) oder mit dessen Kot in Berührung kommt (etwa bei der Gartenarbeit über kontaminierte Erde) und sich danach mit ungewaschenen Händen an den Mund fasst.

Denkbar ist auch eine Übertragung der Wurmeier durch Nahrungsmittel (wie nahe am Boden wachsende Waldfrüchte) oder Wasser. Inwieweit solche möglichen Infektionsquellen tatsächlich für Erkrankungen des Menschen durch den Fuchsbandwurm verantwortlich sind, ist aber unklar.

Was passiert nach Befall durch den Fuchsbandwurm?

Aus den Eiern des Fuchsbandwurms schlüpfen Larven, die in die Leber wandern und dort zu wuchern beginnen. Dabei entstehen viele kleine bläschenartige Geschwulste, die langsam wachsen und sich – ähnlich wie ein bösartiger Tumor – im gesunden Gewebe ausbreiten. Diese Erkrankung heißt alveoläre Echinokokkose, weil:

  • alveolär so viel wie bläschenartig bedeutet und
  • Erkrankungen durch Bandwürmer der Gattung Echinokokkus zu den Echinokokkosen zählen.

Mit zunehmender Größe können die Geschwulste wichtige Gefäße zusammendrücken. Dies kann verschiedene Komplikationen verursachen, darunter Gallenstau (Cholestase), Pfortaderhochdruck und Leberzirrhose. Durch stetiges Wachstum kann sich der Befall durch den Fuchsbandwurm auch über die Leber hinaus ausbreiten.

Im fortgeschrittenen Stadium kann der Fuchsbandwurm zudem andere Organe (wie das Bauchfell, das Gehirn oder die Lunge) befallen und somit deren Funktion stören, indem er sich über die Lymphbahnen oder Blutgefäße ausbreitet.

Wie macht sich ein Befall mit dem Fuchsbandwurm bemerkbar?

Normalerweise bleibt ein Befall mit dem Fuchsbandwurm über viele Jahre unbemerkt: Erste Symptome treten vermutlich erst 10 bis 15 Jahre nach der Infektion auf. Dann entwickeln sich meist eher allgemeine und unklare Beschwerden wie ein Druckgefühl oder Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit und Fieber. Je nach Lage der Geschwulste kann auch eine Gelbsucht (Ikterus) entstehen.

Sind andere Organe vom Fuchsbandwurm befallen, können weitere Symptome hinzukommen. Insgesamt schreitet die alveoläre Echinokokkose langsam, aber stetig fort, sodass sich der Gesundheitszustand der Betroffenen zunehmend verschlechtert. Ohne Behandlung verläuft die Erkrankung tödlich.

Gibt es gegen den Fuchsbandwurm eine wirksame Behandlung?

Bei einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm kann die richtige Behandlung – sofern sie früh genug beginnt – oft verhindern, dass sich der Parasit weiter im Körper ausbreitet. Daher ist es ratsam, sich sofort nach der Diagnose an eine Praxis oder Klinik zu wenden, die erfahren in der Therapie von Echinokokkosen ist.

Sofern möglich, besteht die Behandlung in einer Operation: Die OP zielt darauf ab, die durch den Fuchsbandwurm beziehungsweise dessen Larven entstandenen Geschwulste vollständig chirurgisch zu entfernen. Wenn dies gelingt, empfehlen Fachleute im Anschluss an die OP eine mindestens zwei Jahre dauernde Behandlung mit einem Wurmmittel (Anthelminthikum) unter ärztlicher Kontrolle.

In den meisten Fällen ist eine solche heilende Operation – etwa wegen der Größe der Geschwulste – allerdings nicht möglich. Dann erfordert der Befall mit dem Fuchsbandwurm (ebenfalls unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle) eine lebenslange Behandlung mit einem Wurmmittel: Diese soll das Wachstum und die Ausbreitung der Veränderungen verhindern.

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Wenn die alveoläre Echinokokkose bereits weit fortgeschritten ist, sich aber noch nicht über Lymph- oder Blutgefäße im Körper ausgebreitet hat, kommt vereinzelt auch eine Lebertransplantation infrage. Nach der Transplantation sollten die Betroffenen das Wurmmittel noch zwei weitere Jahre einnehmen.

Gut zu wissen: Zwar ist eine Erkrankung durch den Fuchsbandwurm beim Menschen nur in etwa 30 Prozent der Fälle heilbar. Doch bei sachgemäßer Behandlung und regelmäßiger Nachsorge haben auch die restlichen Betroffenen eine nahezu normale Lebenserwartung.

Verwendete Quellen
  • "Alveoläre Echinokokkose". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: März 2025), kostenpflichtig
  • Herold, G. (Hrsg.): "Herold Innere Medizin 2025". Eigenverlag, Köln 2024
  • "Echinokokkose". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 24.8.2021)
  • "Echinokokkose – RKI-Ratgeber". Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 2.2.2018)
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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